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Wirtschaftswunder: Wie ein Portugiese zur Legende wurde!

Armando Rodrigues de Sá, der erste Millionste Gastarbeiter, kommt 1964 mit einem Zug voller Hoffnung in Köln an und wird zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders – doch sein späteres Schicksal bleibt unbemerkt!

In den 1960er Jahren erlebte die Bundesrepublik Deutschland ein enormes Wirtschaftswachstum, das als Wirtschaftswunder bekannt ist. Um der steigenden Nachfrage nach Arbeitskräften gerecht zu werden, begannen deutsche Firmen, im Ausland – insbesondere in Portugal und Spanien – nach Arbeitskräften zu suchen. Diese Initiative führte zur Anwerbung von sogenannten „Gastarbeitern“. Ein besonderer Moment in dieser Geschichte war die Ankunft des millionsten Gastarbeiters.

Am 26. November 1964 trat Armando Rodrigues de Sá seine Reise an. Der 38-Jährige aus dem kleinen nordportugiesischen Dorf Vale de Madeiros machte sich voller Erwartung auf den Weg nach Deutschland. Zusammen mit etwa 1000 anderen Arbeitern kam er am Bahnhof Köln-Deutz an. Noch ahnte er nicht, dass sein Leben in Deutschland einen besonderen Platz in der Geschichte einnehmen würde.

Das Losglück der Anreise

Bei der Ankunft im Zug war es bereits beschlossene Sache: Mit dieser Ankunft sollte die Zahl der Gastarbeiter in Deutschland die Millionengrenze überschreiten. Um einen feierlichen Rahmen zu schaffen, entschied man sich, im Zug auszulosen, welcher der Reisenden der millionste Gastarbeiter sein würde. Glücklicherweise fiel diese Ehre auf Armando Rodrigues de Sá.

Als als millionster Gastarbeiter belohnt, erhielt er ein Moped, das ihm zur Symbolik dieser besonderen Ehrung überreicht wurde. Es war ein Moment geballter Freude, auch wenn Armando im Bericht des WDR-Reporters Walter Hahn nicht selbst zu Wort kam. Dies verdeutlicht, wie oft Geschichten in der Geschichte der Gastarbeiter wichtig sein können, ohne dass die betroffenen Personen selbst im Rampenlicht stehen.

Nach seiner Ankunft in Köln zog es Armando weiter nach Sindelfingen in Baden-Württemberg. Dort fand er als Zimmermann Anstellung, ein Beruf, der in der boomenden Bauwirtschaft besonders gefragt war. Sein kürzlicher Erfolg illustriert nicht nur persönlichen Triumph, sondern auch die Chancen, die das Gastarbeitermodell denen bot, die den Mut hatten, neue Wege zu gehen.

Doch das Schicksal stellte sich für Armando Rodrigues nicht nur positiv dar. Bei einem späteren Heimataufenthalt im Jahr 1971 wurde bei ihm eine Krebserkrankung diagnostiziert. Tragischerweise führte diese Diagnose dazu, dass er 1979 im Alter von 53 Jahren verstarb – ein Schicksal, von dem viele in Deutschland zunächst nichts erfuhren.

Die Geschichte von Armando Rodrigues de Sá ist ein Beispiel für die Schicksale vieler Gastarbeiter, die nach Deutschland kamen, um die Wirtschaft aufzubauen und sich ein neues Leben zu schaffen. Obwohl er als einer von Millionen ankam, bleibt er durch seine Auszeichnung in den Geschichtsbüchern verankert, auch wenn seine persönliche Geschichte viele unvorhergesehene Wendungen nahm.

Für weitergehende Informationen zu diesem Thema und die Bedeutung der Gastarbeiter in der deutschen Wirtschaft wird auf die ausführliche Berichterstattung auf www.swr.de verwiesen.

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