Köln

Gemeinsam in den Ruhestand: Ein emotionales Abschiedsfest für Kloeppel und von der Groeben

Nach 32 gemeinsamen Jahren moderieren Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben emotional ihre letzte Ausgabe von «RTL Aktuell» in Köln, wobei sie von Kollegen und Prominenten geehrt werden, und sich damit als das längste Nachrichtenduo ins Guinness Buch der Rekorde eintragen.

Köln (dpa) – Eine Ära im deutschen Fernsehen ist zu Ende gegangen: Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben, seit 32 Jahren die Gesichter von «RTL Aktuell», haben sich am 30. Oktober 2023 emotional von den Zuschauern verabschiedet. Die ursprünglich um 18.45 Uhr ausgestrahlte Nachrichtensendung wurde dabei zum Rahmen für einen herzlichen Abschied, der die Zuschauer in seinen Bann zog.

Die Sendung selbst war für die beiden Moderatoren eine letzte Gelegenheit, ihre Geschichte zu teilen und den Zuschauern nicht nur über aktuelle Ereignisse zu berichten, sondern auch um ihre Erinnerungen und Gedanken zu bündeln. Während der Sendung überbrachten Weggefährten, Kollegen und sogar Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ihre besten Wünsche. Dies zeigte nicht nur den hohen Stellenwert, den die beiden im deutschen Fernsehen genießen, sondern auch die enge Vernetzung über die Jahre hinweg.

Emotionale Abschiedsfeier

Nach dem regulären Sendeblock räumte RTL rund eine halbe Stunde für die Verabschiedung ein. Frauke Ludowig, bekannte RTL-Moderatorin und People-Expertin, stellte die Frage, die viele Zuschauer brennend interessierte: Gibt es in dem Duo mehr als nur gemeinsame berufliche Leidenschaft? Beide strahlten und versicherten, es handle sich lediglich um eine starke Arbeitsbeziehung.

Auf der Bühne wurden dem Moderatorenpaar Urkunden überreicht, die sie als das am längsten amtierende Nachrichtenduo im Guinness Buch der Rekorde verewigten. Im Anschluss daran wurde das Paar unter großem Beifall von Familienmitgliedern und Arbeitskollegen empfangen, begleitet von Klaviermusik. Ein Ständchen setzte dem emotionalen Abschied die Krone auf.

Kloeppel und von der Groeben waren die Konstanten in einer sich ständig verändernden Medienlandschaft in Deutschland. Beide Moderatoren waren nicht nur während ihrer Laufbahn in den 1990er Jahren präsent, sondern begleiteten das Publikum durch alle großen Ereignisse des deutschen Fernsehens bis heute.

Die Nachfolge ist geklärt

Bereits einige Zeit im Voraus wurde bekannt, dass die beiden Profis sich zur Ruhe setzen möchten. Die Nachfolge steht bereits fest: Roberta Bieling und Christopher Wittich werden das Nachrichtenformat in Zukunft leiten. Im Sportbereich werden Anna Fleischhauer und Andreas von Thien die Moderation übernehmen. RTL setzt dabei auf hauseigenes Personal und vergibt die Posten nicht an externe Kandidaten.

Die Abschiedssendung selbst tönte emotional, als Kloeppel seine Kollegin von der Groeben fragte, ob dieser Tag ein guter oder schlechter sei. Sie antwortete: «Unentschieden sag ich mal. Viele, viele, viele, viele Gefühle, die sich heute bei uns beiden abspielen.» Kloeppel fügte hinzu: «Aber wir kommen hier durch, ich weiß es.» Solche Momente verdeutlichten das enge Band, das die beiden Moderatoren über die Jahre aufgebaut haben.

Kloeppel, der über die Jahre zum Symbol für Nachrichtensendungen im Privatfernsehen wurde, beleuchtete in seinen letzten Worten auch die Rolle der Zuschauer. So sagte er: «Ohne Sie wäre all das hier nicht möglich. Deshalb verneigen wir uns in Dankbarkeit vor Ihnen.» Diese Worte werden den Zuschauern sicherlich lange in Erinnerung bleiben und den Eindruck einer gelebten Verbindung zwischen Moderatoren und ihrem Publikum hinterlassen.

