Leverkusen

Sechs Autoren kämpfen um den Deutschen Buchpreis 2024!

Sechs beeindruckende Romane von Martina Hefter, Maren Kames, Clemens Meyer, Ronya Othmann, Markus Thielemann und Iris Wolff kämpfen um den begehrten Deutschen Buchpreis, der am 14. Oktober in Frankfurt zum 20. Mal verliehen wird und dabei die Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt und Liebe beleuchtet!

In der literarischen Welt geht die Reise weiter: Der Deutsche Buchpreis hat seine Shortlist für 2024 veröffentlicht. Sechs Romane stechen hervor, alle erkunden auf ihre jeweilige Art die komplexen Themen unserer jüngeren Geschichte, von Krieg und Gewalt bis hin zur Liebe. Unter den Nominierten finden sich sowohl erfahrene Autoren als auch neue Stimmen, darunter Martina Hefter, Maren Kames, Clemens Meyer, Ronya Othmann, Markus Thielemann und Iris Wolff.

Die Jury, die am vergangenen Freitag in Frankfurt die begehrte Liste präsentierte, betonte, dass die ausgewählten Werke „auf neue Weise Licht und Dunkel unserer jüngeren Geschichte erkunden“. Der finale Gewinner wird am 14. Oktober, einen Tag vor der Frankfurter Buchmesse, bekannt gegeben. Die Vorfreude und Erwartung sind hoch, denn die Bekanntgabe der Longlist im August hatte noch 20 Autoren in den Fokus gerückt.

Die nominierten Romane im Detail

Einer der bekanntesten Namen dieses Jahr ist Clemens Meyer, dessen Roman „Die Projektoren“ in die dramatischen Geschehnisse in Jugoslawien in den 1990er Jahren eintaucht. Die Jury beschreibt das Werk als herausfordernd, dabei eine Fülle von Themen und Erlebnissen bietend. Ein weiteres Highlight ist Iris Wolffs „Lichtungen“, welches in die europäische Geschichte an der Schwelle zur Wendezeit eintaucht. Die Geschichte zwischen zwei Hauptfiguren, die aus der Region Siebenbürgen stammen, beleuchtet verschiedene Perspektiven des Wandels.

Ronya Othmanns Werk „Vierundsiebzig“ beschäftigt sich mit dem traurigen Thema des Genozids an den Jesiden. Sie recherchiert an den Orten des Grauens und lässt die Stimmen der Überlebenden zu Wort kommen, was die Geschichte besonders eindringlich macht. Markus Thielemanns Roman „Von Norden rollt ein Donner“ behandelt die Erinnerungen an ein fast vergessenes Konzentrationslager, während Maren Kames mit „Hasenprosa“ eine skurrile, fantasiereiche Erzählung bietet, die die Leser auf eine unerwartete Reise mitnimmt.

Martina Hefter fasst in „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ die modernen Herausforderungen einer Performancekünstlerin zusammen, deren Leben von der Illusion der wahren Liebe geprägt ist. Die Beziehung zu einem Lovescammer wird hierbei eindringlich thematisiert. Die Jury lobt Hefters Fähigkeit, alltägliche Zerrissenheiten mit einer poetischen und reflektierenden Stimme darzustellen.

Die diesjährige Verleihung des Deutschen Buchpreises markiert bereits die 20. Auflage des renommierten Preises, der in diesem Jahr insgesamt 197 Romane aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewertet hat. Die Auszeichnung wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben und ist mit 37.500 Euro dotiert. Der Sieger erhält dabei 25.000 Euro, während die Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro erhalten. Die Vorjahresauszeichnung ging an den österreichischen Schriftsteller Tonio Schachinger für seinen Roman „Echtzeitalter“.

In einer Zeit, in der Literatur nicht nur der Unterhaltung dient, sondern auch als Spiegel der Gesellschaft fungiert, sind die Werke der nominierten Autoren ein Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Diskursen. Die Jury hat ein vielfältiges Abbild literarischer Qualität und thematischer Tiefe präsentiert. Diese Auswahl lädt dazu ein, in die vielschichtigen Geschichten einzutauchen und sich mit den verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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