Duisburg

Duisburg unter Druck: Grünflächen schützen oder nur Schönreden?

Duisburgs Verwaltung blamiert sich mit ihrer geplanten Baumschutzsatzung, die laut den GRÜNEN mehr eine Farce als ein echtes Schutzkonzept ist, denn nach dem Roden großer Bäume bleiben nur dürftige Ersatzpflanzungen und leere Versprechungen zur Rettung der Stadtgrünfläche!

Die Stadt Duisburg steht momentan in der Kritik, als es darum geht, das Thema Baumschutz ernsthaft anzugehen. In der kommenden Ratssitzung soll eine neue Beschlussvorlage mit dem Titel „Mehr Grün für Duisburg“ vorgestellt werden. Doch die GRÜNEN befürchten, dass dies nicht zu einem tatsächlichen Mehr an Grünflächen führen wird, sondern vielmehr als Feigenblatt fungiert.

Rückblickend auf die Entwicklungen seit 2016 stellt sich heraus, dass die damaligen Entscheidungen der CDU und SPD zur Abänderung der bestehenden Baumschutzsatzung weitreichende Folgen hatten. Bis heute konnten zahlreiche Bäume gefällt werden, was zu einem besorgniserregenden Verlust an urbanem Grün geführt hat. Jetzt versucht das Umweltdezernat mit der neuen Vorlage, den Eindruck zu erwecken, die städtische Flora zu schützen, hat jedoch an einem wesentlichen Punkt versagt: der Verbindlichkeit der Maßnahmen.

Fehlende Schutzmaßnahmen und Alternativen

Die Vorlage sieht vor, dass im Falle von Baumfällungen nachträglich Ersatz gepflanzt wird. Doch dies bedeutet in der Praxis oft, dass ein großer, reifer Baum, der eine Vielzahl ökologischer Vorteile bietet, durch einen kleinen Setzling ersetzt wird. Ein solches Vorgehen lässt die tatsächlichen ökologischen Gegebenheiten und den langjährigen Nutzen eines großen Baumes außen vor. Tatsächlich erreicht die Ökobilanz eines neuen Baumes erst nach etwa 50 Jahren die Leistungsfähigkeit eines alten Baumes, insbesondere was den Sauerstoffausstoß, die CO2-Absorption sowie die Schatten- und Lebensraumbereitstellung betrifft.

Die grüne Fraktionssprecherin Anna von Spiczak äußerte ihre Enttäuschung über die Rücksichtslosigkeit und die schwammige Formulierung der Maßnahmen: „Die Stadt Duisburg ist kein Vorbild in Sachen Baumschutz. Schwammige Aussagen mit Hintertürchen so groß wie die Rathaustür, das ist das Konzept der Verwaltung.“ Sie stellt zudem fest, dass konkrete Maßnahmen zum Schutz von wertvollen Grünflächen entweder nicht vorgesehen sind oder nur äußerst unzureichend formuliert werden.

Ein weiteres Problem bildet die Tatsache, dass private Flächen von den Vorschlägen gänzlich ausgenommen sind. Dies lässt die Absichtserklärung der Stadt, den Baumschutz ernst zu nehmen, sehr fragwürdig erscheinen. Stattdessen könnte der Eindruck entstehen, dass es sich um wenig mehr als um zutiefst unkonkrete gutgemeinte Absichten handelt, die kaum in die Tat umgesetzt werden sollen.

Die Entwicklungen in Duisburg sind besonders besorgniserregend, vor dem Hintergrund, dass die Stadt ohnehin bereits stark unter den Folgen des Klimawandels leidet. Anzeichen für das Versagen der Stadtspitze zeigen sich nicht nur in der Entscheidung über die Baumschutzsatzung, sondern auch in früheren Vorlagen zum Klimaschutz. Diese wurden von der SPD und CDU lediglich zur „Kenntnisnahme“ gebracht und tragen keine verbindliche Umsetzungspflicht.

Angesichts einer der heißesten Städte Deutschlands, die zudem am wenigsten Grünfläche in Nordrhein-Westfalen aufweist, muss die dringende Notwendigkeit für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit klimatischen Herausforderungen und einem ausgedehnten Baumschutz deutlich werden. Duisburg ist geprägt von starkem Verkehr und einem schlechten öffentlichen Nahverkehr, was die Problematik weiter verstärkt.

Die aktuelle Thematik verlangt eine engagierte Diskussion und vor allem ein Umdenken in der Stadtverwaltung, um den zukünftigen Herausforderungen in Bezug auf Lebensqualität und Klimaschutz bestmöglich zu begegnen. Die Augen sind auf die kommende Ratssitzung gerichtet, in der entschieden werden soll, ob Duisburg tatsächlich den Schritt in ein lebendigeres und grüneres Stadtbild wagt oder weiterhin in der Gewohnheit verharrt.

Für mehr Informationen und einen tieferen Einblick in die Thematik, siehe den Bericht auf www.lokalkompass.de.

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