Hagen

Protest am Flughafen Sylt: Klimaaktivistinnen scheitern an Farbattacke

Am Samstagvormittag haben zwei Aktivistinnen der Klima-Initiative Letzte Generation am Flughafen Sylt versucht, ein Privatjet mit Farbe zu besprühen, wobei sie sich kurzzeitig auf dem Boden festklebten, um auf die unverhältnismäßige Verantwortung von Reichen für den Klimawandel aufmerksam zu machen.

Tinnum (dpa) – Die Diskussion um die Klimakrise erhält durch aktuelle Aktionen von Aktivistinnen und Aktivisten der Klima-Initiative Letzte Generation neuen Auftrieb. Am Samstagmorgen versuchten zwei Frauen, auf dem Flughafen Sylt, der bei Reichen und Schönen beliebt ist, ein starkes Zeichen zu setzen, indem sie sich an einem Privatjet festkleben wollten. Obwohl ihr Versuch, das Flugzeug mit der Botschaft «Oil kills» zu besprühen, scheiterte, sorgte dieser Vorfall für Aufsehen und regte die Menschen zum Nachdenken an.

Umweltaktivismus und seine Botschaften

Die Aktivistinnen drangen durch ein selbstgeschnittenes Loch im Zaun auf das Flughafengelände ein. Ihre Aktion, die die schwerwiegenden Umweltauswirkungen von Privatflugreisen thematisieren sollte, wurde schnell von Flughafenmitarbeitern unterbunden. Das Eingreifen der Sicherheitskräfte zeigt, wie ernst die Behörden potenzielle Aktionen zur Störung des Flugbetriebs nehmen. Die Protestierenden wurden schließlich von der Polizei abgeführt, während Feuerwehrleute mit Löschfahrzeugen dafür sorgten, dass die Szenerie von Passanten nicht beobachtet werden konnte.

Die Rolle des Reichtums im Klimawandel

Die Letzte Generation sieht in den großen Emissionen, die von Wohlhabenden durch Flugreisen und andere luxuriöse Fortbewegungsmittel ausgehen, einen zentralen Grund für den fortschreitenden Klimawandel. «Millionäre und Milliardäre tragen unverhältnismäßig viel zum Klimawandel bei», sagte ein Sprecher der Gruppe. Sie fordern gesetzliche Maßnahmen, um diese Emissionen wirksam zu reduzieren, da freiwillige Verzichtsaktionen wenig Aussicht auf Erfolg hätten.

Vergleich zu früheren Aktionen

In einer ähnlichen Protestaktion im Juni 2023 hatten Aktivisten einen Privatjet auf Sylt mit oranger Farbe besprüht, was zu einem beträchtlichen Schaden führte. Der finanzielle Schaden wurde damals auf mindestens eine Million Euro geschätzt. Solche Aktionen sind Teil einer Strategie, um auf die Dringlichkeit des Themas aufmerksam zu machen und gesellschaftlichen Druck aufbauend zu erzeugen, um Veränderungen anzustoßen.

Schlussfolgerung: Bedeutung für die Gesellschaft

Obwohl der Protest am Samstag als gescheitert betrachtet wurde, betont die Letzte Generation, dass derartige Aktionen Teil eines wichtigen Dialogs über die Klimakrise sind. Der Sprecher erklärte: «Das passiert hin und wieder, aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören.» Die Bedeutung dieser Veranstaltungen liegt nicht nur im unmittelbaren Einfluss, sondern auch in der langfristigen Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Umweltfragen und dem Drängen auf regulative Veränderungen.

Die Diskussion um die Verantwortung des Reichtums für die Umwelt wird durch solche Aktionen stets neu angefacht und bleibt relevant, solange die Klimakrisen-Thematik auf der Agenda der Gesellschaft steht.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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