Ein unvergesslicher Moment bleibt der 14. August 1965 für die Fußballwelt, ein Tag, an dem Günter Netzer mit seiner Mannschaft Borussia Mönchengladbach seine ersten Schritte in der Bundesliga machte. Im Ellenfeld-Stadion, wo die Atmosphäre von Vorfreude und Spannung gekennzeichnet war, strömten rund 25.000 Fans herbei, um Zeuge eines historischen Spiels zu werden. Bei strahlendem Sonnenschein begann das Duell gegen Borussia Neunkirchen, die immerhin in ihrer Regionalliga-Mannschaft das Potenzial der Gladbacher erkennen mussten.
In dieser ersten Bundesliga-Partie konnte sich die junge Mannschaft von Mönchengladbach mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Der große Star, Günter Netzer, war damals noch nicht der legendäre Spieler, der er später werden sollte. Mit gerade einmal 20 Jahren war er Teil eines Teams, das von Trainer Hennes Weisweiler geführt wurde. Doch auch im Ellenfeld-Stadion spürte man, dass hier ein besonderer Spieler auf dem Platz stand, der in der Zukunft für Aufsehen sorgen würde.
Einblick in das Spiel
Das Spiel selbst war von intensiven Momenten geprägt. Schon früh hatte Gerd Elfert von Gladbach für die erste Führung gesorgt, was die aufmerksamen Neunkircher Fans jedoch nicht lange in Trauer versetzte. Der Ausgleich durch Jürgen Wingert kam, als die Gastgeber stärker aufspielten. Netzer, grippegeschwächt, konnte zu jener Zeit seine gewohnte Leistung nicht erbringen. Dennoch war seine Präsenz spürbar; die Verteidigung der Gastgeber hatte alle Hände voll zu tun, ihn und seine Mitspieler in Schach zu halten.
An diesem Tag trug der Schiedsrichter, Karl Riegg, mit seinen Entscheidungen zur Spielverlauf bei. Es war ein Wettkampf, der durch eine solide Verteidigung seitens Neunkirchen und das Mühen von Gladbach geprägt wurde, bis zum letzten Schlusspfiff. Taktische Maßnahmen und eine hohe Einsatzbereitschaft halfen den Neunkirchern, den ersten Punkt in dieser neuen Ära der deutschen Liga zu ergattern. Diese Entscheidung wurde als entscheidend für den fortwährenden Verlauf der Saison angesehen, aber gleichzeitig blieben alle Augen auf den vielversprechenden Youngster Netzer gerichtet.
Im Nachgang hat Netzer jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Als er später von seinen vielen Erfolgen und seiner Rolle in der Fußballdynastie sprach, hob er hervor, dass der Fußball stets absolute Priorität für ihn gehabt habe. Dies hat sich in seiner langen Karriere stark ausgezahlt, und so wurde Netzer zu einer der großen Ikonen des deutschen Fußballs.
Über die Jahre hinweg wurde sein Image geprägt durch Erfolge, die er sich bei Borussia Mönchengladbach erkämpfte, gefolgt von einer ebenso glanzvollen Zeit bei Real Madrid. Er gewann zahlreiche Titel und wurde in Westeuropa bekannt für seinen einzigartigen Stil und seine Spielweise. Der Beruf des Fußballexperten kam ebenfalls nicht zu kurz, als er in späteren Jahren oft bei ARD-Sportschau zu sehen war, wo er seine Fachkenntnis und seine Leidenschaft für den Sport vermittelte.
Doch trotz seiner Berühmtheit und Erfolge hat Günter Netzer nie seine Wurzeln vergessen und immer betont, wie wichtig Familie und Demut für ihn sind. Bei seinem 80. Geburtstag sprach er mit Dankbarkeit über all die Erlebnisse, die das Leben zu bieten hatte. Es war nicht der Ruhm oder die Trophäen, die ihm am meisten bedeuteten, sondern die Menschen, die ihn über all die Jahre begleitet haben, insbesondere seine Frau und seine Tochter.
Ein Blick zurück auf das Spiel im Ellenfeld-Stadion zeigt uns also nicht nur die Anfänge eines Starkults im deutschen Fußball, sondern auch die Entwicklung eines außergewöhnlichen Menschen, der sich nie von seiner Ausgangsbasis entfremdete. An diesem Nachmittag wurden die ersten Grundlagen gelegt für das, was Günter Netzer später erreichen sollte; ein Fakt, der das sportliche Erbe seiner Generation unterstreicht. Die Atmosphäre und die Aufregung, die an diesem Tag herrschten, sind für jeden, der das Glück hatte, dabei zu sein, nach wie vor unvergessen.