Wesermarsch

Kohlmeise Gustav: Ein Familienmitglied im Garten von Lemwerder!

In Lemwerder zog die Familie Ammermann das verwaiste Küken Gustav mit viel Hingabe und speziellen Fütterungs-Ritualen auf, doch die emotionale Bindung bleibt, auch nachdem sie den treuen Vogel in die Freiheit entlassen haben!

In Lemwerder hat die Familie Ammermann eine besondere Freundschaft mit einer Kohlmeise entwickelt, die sie liebevoll auf den Namen Gustav taufte. Diese Geschichte beginnt, als Sohn Silas ein kleines, nacktes Küken im Garten entdeckte. Angetrieben von einem starken Mitgefühl beschloss die Familie, dem verletzten Vogel zu helfen. Die Aufzucht des kleinen Vogels dauerte gut acht Wochen, in denen sich die Familie mit viel Liebe und Hingabe um Gustav kümmerte.

Die ersten Tage waren die schwierigsten. Silas, ein begeisterter Angler, machte sich sofort auf die Suche nach Regenwürmern, um das Küken zu füttern. „Wir müssen etwas machen“, sagte er, und so begann die Abenteuerreise. Die Eltern, Miriam und Jörg Ammermann, improvisierten ein Nest aus Socken und sorgten dafür, dass Gustav warm gehalten wurde. Diese Fürsorge beinhaltete auch regelmäßige Fütterungszeiten, bei denen Miriam oft eine Pinzette benutzte. Alle zwei Stunden bekam der kleine Vogel frisches Futter und eine Wärmflasche.

Die Herausforderung der Aufzucht

Die Fürsorge der Ammermanns war bemerkenswert. Um dem Küken eine Umgebung zu bieten, in der es geschützt war, stellte die Familie sogar einen Meerschweinchenkäfig über Gustav. Diese zusätzliche Vorsichtsmaßnahme war notwendig, da drei Katzen im Haushalt lebten. Jede morgendliche Routine begann mit der Frage: „Lebt er noch?“ Diese sorgenvollen Gedanken begleiteten die Familie, die alles dafür tat, dass Gustav durchkam.

Die Ernährung des Vogels wurde bald zu einer kreativen Herausforderung. Anfangs war er mit Regenwürmern zufrieden, doch sein Appetit stieg rasant. Die Ammermanns suchten nach neuen Futterquellen und erhielten letztlich sogar eine „Madenflatrate“ vom örtlichen Raiffeisenmarkt, da die Mitarbeiter die nicht mehr brauchbaren Maden direkt für den Vogel spendeten. Diese Art von Unterstützung half Gustav, kräftig zu wachsen.

Gustav erwies sich als lebhafter und neugieriger Vogel. Sobald die ersten Federn sprießten, war er nicht mehr bereit, sich in seinem kleinen Käfig einzusperren. Immer wieder gelang es ihm, aus dem Käfig zu entkommen und durch das Wohnzimmer zu fliegen. Er fand schnell einen neuen Lieblingsplatz: Silas‘ Kopf. Mit einem Augenzwinkern bemerkte Jörg Ammermann, dass er wahrscheinlich „der einzige Vogel ist, der alle Spiele der Fußball-Europameisterschaft gesehen hat“.

Die Freiheit für Gustav

Als Gustav schließlich alt genug wurde, um eigenständig zu leben, traten die Ammermanns in eine neue Phase ihrer Beziehung mit dem Vogel ein. Sie starteten mehrere Versuche, ihn freizulassen. Der erste Versuch im Garten des Nachbarn war jedoch erfolglos, da er blitzschnell zurück zu ihnen flatterte. Selbst auf der eigenen Terrasse wollte er nicht bleiben – abends war er immer wieder im Käfig. Schließlich entschlossen sich die Ammermanns, ihn gar nicht mehr hereinzuholen. Gustav blieb im Garten, wo er der Natur und seinen Instinkten nachgehen konnte.

Jetzt lebt Gustav im Garten der Familie. Wenn Silas angeln geht, fliegt Gustav oft mit und sitzt häufig in den Bäumen. Die Ammermanns haben mittlerweile gelernt, seinen speziellen Gesang zu erkennen. Es ist ein ganz eigener „Ton“, der sie wissen lässt, wenn ihr gefiederter Freund in der Nähe ist. Wenn sie ihn rufen, kommt er oft angeflogen, um einen Leckerbissen zu ergattern – sei es eine Nuss oder ein Mehlwurm.

Die Beziehung zwischen der Familie Ammermann und ihrem Vogel ist zu einer besonderen Freundschaft geworden, die das Leben aller Beteiligten bereichert hat. Gustav symbolisiert mehr als nur ein Haustier; er steht für eine wunderschöne Verbindung zur Natur und das Engagement dieser Familie, einem verletzten Tier eine zweite Chance zu geben. Die Aufzucht und spätere Freilassung von Gustav zeigt, wie stark die Bindung zwischen Mensch und Tier sein kann und gibt Einblicke in das Leben, das hinter solch einer außergewöhnlichen Geschichte steht. Für detaillierte Informationen über diese herzliche Aufzuchtgeschichte, siehe den Bericht auf www.nwzonline.de.

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