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Kiew auf der Kippe: Erlaubt der Westen Angriffe auf Russland?

In Kiew treffen sich heute die Außenminister Blinken und Lammy, um der Ukraine möglicherweise den Einsatz westlicher Waffen gegen russische Militärziele zu ermöglichen – ein entscheidender Schritt angesichts der intensiven russischen Angriffe und des bevorstehenden harten Winters!

Kiew erlebte einen signifikanten diplomatischen Besuch, als die Außenminister Antony Blinken aus den USA und David Lammy aus Großbritannien gleichzeitig in der ukrainischen Hauptstadt eintrafen. Ihr Ziel? Die Unterstützung der Ukraine in einer Zeit, in der das Land heftigen Angriffen aus Russland ausgesetzt ist. Laut Blinken wollen sie klären, wie sie die Ukraine in der gegenwärtigen prekären Lage am besten unterstützen können. Diese Treffen sind besonders wichtig in Anbetracht der bevorstehenden Gespräche zwischen dem US-Präsidenten Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer.

Bliken äußerte in London, dass die Diskussionen über die Bereitstellung von ATACMS-Artillerieraketen und britischen Storm-Shadow-Raketen aus US-Produktion im Vordergrund stehen. Diese Informationen werfen einen interessanten Blick auf die Strategie, die westliche Nationen verfolgen, um der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression zu helfen. An einem kritischen Zeitpunkt, in dem Russland seine Angriffe auf Zivilisten und die Infrastruktur der Ukraine intensiviert, erhofft sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass diese westliche Unterstützung entscheidend für die Verteidigung seines Landes sein könnte.

Premiere für strategische Waffenlieferungen?

Bisher war der Einsatz amerikanischer Waffen gegen Russland auf die Abwehrmaßnahmen in der Nähe der ostukrainischen Stadt Charkiw beschränkt. Die ukrainischen Behörden fordern jedoch seit Längerem, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, moderne Waffen auch gegen Ziele weiter hinter der russischen Frontlinie einzusetzen. Dies würde es ihnen ermöglichen, militärische Ressourcen wie Flugplätze zu bekämpfen. Hier wird die Forderung von mehreren US-Politikern laut, die Präsident Biden dazu drängen, die bestehenden Beschränkungen aufzuheben. Doch gleichzeitig betonte Verteidigungsminister Lloyd Austin, dass die Ukraine für solche Operationen zusätzliches Material benötigen könnte.

Die Diskussion dreht sich auch um die bisher gelieferten ATACMS-Raketen, die lediglich eine Reichweite von 300 Kilometern haben. Aktuell setzt die Ukraine vor allem auf selbstentwickelte Drohnen, die jedoch nur begrenzte Sprengkraft besitzen. Die Rufe nach leistungsstärkeren Waffen, insbesondere jene, die von Deutschland kommen könnten, um das militärische Gleichgewicht zu verbessern, werden lauter. Die Bundesrepublik hat jedoch bislang keine entsprechenden Systeme geliefert, wobei die Diskussion über den Marschflugkörper Taurus, der eine Reichweite von 500 Kilometern hat, besonders kontrovers ist.

Herausforderungen im Winter

Die Worte von Ministerpräsident Denys Schmyhal verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die ukrainische Energieinfrastruktur steht. Er betonte in Kiew, dass die bevorstehende Heizsaison wahrscheinlich die schwierigste seit Beginn des Krieges darstellt. Es wird eine gezielte und schnelle Wiederherstellung der beschädigten Energieanlagen angestrebt, um die Versorgung in den kalten Monaten zu sichern. Russland hat über Monate gezielt die Energieinfrastruktur angegriffen, was zu einer drastischen Reduzierung der Energieerzeugung geführt hat.

Die ukrainische Regierung bringt ständig neue Bemühungen an den Tag, um das nationale Energiesystem widerstandsfähiger zu gestalten, wobei die Dezentralisierung des Systems als Lösungsansatz gilt. Immer wieder wird auf die versorgende Unterstützung aus dem Ausland hingewiesen, die es der Ukraine ermöglichen soll, die notwendigen Reparaturen an den Kraftwerken durchzuführen.

Abschließend betont Präsident Selenskyj die Notwendigkeit, dass die ukrainische Diplomatie proaktiver und strategischer vorgehen muss. Mit der Ernennung von Andrij Sybiha zum Außenminister plant er, die Reaktionsfähigkeit seiner Diplomatenteams zu erhöhen. Ziel ist es, die Ukraine in der internationalen Arena effektiver zu vertreten und die Unterstützung von Partnern zu maximieren. In einer Zeit, in der jede Entscheidung würdig erdacht werden muss, wirft dies ein Schlaglicht auf die dringend benötigte Anpassung der ukrainischen Außenpolitik.

Diese Entwicklungen in Kiew zeigen nicht nur den aktuellen Stand der militärischen und diplomatischen Lage, sondern sie repräsentieren auch die dringenden Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen die Ukraine konfrontiert ist, während sie sich weiterhin gegen die Aggressionen Russlands wehren muss. Die Unterstützung aus dem Westen könnte den entscheidenden Unterschied im andauernden Konflikt ausmachen, was die bevorstehenden Gespräche umso bedeutender erscheinen lässt.

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