Baku, die Stadt, die gerade im Mittelpunkt der globalen Klimadiskussion steht, wird von einer schockierenden Zahl von Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie überflutet. Laut einer Analyse, die von der Koalition „Kick Big Polluters Out“ veröffentlicht wurde, sind mindestens 1.773 Lobbyisten für Öl, Gas und Kohle offiziell beim UN-Klimagipfel akkreditiert. Diese erschreckende Zahl übertrifft sogar die Anzahl der Delegationen aus den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern!
Die Lobbyisten haben mehr Zugangspässe erhalten als viele der verletzlichsten Nationen, was die Besorgnis über ihren Einfluss auf die Klimaverhandlungen verstärkt. Nnimmo Bassey von der Koalition warnt eindringlich: „Der Einfluss der Lobby für fossile Brennstoffe auf die Klimaverhandlungen ist wie eine giftige Schlange, die sich um die Zukunft unseres Planeten windet.“ Es sei von größter Bedeutung, ihre Täuschungen aufzudecken und entschlossen gegen ihren Einfluss vorzugehen.
Ein alarmierender Trend
Der Klimagipfel in Baku, der am 22. November enden soll, hat bereits einen besorgniserregenden Trend gezeigt. Im Vergleich zur letzten Konferenz in Dubai, wo mehr als 2.450 Lobbyisten akkreditiert waren, ist die Zahl in diesem Jahr zwar gesunken, bleibt aber dennoch alarmierend hoch. In Ägypten waren es 636 Lobbyisten. Die Gesamtzahl der Teilnehmer in Baku liegt mit über 52.000 deutlich unter den 97.000 in Dubai, was die Situation noch dramatischer erscheinen lässt.
Ein Lichtblick war der Druck der Zivilgesellschaft, der dazu führte, dass in Dubai erstmals alle Teilnehmer offenlegen mussten, wen sie vertreten. Dies hat dazu beigetragen, viele Lobbyisten zu entlarven, die zuvor inkognito an den Konferenzen teilgenommen hatten, möglicherweise als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden.
Die Dringlichkeit des Handelns
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe setzt große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid frei, das die Erde gefährlich aufheizt. Die Dringlichkeit, von diesen Energieträgern Abstand zu nehmen, wurde auf der letzten Klimakonferenz in Dubai von allen 200 Staaten anerkannt. Der Druck auf die Regierungen, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, wird immer größer, und die Präsenz der Lobbyisten könnte diesen Prozess erheblich behindern.
Die Situation in Baku zeigt, dass der Kampf gegen den Klimawandel nicht nur eine Frage der politischen Willensbildung ist, sondern auch ein Kampf gegen die mächtigen Interessen der fossilen Brennstoffindustrie. Die Welt schaut gespannt auf die Entwicklungen und hofft auf einen Durchbruch, der die Zukunft unseres Planeten sichern kann, während die Lobbyisten weiterhin versuchen, ihren Einfluss geltend zu machen.