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Ein Gauner und seine außergewöhnlichen Freunde: Kinophänomen Was ist schon normal?

In Paris feierte der neue französische Film «Was ist schon normal?» unter der Regie von Artus große Erfolge, indem er mit über einer Million Besuchern in der ersten Woche und mehr als zehn Millionen Gesamtschauern ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen setzte, während die Handlung die unerwartete Flucht eines Juwelenräubers und die daraus resultierende Freundschaft mit einer Gruppe junger Menschen mit Behinderung thematisiert.

In Frankreich sorgt ein neuer Film für Furore an den Kinokassen: «Was ist schon normal?» ist nicht nur ein komödiantischer Hit, sondern auch ein erstaunliches Werk, das die großen Themen des Lebens wie Akzeptanz und Freundschaft aufgreift. Die Geschichte dreht sich um Paulo und seinen Vater, die nach einem Überfall auf einen Juwelier auf der Flucht sind. Während der Flucht verstecken sie sich in einem Reisebus, der eine Gruppe junger Menschen mit Behinderungen zu einem Sommerlager bringt. Die Betreuer, in einem Missverständnis gefangen, nehmen Paulo irrtümlich für einen ihrer Teilnehmer, was den Grundstein für einige unerwartete und berührende Momente legt.

Der Film brilliert mit einem großartigen Konzept: Es wird nicht über Menschen mit Behinderungen gelacht, sondern zusammen mit ihnen. Artus, der auch die Hauptrolle spielt, schafft es, sympathische und vielschichtige Charaktere zu präsentieren, die eine echte Gemeinschaft bilden. Hierfür hat Artus darstellerisches Talent mit einer tiefen Empathie für die Protagonisten kombiniert, was zu einer authentischen Darbietung führt. Zuschauer und Kritiker zeigen sich beeindruckt von der Fähigkeit des Films, sowohl Humoristische als auch ernste Themen übereinanderzuschräuben.

Die Charaktere und ihre Geschichten

Einer der Höhepunkte des Films sind die Charaktere der Darsteller, die in der Realität ebenfalls eine Behinderung haben. Sie verkörpern ihre eigenen Rollen und bringen so ihre echten Persönlichkeiten in die Handlung ein. Dazu gehören Boris, der sich liebt, in Verkleidungen zu schlüpfen, und Alexandre, der das besondere Talent hat, Frankreichs ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy zu imitieren. Die Vielfalt der Charaktere bereichert die Geschichte und gibt den Zuschauern die Möglichkeit, in die Welt dieser jungen Menschen einzutauchen.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Humor des Films, obwohl manchmal nicht subtil, niemals unangemessen wirkt. Er bietet eine lebensnahe Darstellung und lässt den Zuschauer mitfühlen. Es sind nicht nur die lustigen Szenen, die hervorspringen, sondern auch die emotionalen Momente, die die Beziehung zwischen den Charakteren und ihren Familien beleuchten. Vor allem die Interaktionen zwischen Paulo und seinem Vater zeigen die Komplexität und die Herausforderungen, die Angehörige mit sich bringen.

Ein Zeichen der Veränderung

«Was ist schon normal?» hat ohne Zweifel einen neuen Trend im französischen Kino angestoßen. Nach großen Erfolgen wie «Ziemlich beste Freunde», der mehr als 19 Millionen Zuschauer anlockte, zeigt dieser Film, dass die Gesellschaft bereit ist, über Themen wie Behinderung und Integration in einer leichteren, zugänglicheren Weise zu diskutieren. Artus selbst beschreibt den Erfolg seines ersten Spielfilms als fast traumhaft und bemerkenswert, besonders in einer Zeit, in der viele Menschen nach leichter Unterhaltung suchen.

Dieser Film ist nicht nur ein unterhaltsames Erlebnis, sondern auch ein Aufruf zur Toleranz und Akzeptanz. Der aufrichtige Umgang mit den Herausforderungen des Lebens und die lodernde Freundschaft zwischen den Charakteren machen «Was ist schon normal?» zu einem inspirierenden Werk, das die Herzen der Zuschauer berührt. Es ist eine Komödie, die zum Lachen anregt, aber auch zum Nachdenken; denn alles das, was uns vermeintlich trennt, kann uns in Wirklichkeit näherbringen.

Lebt in Dortmund und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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