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Die Linke im Kreis Heinsberg: Ein neuer Aufbruch mit Reformen

Die Linke im Kreis Heinsberg plant mit einem „Sieben-Punkte-Plan“ eine umfassende Reform und Neuausrichtung, um ihre Strukturen bis Ende 2024 zu stärken und ein klares sozialistisches Profil zu etablieren, nachdem sie bei der Europawahl nur 1,51 Prozent der Stimmen erhielt und die Fraktionen in Wegberg und Hückelhoven sich aufgelöst hatten.

Die Linke im Kreis Heinsberg hat sich entschlossen, wieder in das politische Rampenlicht zu treten, nachdem sie in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren hat. In den Stadträten von Wegberg und Hückelhoven sind die Fraktionen inzwischen aufgelöst, und in Erkelenz fehlt der einzige linke Ratsherr seit fast zwei Jahren. Die Ergebnisse der letzten Europawahl waren frustrierend: Nur 1,51 Prozent der Stimmen wurden von der Partei im Kreis erzielt. Doch die Linke hat mit ihrem neuen „Sieben-Punkte-Plan“ klare Ambitionen für eine Wiederbelebung.

Die Linke betont, dass die Stärkung ihrer Struktur und ein deutliches sozialistisches Profil im Mittelpunkt ihrer Bemühungen stehen. Bis Ende 2024 sollen umfangreiche Reformen der Parteiorganisation realisiert werden. Ein neu gestalteter Kreisverband ermöglicht es nun bereits drei Mitgliedern, eine Basisgruppe zu gründen und selbständig politische Initiativen zu ergreifen. Dies kann in Form eines klassischen Gemeindeverbandes oder als Aktivistengruppe zu verschiedenen Themen geschehen, etwa dem Antifaschismus.

Neue Ansätze und Strategien

Ein wesentliches Element dieses „Empowerment-Ansatzes“ ist die Abgrenzung zur neuen Partei von Sahra Wagenknecht. Der Geschäftsführer der Linken, Stefan Holz, kritisiert die Wagenknecht-Partei scharf und beschreibt sie als „Populismus“ mit einem autoritären Führungsstil, der nur Chaos im Kreis Heinsberg angerichtet habe. In diesem Kontext möchte die Linke sich als die „Partei des werktätigen Volkes“ positionieren, was in der aktuellen politischen Landschaft nicht einfach ist. Die letzten Misserfolge, vor allem in Bezug auf die Russlandpolitik und die Versuche, Wähler im Grünen-Milieu zu gewinnen, haben dem Ansehen der Partei geschadet, so Kreissprecher Manuel Staeck.

Ein weiterer Schritt wird die Erstellung eines Grundsatzprogramms für den Kreisverband sein. Um dies zu erreichen, plant die Linke Bürgergespräche, unter anderem in Hückelhovener Schlee, wo sie sich mit wichtigen Interessenverbänden zusammenschließen möchte. Interessanterweise zählt die Partei zur ihren Partnern nicht nur Gewerkschaften, sondern auch die Kreisbauernschaft, die im ländlichen Raum von Heinsberg traditionell konservativ geprägt ist. Manuel Staeck merkt an: „Die Lebensmittelpreise steigen, aber das Höfesterben geht unvermindert weiter. Offensichtlich profitieren die Bauern nicht von den Gewinnen.“ Hier ist ein zentrales Ziel der Kommunalpolitik, eine nachhaltige und faire Produktion vor Ort zu fördern.

Die Linke sieht Hückelhoven und Geilenkirchen als ihre strategischen Hauptstützen, da hier die meisten Mitglieder aktiv sind. Für die Bürgermeisterwahlen 2025 werden Manuel Staeck und Max Winkowski als Kandidaten ins Spiel gebracht. Diese Neuausrichtung zeigt, dass die Linke trotz ihrer Schwierigkeiten fest entschlossen ist, wieder an Einfluss zu gewinnen und aktiv in der Kommunalpolitik mitzugestalten.

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