Hamm

Kitas in Bönen vor Finanzkrise: Kirchenkreis fordert mehr Zuschüsse!

Der Evangelische Kirchenkreis Hamm schlägt Alarm: Fast 550.000 Euro fehlen für die Kitas in Bönen – während weitere Einsparungen unmöglich sind, kämpft die Verwaltung um dringend benötigte Zuschüsse vom Kreis Unna!

Ein alarmierender Bericht hat das Thema der finanziellen Unterstützung für Kindertagesstätten in der Region erneut auf die Tagesordnung gerückt. Der Evangelische Kirchenkreis Hamm, der für insgesamt 39 Kitas verantwortlich ist, darunter vier in Bönen, sieht sich mit einem erheblichen Haushaltsdefizit konfrontiert. Zu einem Zeitpunkt, an dem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits stagnieren, wird die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel immer dringlicher. Dieser Umstand hat den Kirchenkreis veranlasst, einen Antrag zu stellen, der die Übernahme des vollen Trägeranteils durch den Kreis Unna zum Inhalt hat.

Das Augenmerk richtet sich nun auf die spezifische Situation der Kitas im Kirchenkreis Hamm, wo die Finanzierung an ihre Grenzen stößt. Ein wesentlicher Aspekt sind die freiwilligen Zuschüsse, die vom Kreis Unna bereitgestellt werden. Während andere Träger wie die freien Jugendhilfen eine Bezuschussung von 7,8 Prozent und Elterninitiativen 3,4 Prozent erhalten, dürfen die kirchlichen Träger in Bönen mit lediglich 2,5 Prozent rechnen. Diese Differenz, die auf vertragliche Vereinbarungen zurückzuführen ist, lässt sich nur schwer rechtfertigen, vor allem in Anbetracht der Verpflichtungen gemäß dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Nordrhein-Westfalen.

Herausforderungen durch Haushaltsdefizit

Die finanziellen Schwierigkeiten manifestieren sich deutlich im Haushaltsdefizit des Kirchenkreises, das für das Jahr 2025 auf 551.310 Euro geschätzt wird. Dies geschieht trotz bereits durchgeführter Einsparungen bei den Sachmitteln, die um 14 Prozent reduziert wurden. Friedrich Disselhoff, Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes, erläutert, dass der gesetzlich geforderte Personalschlüssel keinen Raum für weitere Kürzungen lässt. Um die aktuelle Situation zu entschärfen, wird die vollständige Übernahme des Trägeranteils durch den Kreis Unna gefordert. Diese Maßnahme könnte eine kurzfristige Erleichterung in der angespannten Finanzlage der Kitas darstellen.

Ein zentraler Kostenfaktor in den Haushalten der Kitas sind die Personalkosten, die einen erheblichen Anteil der Gesamtausgaben ausmachen. Konkret wird berichtet, dass in den Bönener Kitas etwa 20 bis 27 Prozent der Ausgaben auf die Hauswirtschaftskräfte entfallen. Diese Zahl verdeutlicht, wie wichtig eine solide finanzielle Grundlage für die Aufrechterhaltung einer adäquaten Betreuung der Kinder ist.

Geplante Gespräche zur Unterstützung

In Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen plant die Kreisverwaltung, Gespräche über mögliche zusätzliche freiwillige Zuschüsse zu führen. Ziel ist es, eine einheitliche und für alle Träger tragbare Lösung zu finden. Damit könnte eine koordinierte Angehensweise zur Unterstützung der Kindertageseinrichtungen in der Region etabliert werden, was angesichts der gegenwärtigen finanziellen Unsicherheiten von großer Bedeutung wäre.

Zusätzlich wird erwähnt, dass die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen gegenwärtig an einer Novellierung des KiBiz arbeitet. Diese Überarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen könnte möglicherweise bereits im August 2025 in Kraft treten. Dabei bleibt abzuwarten, welche konkreten Änderungen für die Finanzierung der Kitas vorgesehen sind und inwiefern diese den mit der aktuellen Situation konfrontierten Trägern zugutekommen können.

Die Situation in den Nachbarkommunen Fröndenberg und Holzwickede ist ähnlich angespannt. Auch hier sieht sich der Evangelische Kirchenkreis Unna gezwungen, einen Antrag auf Erhöhung des Trägeranteils zu stellen, da auch dort die Mittel nicht ausreichen, um den Bedarf der Kitas zu decken.

Die Herausforderungen, mit denen sich der Evangelische Kirchenkreis Hamm und andere Träger konfrontiert sehen, sind ein deutliches Signal für die Notwendigkeit eines übergreifenden, gesetzlichen Rahmens, der die Finanzierung der frühkindlichen Bildung nachhaltig sichert.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen dieser finanziellen Schwierigkeiten und den Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, siehe den ausführlichen Bericht auf www.wa.de.

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