Am Campus Gütersloh der Hochschule Bielefeld (HSBI gibt es aufregende Neuigkeiten, die sich auf die Studienlandschaft auswirken könnten. Im aktuellen Wintersemester 2024/25 wurde das Angebot um drei neue englischsprachige Studiengänge erweitert, die besonderen Anklang bei Studieninteressierten aus dem Ausland finden. Diese Entwicklung könnte den Rückgang der Studierendenzahlen der vergangenen Jahre aufhalten und langfristig zur Gewinnung von Fachkräften in der Region beitragen.
Zu diesen neuen Studiengängen gehören ein Vollzeit-Bachelor in „Industrial Engineering“, ein praxisintegrierter Bachelor des gleichen Studiengangs und ein „Research Master“ in „Data Science“. Die Wahl, einen Großteil der Lehrveranstaltungen in englischer Sprache anzubieten, zielt darauf ab, internationale Talente berwerben zu lassen. Auch der demografische Wandel und die damit verbundenen Fachkräftemängel in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) könnten sich positiv entwickeln. Die IHK prognostiziert bereits einen Fachkräftemangel von 44.000 in der Region, was kontinuierlich steigt.
Erste Bewerbungszahlen übertreffen Erwartungen
Mit bereits 139 Bewerbungen aus dem Ausland zeigt sich, dass das Interesse an diesen neuen Angeboten deutlich ist. Von diesen Bewerbungen kamen 96 für den Vollzeit-Bachelor und 43 für den Masterstudiengang, was die Verantwortlichen optimistisch stimmt, auch wenn die Einschreibeverfahren noch nicht abgeschlossen sind. Die meisten Interessenten stammen aus Ländern wie der Türkei, Indien und Bangladesch, jedoch gab es auch Bewerbungen aus Ländern wie Mauritius und Myanmar, was die internationalen Verknüpfungen der Hochschule unterstreicht.
Zusätzlich zu den vielfältigen Bewerbungen hat sich das International Office der HSBI intensiv mit der Vergabe von Wohnraum und einer gelungenen Integration der internationalen Studierenden beschäftigt. Sie unterstützen bei der Einhaltung der Zulassungsvoraussetzungen, bei Visa-Angelegenheiten sowie der Wohnungssuche. Jederler Anwärter hat bislang ein Wohnraumangebot erhalten, was die Umsetzung der internationalen Strategie stärkt. Zudem gibt es ein Onboarding-Programm, das dazu dient, neuen Studierenden die hiesige Kultur und die Studienbedingungen näherzubringen.
Die beiden neuen Bachelorprogramme werden von Prof. Dr. Mariam Dopslaf und Prof. Dr. Pascal Reusch geleitet, und die Kursinhalte wurden in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen und internationalen Institutionen entwickelt. Prof. Dr. Dopslaf zeigt sich dankbar für die breite Unterstützung, die das Team bei der Einführung des englischsprachigen Angebots erhalten hat. Hierbei werden nicht nur neue Studierende angezogen, sondern auch bestehende internationale Kooperationen gefestigt.
Das Ziel: Internationale Fachkräfte fördern
Das langfristige Ziel besteht darin, über die neuen Programme exzellente Fachkräfte mit internationalem Hintergrund auszubilden. Prof. Dr. Christian Schwede, der für den Research Master verantwortlich ist, plant ergänzende Angebote, wie etwa einen Doppelabschluss in Zusammenarbeit mit der Universidad Distrital Francisco José de Caldas in Bogotá, Kolumbien. Solche Programme sollen den Studierenden eine breitere berufliche Perspektive bieten und die Konkurrenzfähigkeit am internationalen Arbeitsmarkt erhöhen.
Zusätzlich kündigte die Hochschule bereits weitere englischsprachige Bachelorstudiengänge für Mechatronik und Automatisierung an, die ab dem Wintersemester 2025/26 angeboten werden sollen. Die HSBI demonstriert damit ihr Engagement, auf dem Bildungsmarkt mitzuhalten und sich den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen.
Der Initiator dieser Maßnahme, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, betont die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie. Er sieht die HSBI als eine Institution, die durch die Internationalisierung einzigartig positioniert ist und den lokalen Unternehmen dabei helfen kann, die dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen.
Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen ist die Pressemitteilung auf der Webseite der HSBI zugänglich.