Hamm

Kostenloses Obst in Hamm: Die Initiative „Gelbes Band“ gegen Lebensmittelverschwendung

Die Stadt Hamm hat die Aktion "Gelbes Band" ins Leben gerufen, um mit Hilfe von gelben Bändern an Obstbäumen und -sträuchern die kostenlose und nachhaltige Ernte von reifen Früchten zu fördern, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und das Bewusstsein für regionale Produkte zu stärken.

In Hamm gibt es eine spannende Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung richtet und frisches Obst sowie Gemüse für alle zugänglich macht. Die Aktion „Gelbes Band“ ermutigt die Bürger, sich aktiv an der Ernte von Obst und Gemüse zu beteiligen, indem sie gelbe Bänder an geeigneten Bäumen und Sträuchern verwenden. Dies ist nicht nur für die Stadt von Bedeutung, sondern auch für jeden, der Wert auf regionale und saisonale Produkte legt. Ein einfaches Konzept, das von der City und Privatpersonen gleichermaßen unterstützt werden kann.

Mit diesen gelben Bändern wird signalisiert, dass die Früchte zum Pflücken freigegeben sind. Jeder, der ein solches Band an einem Baum oder Strauch sieht, darf davon ernten. Die Idee dahinter ist klar: Die Stadt Hamm möchte die Verschwendung von Lebensmitteln verringern, die oft im Überfluss vorhanden sind, aber nicht genutzt werden. Zusätzlich nutzt die Stadt dies als Gelegenheit, um die Menschen für saisonale und regionale Lebensmittel zu begeistern, während sie gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Wo bekommt man das gelbe Band?

Wer sich daran beteiligen möchte, kann die gelben Bänder beim DGB Hamm in der Bismarckstraße oder beim Bürgeramt Rhynern erhalten. Um angemeldete Standorte auf einer Karte der Stadt zu platzieren, sollte man eine E-Mail an dgb-hamm@dgb.eu senden. Diese einfache Vorgehensweise bedeutet, dass jeder interessierte Bürger dazu eingeladen ist, eigene Obstbäume und Sträucher zu markieren und damit die Initiative zu unterstützen.

Arnela Sacic, die Vorsitzende des Umweltausschusses der Stadt, ist sehr angetan von dieser Aktion. Sie sieht nicht nur die positiven Effekte für die Umwelt, sondern auch eine Möglichkeit, den Bürgern die Vorzüge lokaler Erzeugnisse näherzubringen. Eine Verantwortung, die jeder Einzelne übernehmen kann und sollte, um Ressourcen nicht unnötig verkommen zu lassen.

Der Oberbürgermeister von Hamm, Marc Herter, betont die Wichtigkeit dieser Initiative und hofft auf eine rege Teilnahme von Privatpersonen: „Wir wünschen uns viele Nachahmer aus dem privaten Bereich. Wir als Stadt werden das überall, wo wir entsprechende Obstbäume und Sträucher mit Beeren haben, kenntlich machen durch das gelbe Band. Und wer da gerne mitmachen will, ist herzlich eingeladen. Es wäre doch schade, wenn das Obst verkommt.“ Diese Aussage verdeutlicht den Wünsch, die Gemeinschaft zu mobilisieren und aktiv am Umweltschutz teilzunehmen.

Regeln der freien Obsternte

Damit die Aktion reibungslos verläuft, gibt es einige einfache Regeln, die die Ernte beachten sollte. Die Teilnehmer sollten darauf achten, keine Äste abzubrechen, nicht mehr zu ernten, als sie wirklich verbrauchen können, und nur Früchte zu pflücken, die leicht zu erreichen sind oder auf dem Boden liegen. Diese Prinzipien sollen sicherstellen, dass die Bäume und Sträucher auch in Zukunft gesunde Früchte tragen können und die Natur nicht unnötig geschädigt wird.

Im Großen und Ganzen zeigt die Aktion „Gelbes Band“ wie einfach es sein kann, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und gleichzeitig die Freude an frischem Obst und Gemüse zu entdecken. Diese Initiative könnte maßgeblich dazu beitragen, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schärfen und die Bürger von Hamm zur verantwortungsbewussten Teilnahme zu motivieren.

Nachhaltigkeit in Hamm fördern

Indem Hamm diesen neuen Ansatz zur Verfügung stellt, entsteht nicht nur ein wichtiges Zeichen gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln, sondern auch eine Plattform für die Förderung der Nachhaltigkeit in der Stadt. Es bietet sich die Gelegenheit, die Verbindung zwischen Menschen und der Natur zu stärken und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung saisonaler Ernährung zu schärfen. Eine bemerkenswerte Bewegung, die in anderen Städten als Vorbild dienen könnte und zeigt, wie gemeinschaftliches Handeln einen nachhaltigen Unterschied bewirken kann.

Hintergrund der Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit weit verbreitet ist. Laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gehen jedes Jahr rund 1/3 aller weltweit produzierten Lebensmittel verloren oder werden verschwendet. In Deutschland liegt die Menge an weggeworfenen Nahrungsmitteln jährlich bei etwa 12 Millionen Tonnen. Dies hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Konsequenzen, da die Produktion von Lebensmitteln immense Ressourcen wie Wasser, Energie und landwirtschaftliche Fläche verbraucht.

Die Stadt Hamm ist sich dieser Problematik bewusst und möchte mit der Aktion „Gelbes Band“ eine nachhaltige Alternative bieten, um essbare Lebensmittel der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Initiative soll nicht nur Lebensmittelverschwendung reduzieren, sondern auch das Bewusstsein der Bürger für regionale und saisonale Produkte stärken.

Regeln zur Teilnahme und Ernte

Die von der Stadt Hamm festgelegten Regeln für die Teilnahme an der „freien“ Obsternte sind klar definiert. Dies dient nicht nur dem Schutz der Natur, sondern auch der Sicherstellung eines respektvollen Umgangs mit den Pflanzen. Es ist wichtig, dass die Teilnehmer darauf achten, dass sie keine Äste beschädigen und nur die Früchte ernten, die in Reichweite sind. Dies fördert die nachhaltige Bewirtschaftung von Obstbäumen und Sträuchern und stellt sicher, dass die Pflanzen auch in Zukunft gesunde Früchte tragen können.

Zusätzlich zu den Ernte-Regeln wird auch darauf geachtet, dass nur so viel geerntet wird, wie man tatsächlich verbrauchen kann. Dies trägt dazu bei, dass die Lebensmittelverschwendung weiter minimiert wird und die Bürger ein Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln entwickeln.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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