In den letzten Tagen hat heftigster Regen in Polen und Tschechien zu einem dramatischen Anstieg der Wasserstände in zahlreichen Flüssen geführt. Besonders betroffen ist die Region Oppeln im Südwesten Polens, wo der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer trat. Hier mussten die Dörfer Glucholazy und Morow evakuiert werden, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten. In Glucholazy wurden etwa 400 Bewohner durch die Feuerwehr in Sicherheit gebracht, während hunderte Helfer, darunter Feuerwehrleute und Polizisten, vor Ort im Einsatz sind. Innenminister Tomasz Simoniak informierte über die Rettungsaktion und teilte Bilder von der Lage auf X.
Die Situation spitzt sich auch in Tschechien zu. In mehreren Regionen wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen. Besonders dramatische Szenen zeigen sich im Dorf Mikulovice, nahe der Grenze zu Polen, wo plötzliche Regenfälle zu massiven Überschwemmungen führten. Auf Aufnahmen ist zu sehen, wie die Wassermassen zahlreiche Häuser, Garagen und Straßen überfluten, nachdem das Wasser von umliegenden Feldern ins Dorf floss. Die Feuerwehr bot den Bewohnern an, in der örtlichen Turnhalle Schutz zu suchen, jedoch haben bislang nur wenige dieses Angebot angenommen.
Witterung und Vorbereitungen
Die Feuerwehr in der tschechischen Stadt Budweis (Ceske Budejovice) reagierte schnell auf die wachsende Gefahr und errichtete Hochwasserschutzwände. Seit Freitagabend sind die Retter damit beschäftigt, Sandsäcke am Fluss Maltsch zu laden und Barrieren am Moldauufer aufzustellen. Meteorologen warnen, dass der Wasserpegel am Wochenende möglicherweise noch weiter steigen könnte. In den letzten Tagen fielen an manchen Orten bereits zwischen 50 und 110 Liter Regen pro Quadratmeter.
Die Meteorologischen Institute beider Länder haben die Lage genau im Blick. In Polen wurde für 35 Wassermessstationen der Alarmpegel bereits überschritten, woraufhin die Behörden zum Handeln gezwungen wurden. Lokale Anwohner und Einsatzkräfte bleiben auf der Hut, um auf weitere Entwicklungen schnell reagieren zu können.
Die kommenden Tage versprechen weiterhin regnerisch zu werden, was den angstvollen Anwohnern, die in den betroffenen Gebieten leben, zusätzliche Sorgen bereitet. Die Rückkehr zur Normalität wird für viele Menschen eine Geduldsprobe sein, da die Naturgewalten ihre Spuren hinterlassen und die Infrastruktur in Mitleidenschaft ziehen können.
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