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Altkleider-Spende: 7 fatale Fehler, die du unbedingt vermeiden musst!

Kleiderspenden könnten mehr schaden als nützen: Wussten Sie, dass viele Altkleider auf Müllhalden in Afrika landen und die lokale Textilindustrie schwächen?

In den letzten Jahren steht die Modebranche zunehmend in der Kritik, insbesondere hinsichtlich der großen Mengen an Secondhand-Kleidung, die in Altkleidercontainern landen. Oft geschieht dies ohne sich der negativen Konsequenzen für die Umwelt und die betroffenen Märkte bewusst zu sein. Vor allem die Gen Z, die durch schnelle Mode geprägt ist, sollte über ihre Kaufentscheidungen nachdenken. Es wird deutlich, dass das Spenden von Kleidung problematische Folgen haben kann.

Immer mehr Kleidung, die nicht mehr getragen wird, wird in Container geworfen, jedoch sind viele Menschen sich über die Folgen dieses Handelns nicht im Klaren. Dies führt zu einer Überproduktion und Überkapazität im globalen Secondhand-Markt. Ein Trend, der eine ernsthafte Herausforderung für Europa darstellt und durch die Art und Weise, wie viele Menschen Kleidung kaufen, noch verstärkt wird. Die Online-Shops, die für ihre günstigen Preise bekannt sind, tragen zu dieser Problematik bei, da die Hemmschwelle, alte Klamotten loszuwerden, sinkt.

Die Zahl der gespendeten Kleidungsstücke steigt

Eine alarmierende Statistik der Umweltagentur EEA zeigt, dass sich die Menge der aus der EU exportierten gebrauchten Textilien in den letzten zwanzig Jahren verdreifacht hat. Das bedeutet, dass es mehr Altkleider gibt als die Märkte aufnehmen können. Ein Großteil dieser Kleidung wird aus Europa nach Afrika und Asien exportiert, wo sie oft als ungewünscht gilt. „Einmal exportiert, ist das Schicksal gebrauchter Textilien oft ungewiss“, kommentieren die Umweltexperten der EEA die Situation. Denn die Nachfrage vor Ort kann mit dem Angebot nicht Schritt halten.

Leider führt diese Situation dazu, dass viele Kleidungsstücke auf offenen Mülldeponien landen. So gab es im Jahr 2000 noch etwa 550.000 Tonnen exportierte Textilien, während es 2019 bereits fast 1,7 Millionen Tonnen waren. Vor allem in Ländern wie Ghana hat die massive Zunahme von importierten Textilien negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft. Dort ist die heimische Textilproduktion stark beeinträchtigt, und es entstehen gravierende Umweltprobleme.

Qualität der gespendeten Kleidung

Ein zentraler Punkt in dieser Diskussion ist die Qualität der gespendeten Kleidung. Die aktuelle Vorliebe für Fast Fashion und billig produzierte Kleidung hat dazu geführt, dass viele gespendete Teile von minderwertiger Qualität sind. Diese minderwertigen Kleidungsstücke landen oft in Altkleidercontainern und verursachen zusätzlich Probleme, da sie meistens nicht weiterverwendet werden können und somit ebenfalls im Müll enden.

Die Bundesregierung hat erkannt, dass diese Masse an nicht mehr tragbaren Kleidungsstücken eine staatliche und unternehmerische Verantwortung mit sich bringt. Arbeitsminister Hubertus Heil unterstreicht, dass die Überexportation von Second-Hand-Kleidung dringend überdacht werden muss, um den heimischen Markt und die Umwelt zu schützen. Dabei spielt die Umsetzung eines europäischen Lieferkettengesetzes eine entscheidende Rolle.

Ein weiterer Punkt ist, dass kaputte Textilien besser im Hausmüll aufgehoben sind, als in Altkleidercontainern. Die stark gestiegene Menge an minderwertigen Textilien übersteigt den Bedarf an Rohstoffen für das Recycling. Stattdessen muss ein großer Teil der Klamotten verbrannt werden, was umweltschädlich ist. Es wird empfohlen, kaputte Kleidung selbst zu verarbeiten, anstatt sie für eine gemeinnützige Sammlung abzugeben.

Die Tatsache, dass nicht jeder Altkleidercontainer seriös ist, verstärkt die Unsicherheit über das Spenden von Kleidung. Experten von Ökotest warnen vor „Schwarzen Schafen“, die den Anschein von Wohltätigkeit erwecken, jedoch nicht transparent arbeiten. Das Risiko, seine Kleidung an unethische Sammlungen zu spenden, kann durch das Spenden an vertrauenswürdige Organisationen, erkennbar an bestimmten Siegeln, minimiert werden. Diese Siegel beinhalten unter anderem das Deutsche Rote Kreuz und das FairWertung-Siegel, die für Transparenz und Verantwortung stehen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Praktiken rund um das Spenden von Kleidung nicht nur einfache Lösungen sind. Vielmehr ist ein Umdenken notwendig, sowohl beim Kauf als auch beim loswerden von Klamotten. Ein bewussterer Umgang mit Textilien kann nicht nur der Umwelt helfen, sondern auch die Lebensqualität in den betroffenen Ländern verbessern. Diese Entwicklung im Modebereich zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht nur über die persönliche Konsumation Gedanken zu machen, sondern auch über die Konsequenzen, die das eigene Verhalten für andere haben kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in einem umfassenden Bericht auf www.az-online.de.

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