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Gotthard-Basistunnel: Wieder in Betrieb mit besserem Fahrplan

Nach mehr als einem Jahr der Reparaturen und Umleitungen nach einer schweren Zugentgleisung im Gotthard-Basistunnel, kehrt der Verkehr nun wieder zum Regelbetrieb zurück, was für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa von zentraler Bedeutung ist.

Pollegio (dpa) – Nach einer etwa einjährigen Unterbrechung aufgrund einer schwerwiegenden Zugentgleisung läuft der Zugverkehr nun wieder reibungslos durch den Gotthard-Basistunnel, der sich in der Schweiz erstreckt. Er gilt mit seinen 57 Kilometern als der längste Eisenbahntunnel der Welt und ist von zentraler Bedeutung für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa. Die Schweizer Bahnen SBB vermeldeten eine wöchentliche Verbesserung: Personenzüge bedienen die Strecke nun im Halbstundentakt, was eine wahre Erleichterung für die Reisenden darstellt.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Verbindung zwischen Frankfurt und Mailand wiederhergestellt wurde. Diese führt nun über Zürich anstelle von Luzern, was möglicherweise den Reiseverlauf für viele Pendler beeinflusst. Verkehrsminister Albert Rösti betonte bei der Wiedereröffnung der Strecke in Pollegio im Tessin die essenzielle Rolle des Tunnels für den grenzüberschreitenden Verkehr und die Notwendigkeit, solche Verbindungen aufrechtzuerhalten.

Detailierte Ursachen der Entgleisung

Am 10. August 2023 ereignete sich in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels ein schwerer Zwischenfall: Ein Güterzug entgleiste in Richtung Norden, dabei sprangen 16 Güterwaggons 17 Kilometer nach der Tunneleinfahrt aus den Schienen. Erstaunlicherweise gab es keine Verletzten. Die Bergung der entgleisten Waggons stellte sich als langwierig heraus und erforderte mehrere Monate, wobei auch Schienen auf einer Länge von sieben Kilometern erneuert wurden.

Die Unfallermittler identifizierten als Ursache einen Radscheibenbruch, der auf Ermüdungsrisse im Metall zurückzuführen war. Diese Mängel waren in den regulären Sicherheitskontrollen nicht erkennbar. In Reaktion auf diesen Vorfall wurde beschlossen, europaweit strengere Kontrollen für Radscheiben einzuführen, auch in Zusammenarbeit mit anderen Ländern. Dies ist eine wichtige Maßnahme, um zukünftige Risiken zu minimieren und die Sicherheit im Bahnverkehr weiter zu erhöhen.

Die finanziellen Folgen des Unfalls sind erheblich: Laut vorläufigen Schätzungen der SBB beläuft sich der Gesamtschaden, einschließlich der Ertragsausfälle, auf etwa 150 Millionen Franken (ca. 160 Millionen Euro). Solche Zahlen verdeutlichen die gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Zugunfällen und die dringende Notwendigkeit, die Sicherheit im Schienenverkehr ständig zu überwachen und zu verbessern.

Mit der Wiedereröffnung des Gotthard-Basistunnels wird eine wichtige Verkehrsader in der Schweiz und für ganz Europa erneut aktiviert. Die erweiterten Fahrpläne und die erhöhte Frequenz der Züge sind ein positiver Schritt, um den Bedürfnissen der Reisenden und der Wirtschaft gerecht zu werden und den Austausch zwischen Nord- und Südeuropa zu fördern.

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