28.08.2024 – Hochsauerlandkreis
Hochsauerlandkreis/Olsberg.
Die Vision für eine nachhaltige Bauweise mit Holz nimmt Form an: Südwestfalen wird zur Modellregion für kreislaufgerechtes Bauen. Dies wird durch das Engagement des Informations- und Demonstrationszentrums Holz e.V. in Olsberg und 17 Partnerorganisationen vorangetrieben, die alle in der Holzbranche tätig sind. Vor wenigen Tagen erhielten die Verantwortlichen des Projekts „Kreislaufgerechtes Bauen mit Holz“ in einer feierlichen Zeremonie den dritten Stern der REGIONALE 2025, überreicht von Landrat Dr. Karl Schneider. Er betonte die hohe Relevanz des Projekts: „Im Hochsauerlandkreis ist das Projekt bestens verortet.“
Die Bedeutung dieser Auszeichnung wird auch von Olsbergs Bürgermeister Fischer hervorgehoben. „Seit der Auszeichnung mit dem ersten Stern hat sich das Projekt ‚Bauen mit Holz‘ stets weiterentwickelt,“ so Fischer, der den nachhaltigen Ansatz des Projekts lobt.
Förderung durch Land und EU
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, wird das Projekt mit insgesamt 470.000 Euro unterstützt, bereitgestellt durch das Land Nordrhein-Westfalen sowie den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Diese Mittel stützen die Initiative „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“.
„Von ‚klein nach groß‘ möchten wir praktisch umsetzen und darstellen, wie die Erschließung neuer Wertschöpfungsketten im Holzbau durch eine nachhaltige, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft gelingt,“ erklärt Dr. Stefanie Wieland, die stellvertretende Vorsitzende des I.D. Holz e.V. in Olsberg. Diese Philosophie setzt auf eine umfassende Nutzung von Holz als Baumaterial, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch wertvoll ist.
Dr. Lukas Emmerich, der das Forschungs- und Demonstrationslabor am Zentrum Holz leitet, sieht mit dem dritten REGIONALE-Stern große Chancen für die Entwicklung von Innovationen im Holzbau: „Wir können die Innovationen weiter vorantreiben.“ Unter seiner Leitung soll in naher Zukunft ein Reallabor eingerichtet werden, um innovative Ansätze zu testen.
In diesem Reallabor wird untersucht, wie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette der Holzbaubranche umgesetzt werden können. Das Motto: Lernen aus dem Bestand für den Neubau. Die Projektverantwortlichen planen, eine repräsentative Holzbaukonstruktion, wie beispielsweise ein Dachstühlelement, in bestehenden Gebäuden zu inspizieren. Dabei sollen sowohl private als auch öffentliche und industrielle Bauprojekte in den Fokus rücken.
Das Ziel ist es, bereits in der Planungsphase eines Gebäudes die Wiederverwertung von verbauten Holzteilen zu berücksichtigen. Diese Herangehensweise könnte den Holzbau nicht nur nachhaltiger gestalten, sondern auch ressourcenschonender und effizienter helfen.
Die Zukunft des Holzbaus ist also nicht nur eine Frage des Materials, sondern auch der Planung und Ausführung. Mit dem Fokus auf Kreislaufwirtschaft gibt es das Potenzial für einen Paradigmenwechsel in der Bauindustrie – ganz im Sinne einer nachhaltigen und modernen Lebensart in der Region Südwestfalen.
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