Duisburg

Historische Entdeckung: Überreste der Ultramarinfabrik in Duisburg freigelegt

Bauarbeiter in Duisburg haben während der Arbeiten an einer neuen Feuerwehrwache unerwartet die Überreste der historischen Ultramarinfabrik entdeckt, die ab 1848 den blauen Farbstoff herstellte, was zu einem sofortigen Baustopp führte und Archäologen die Möglichkeit gibt, wertvolle Informationen über diese einzigartige Produktionsstätte zu gewinnen.

Eine unerwartete Wendung hat die Bauarbeiten an der Mercatorstraße in Duisburg genommen, als Bauarbeiter beim Ausheben von Fundamenten auf faszinierende Überreste stießen. An dieser Stelle sollte eine neue Feuerwehrwache entstehen, doch die Entdeckung brach die Arbeiten abrupt ab und färbte die Baustelle in ein faszinierendes Blau.

Die blitzartigen blauen Farbnuancen, die nun die Baustelle prägen, sind das Ergebnis einer historischen Entdeckung: die Überreste der berühmten Ultramarinfabrik von Julius Curtius, die hier ab 1848 ihren Betrieb aufnahm. Diese Fabrik ist bekannt für die synthetische Herstellung des blauen Farbstoffs Ultramarin, der einst das Vermögen des Duisburger Industriellen sicherte.

Wertvolle Ausgrabungen für die Archäologie

Die städtischen Archäologen waren von dieser Entdeckung nicht überrascht, denn sie waren sich der historischen Bedeutung dieses Standortes bewusst. „Die Ultramarinfabrik ist einzigartig in der Region, und dass wir hier auf so viele gut erhaltene Überreste treffen, ist außergewöhnlich“, erklärte Dr. Marius Kröner von der Stadtarchäologie.

Die Archäologen sehen die gefundenen Ruinen als große Chance, tiefere Einblicke in die Geschichte der Fabrik zu gewinnen. Obwohl ein detaillierter Grundriss von 1869 existiert, stammen die letzten Nachrichten über das Gebäude aus dem Jahr 1956. „In unseren Unterlagen sind verschiedene Gebäudeteile und Nutzungsmöglichkeiten dokumentiert, vom Labor über Werkstätten bis hin zu Lager- und Verwaltungsbereichen“, so Dr. Kröner weiter.

Diese Entdeckung könnte jedoch schon bald durch moderne Technologien dokumentiert werden. „Wir planen, hochauflösende Drohnenbilder aufzunehmen und mithilfe von Laserscanning ein dreidimensionales Modell des Standortes zu erstellen“, erklärte der Archäologe. Solche Methoden bieten eine präzisere Erfassung und könnten wertvolle Informationen über die Struktur der alten Fabrik liefern.

Dass die Fabrik im Jahr 1942 durch Luftangriffe stark beschädigt wurde, steht leider in den Geschichtsbüchern, und obwohl sie nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde, stellte die Produktion 1961 ein. Doch nun, viele Jahre später, ist der Standort erneut im Fokus des Interesses, wobei die noch sichtbar erhaltenen blauen Spuren der Herstellung von Ultramarin das Interesse von Experten und Geschichtsinteressierten gleichermaßen wecken.

Des Weiteren hat die Stadt Duisburg ein Interesse an weiterem Wissen über die Fabrik: Alte Fotos oder Berichte von Menschen, die dort gearbeitet haben, sind von großem Wert. Interessierte sind eingeladen, sich bei der Stadt zu melden, um ihrem Wissen beizutragen.

Die Ereignisse an der Mercatorstraße sind nicht nur ein Einblick in die industrielle Vergangenheit Duisburgs, sondern auch ein Zeichen für die wichtige Rolle der Archäologie in der Stadtentwicklung. Die Hoffnung, durch diese Entdeckung neues Wissen zu generieren, bringt nicht nur die Archäologen, sondern auch die Stadt und ihre Bürger näher zusammen.

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