Erinnerungen und Dankbarkeit

Der emotionale Abschied von Kloeppel und von der Groeben markiert nicht nur das Ende einer Karriere, sondern auch einen Wendepunkt im deutschen Privatfernsehen. Beide Moderatoren prägten über drei Jahrzehnte das Nachrichtenformat und wurden in vielerlei Hinsicht zu Legenden. Ihre Verabschiedung reflektiert die Veränderungen in der Medienlandschaft, während die Nachfolger bereits bereitstehen, um ihre eigene Geschichte zu schreiben.

Die Zuschauer werden die beiden sicherlich vermissen, aber ihre Spuren im deutschen Fernsehen bleiben unvergessen.

Die Bedeutung von Kloeppel und von der Groeben für den deutschen Journalismus

Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben haben über drei Jahrzehnte hinweg das Bild des deutschen Fernsehjournalismus geprägt. Ihre Moderation von «RTL Aktuell» machte sie zu vertrauten Gesichtern im Alltag der Zuschauer. Kloeppel wurde für seine ruhige und gleichzeitig einfühlsame Art geschätzt, während von der Groeben mit ihrem klaren und präzisen Kommunikationsstil überzeugte. Diese Verbindung trug dazu bei, dass die Nachrichten für Zuschauer nicht nur informativ, sondern auch zugänglich und verständlich waren.

Die beiden Journalisten haben nicht nur Millionen von Zuschauern erreicht, sondern auch Maßstäbe gesetzt für professionelle Standards im Fernsehen. In einer Zeit, in der der Journalismus zunehmend unter Druck gerät, gibt es in der Branche eine wachsende Wertschätzung für Bildung, Engagement und Integrität – Eigenschaften, die Kloeppel und von der Groeben verkörpern. Ihre langjährige Partnerschaft und Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig Teamarbeit im Journalismus ist, insbesondere in einem sich schnell verändernden Medienumfeld.

Ein Blick auf die Nachfolge

Die Nachfolgeregelung bei RTL ist ein bedeutsames Thema für die Zukunft des Senderprogramms. Mit Roberta Bieling und Christopher Wittich als neuen Anchors setzt RTL auf eigene Talente, die bereits im Unternehmen sind. Dies könnte sich als strategisch kluger Schritt erweisen, um Kontinuität in der Berichterstattung zu gewährleisten, während gleichzeitig frische Perspektiven eingebracht werden. Bieling und Wittich haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sind, komplexe Themen kompetent und verständlich aufzubereiten, wodurch sie ideal für diese wichtige Rolle geeignet sind.

Der Sender hat zudem die Möglichkeit, durch die Wechsel in der Moderation neue Formate und Inhalte zu entwickeln, um jüngere Zuschauer anzusprechen. Die Medienlandschaft in Deutschland ist dynamisch, und RTL muss sich anpassen, um relevant zu bleiben. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich das Programm unter der neuen Moderation entwickeln wird, und ob die Zuschauer die Veränderungen annehmen.

Einfluss der Digitalisierung auf die Nachrichtenberichterstattung

Parallel zum Wechsel in der Moderation steht die Branche vor einer weiteren Herausforderung: der Digitalisierung. Das Konsumverhalten von Nachrichten hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Junge Zuschauer bevorzugen zunehmend digitale Plattformen und soziale Medien, um informiert zu bleiben. RTL hat dies erkannt und investiert in digitale Formate, um jüngere Zielgruppen zu erreichen.

Mit der Einführung von Online-News-Angeboten sowie der Präsenz in sozialen Netzwerken versucht RTL, die Brücke zwischen traditionellem Fernsehen und den neuen Medien zu schlagen. Diese Entwicklung ist entscheidend, um das Interesse der Zuschauer aufrechtzuerhalten und um den Herausforderungen durch Streaming-Dienste und Online-Nachrichtendienste zu begegnen. Kloeppel und von der Groeben haben in ihrer Zeit bei RTL einen Teil zu dieser frühen Digitalisierung beigetragen, und ihre Nachfolger stehen vor der Aufgabe, dieses Erbe fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"