In der Wesermarsch, insbesondere in Brake, erleben die Supermärkte einen Wandel: Selbstbedienungskassen, kurz SB-Kassen, halten Einzug und verändern die Art des Einkaufens. Die J. Bünting Beteiligungs AG, zu der der einzige Famila-Markt in der Region gehört, plant, bis Mitte 2025 alle ihre Märkte mit diesen modernen Kassen auszustatten. Laut Pressereferentin Sophie Bloser wird an den SB-Kassen ausschließlich mit Karte gezahlt, was die Frage nach der bevorzugten Zahlungsmethode in der Wesermarsch aufwirft. Wie NWZonline berichtete, sind auch die Netto-Filialen seit 2017 dabei, Expresskassen einzuführen, um den Kunden ein schnelleres Einkaufserlebnis zu bieten.
Die Vorzüge der SB-Kassen
Die Einführung der SB-Kassen soll den Einkauf flexibler gestalten. Bloser betont, dass gerade kleinere Einkäufe an diesen Kassen schnell und bequem abgewickelt werden können. In Stoßzeiten sind die Kunden dankbar für die Möglichkeit, Wartezeiten an den regulären Kassen zu umgehen. Christina Stylianou von Netto erklärt, dass die Expresskassen eine sinnvolle Ergänzung darstellen, um den Kundenservice zu verbessern.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Albert Mumme, Vorsitzender des Kreisbehindertenbeirats Wesermarsch, äußert Bedenken, dass die Einführung der SB-Kassen möglicherweise zu einer Reduzierung der regulären Kassen führen könnte. Er sieht die Gefahr, dass dadurch Arbeitsplätze verloren gehen. Bloser hingegen versichert, dass der persönliche Service weiterhin im Vordergrund stehe und die SB-Kassen lediglich als Unterstützung dienen sollen.
Umfrage: Bar oder Karte?
Eine Umfrage unter 318 Abonnenten des Wesermarsch-WhatsApp-Kanals zeigt, dass 73 % der Befragten Kartenzahlung bevorzugen, wobei 32 von ihnen an der klassischen Kasse zahlen möchten. Die Beliebtheit der SB-Kassen ist jedoch nicht zu übersehen: 25 Personen gaben an, diese bevorzugt zu nutzen. Die Umfrage verdeutlicht, dass trotz der modernen Zahlungsmethoden der persönliche Kontakt an der Kasse für viele Kunden nach wie vor wichtig ist.
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass die SB-Kassen in den Märkten der Bünting-Gruppe auch mit einem „Scan & Go-System“ ausgestattet sind, das es den Kunden ermöglicht, ihre Artikel während des Einkaufs selbst zu scannen. Dies soll den Prozess an der SB-Kasse weiter beschleunigen.
Sicherheit und Barrierefreiheit
Ein häufiges Anliegen bei Selbstbedienungskassen ist die Sicherheit. Bloser stellt klar, dass der SB-Kassenbereich durch Kameras überwacht wird und Sicherheitsdienste sowie Alarmanlagen zum Einsatz kommen. Zudem ist das Verlassen des Bereichs nur mit einem ausgedruckten Kassenbon möglich, was zusätzliche Sicherheit bietet. Auch die Barrierefreiheit wurde bedacht: Die Kassen können zweisprachig eingestellt werden und sind so gestaltet, dass sie auch im Sitzen bedient werden können.
Insgesamt zeigt sich, dass die SB-Kassen in der Wesermarsch sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen mit sich bringen. Die Kunden haben die Möglichkeit, schneller zu bezahlen, während gleichzeitig der persönliche Kontakt an der Kasse nicht verloren gehen sollte. Die Diskussion um die Zukunft der Kassen in den Supermärkten bleibt spannend und wird sicherlich auch weiterhin für Gesprächsstoff sorgen.