Bonn

Oxfam Bonn übergibt 211 Postkarten für eine Vermögenssteuer!

In Bonn fordern Oxfam-Mitarbeiterinnen mit 211 Postkarten an die Grüne Bundestagsabgeordnete Katrin Uhlig die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer, um gegen die wachsende soziale Ungleichheit und die massiven Reichtumskapitalien der oberen 10 Prozent anzugehen – ein Aufruf, der auch in ganz Europa für Furore sorgt!

In Bonn hat ein engagiertes Team von Mitarbeiterinnen aus dem Oxfam Shop, Mechthild Sprenger und Gabriele Sarteh, einen eindrucksvollen Schritt in Richtung sozialer Gerechtigkeit gemacht. Sie haben am vergangenen Freitag 211 Postkarten an die Bundestagsabgeordnete Katrin Uhlig übergeben, die im Rahmen der Oxfam-Kampagne „Tax the Rich – Reichtum fairteilen!“ gesammelt wurden. Diese Kampagne zielt darauf ab, die Einführung einer Vermögenssteuer auf Bundesebene zu fordern.

Die Postkarten wurden von Kunden des Oxfam Shops unterschrieben, und das Anliegen der beiden Mitarbeiterinnen ist klar: Die Wiedereinführung der 1997 auf Eis gelegten Vermögenssteuer ist dringend notwendig. Sprenger betonte: „Wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft, aber das Soziale geht immer mehr verloren.“ Ihre Kollegin Sarteh ergänzte, dass die Einnahmen aus einer Vermögenssteuer in essenzielle Bereiche wie Gesundheit, Bildung und Klimaschutz fließen sollten. Diese Themen sind von großer Bedeutung für die Gesellschaft, und ihrer Meinung nach mangelt es an ausreichend finanziellen Mitteln, um hier Lösungen zu finden.

Ungleichheit in Deutschland

Die Diskrepanz in der Vermögensverteilung in Deutschland ist alarmierend: Die reichsten 10 Prozent besitzen mehr als 67 Prozent des gesamten Vermögens. Oxfam schlägt deshalb eine Vermögensbesteuerung von zwei Prozent auf Vermögen über 5 Millionen US-Dollar vor, von der weniger als 0,24 Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen wären. Dies könnte jährlich über 85 Milliarden Euro einbringen, Geld, das dringend gebraucht wird, um soziale Ungleichheiten abzumildern.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigt, dass 62 Prozent der Deutschen eine Vermögenssteuer unterstützen. Dieses Thema hat nicht nur nationale Relevanz, sondern betrifft auch international viele Menschen. In den letzten Jahren hat sich das Vermögen der fünf reichsten Männer weltweit verdoppelt, während fünf Milliarden Menschen in Armut leben mussten. Angesichts dieser Entwicklungen läuft derzeit eine Europäische Bürgerinitiative, die bis zum 9. Oktober Unterschriften sammeln möchte, um eine Vermögenssteuer auf europäischer Ebene einzuführen. In Deutschland haben bereits 85.000 Menschen ihre Unterschrift geleistet. Kommen eine Million Unterschriften zusammen, muss sich die EU-Kommission mit dem Anliegen befassen.

Ein bemerkenswerter Schritt für Gerechtigkeit, der die gesellschaftlichen Prioritäten hinterfragt und die Bedeutung von fairer Verteilung in den Vordergrund rückt. Wer sich aktiv für diese Forderungen einsetzen möchte, kann auf aktion.oxfam.de/tax-the-rich unterzeichnen und damit ein Zeichen setzen.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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