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Stillleben neu interpretiert: Harald Illmanns analoge Fotografien in Salzgitter

Die Ausstellung „Stillleben“ des Fotografen Harald Illmann, die 2020 in Salzgitter eröffnet wurde, präsentiert einzigartige Stillleben-Fotografien, die durch die Kombination traditioneller analoge Technik und moderner digitaler Bearbeitung entstanden sind und die Individualität von Gemüse, Obst und Pflanzen in einem neuen Licht zeigen.

In der heutigen Zeit, in der die Fotografie oft durch digitale Technik geprägt ist, wagt ein Salzgitteraner Fotograf einen tiefen Blick in die Vergangenheit. Harald Illmann, der seine Karriere während der Pandemie neu ausrichtete, präsentiert eine faszinierende Ausstellung von Stillleben mit traditionellen analogen Techniken. Diese besondere Herangehensweise gibt den Besuchern die Möglichkeit, in eine Welt einzutauchen, in der die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verschmelzen.

Illmann hat sich entschieden, mit einer Großformatkamera im 8×10‘ Format zu arbeiten, ein Gerät, das schon seit über einem Jahrhundert in der Fotografie verwendet wird. Diese analoge Technik ermöglicht es ihm, die Essenz der Objekte auf eine Art und Weise einzufangen, die oft in der heutigen schnelllebigen digitalen Welt verloren geht. Die Entscheidung, durch analoge Fotografie zu arbeiten, ist eine Hommage an die Tradition, die nicht nur die Technik, sondern auch die Kunst der langsamen und überlegten Komposition wertschätzt.

Eine Verbindung zwischen Alt und Neu

Während Illmann tief in der analogen Welt verwurzelt ist, nutzt er moderne digitale Bildbearbeitungssoftware, um seine Fotografien nach dem Scannen der Negative zu transformieren. Diese Methode bietet ihm die Flexibilität, seine Bilder kreativ zu bearbeiten, während sie auf hochwertigem matten Fine Art-Papier ausgedruckt werden. Hier zeigt sich die Synthese aus alter und neuer Technik, die in der heutigen Kunstproduktion oft notwendig ist.

In seinen Stillleben erweckt der Künstler die individuelle Schönheit von Obst, Gemüse und Pflanzen zum Leben. Diese Objekte scheinen auf einer Bühne zu stehen und ihre einzigartigen Formen, Strukturen und Tonwerte zu präsentieren. Laut Illmann geht es ihm bei seiner Arbeit nicht primär um die Schönheit der Objekte, sondern vielmehr um die Erforschung ihrer inneren Werte und aller damit verbundenen Facetten. „Ich folgte durch die digitale Bearbeitung meinem ‚inneren Sehen‘ – suchte meine subjektive Wahrheit der Wirklichkeit. Es sind Konstrukte,“ erklärt er und gibt somit einen Einblick in seine kreative Philosophie.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der salzgitter-gruppe und der Stadt Salzgitter. Dies unterstreicht das unterstützende Netzwerk, das lokale Künstler bei der Umsetzung ihrer Projekte fördern kann. Illmann ist bereits ein bekanntes Gesicht in der Jahresausstellung dieser Gruppe, was seine Bedeutung in der lokalen Kunstszene verstärkt.

Öffnungszeiten und Zugang zur Ausstellung

Die Besucher haben die Möglichkeit, die Ausstellung jeden Donnerstag zwischen 14 und 18 Uhr sowie sonntags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen. Diese großzügigen Öffnungszeiten ermutigen eine breite Öffentlichkeit, die Werke zu entdecken und sich von der faszinierenden Kombination aus traditioneller und moderner Fotografie inspirieren zu lassen.

Die Arbeiten von Harald Illmann heben sich durch ihre besondere Herangehensweise an die Fotografie ab. Sie laden die Betrachter dazu ein, die Welt der Stillleben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Es ist eine Einladung, die Individualität und die Geschichten, die in jedem Objekt verborgen sind, zu erkennen. Indem er seine analogen Wurzeln mit modernen Techniken verwebt, schafft Illmann nicht nur Kunst, sondern auch eine einzigartige Erfahrung, die sowohl nostalgisch als auch visionär ist.

Diese künstlerische Reise durch die Linse der Großformatkamera zeigt, wie wichtig es ist, Traditionen zu bewahren und gleichzeitig neue Wege zu finden, um sich kreativ auszudrücken. Illmann schafft nicht nur Bilder, vielmehr erschafft er eine Plattform für den Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft in der Welt der Fotografie.

Technik und Methodik der Fotografie

Die Verwendung einer 8×10‘ Großformatkamera in Harald Illmanns Arbeiten ist nicht nur eine Hommage an die Fotografie der Vergangenheit, sondern auch eine bewusste Entscheidung für die Detailtreue und Ästhetik des analogen Arbeitens. Diese Kamera erlaubt eine außergewöhnliche Bildqualität, die sich durch eine hohe Auflösung und Tiefenschärfe auszeichnet. Im Vergleich zu kompakten digitalen Kameras liefern Großformatkameras Bilder mit feineren Details und einem größeren Dynamikumfang.

Illmanns Technik betont den Prozess der analogen Fotografie, bei dem das Licht auf einen 100 Jahre alten Film trifft und eine chemische Reaktion auslöst. Dies steht im Kontrast zur digitalen Fotografie, wo Bilder sofort auf einem Sensor erzeugt werden. Die Kombination aus analogem und digitalem Arbeiten bietet nicht nur eine interessante kreative Herausforderung, sondern auch die Möglichkeit, ein breiteres Spektrum an visuellen Effekten zu erzielen. Die Digitalisierung der negative ermöglicht es, weiterführende Verfremdungen und Manipulationen vorzunehmen, die das ursprüngliche Bild transformieren können.

Kunst und Bedeutung der Stillleben

Stillleben haben in der Kunst eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Künstler wie Paul Cézanne und Juan Sánchez Cotán haben Stillleben verwendet, um die Beziehung zwischen Objekten und deren Umgebung zu erforschen. In Illmanns Arbeiten wird dieser Fokus auf Objekte erneut aufgegriffen, jedoch mit einer modernen Perspektive. Die Gegenstände – wie Gemüse und Obst – werden nicht nur als einfache Formen dargestellt, sondern erfüllen eine tiefere symbolische Funktion, indem sie die Materie der Natur und deren Vergänglichkeit thematisieren.

Illmanns Ansatz, die „subjektive Wahrheit der Wirklichkeit“ zu suchen, spiegelt eine zeitgenössische Betrachtungsweise wider, die auch in anderen Kunstformen zu finden ist. Die Verbindung von traditioneller Technik und modernen Themen stellt die Frage nach der Wahrnehmung und der Interpretation von Realität, was für den Betrachter eine emotionale und intellektuelle Auseinandersetzung mit den Bildern anregt.

Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Kunstszene

Die COVID-19-Pandemie hat viele Bereiche des Lebens verändert, so auch die Kunstwelt. Viele Künstler sahen sich gezwungen, neue Wege zu finden, um ihre Kreativität auszudrücken. Die Entscheidung von Illmann, während der Pandemie von Porträtfotografie zu Stillleben überzugehen, spiegelt eine weit verbreitete Tendenz bei Künstlern wider, die durch die Einschränkungen der Pandemie neue Inspiration in der Isolation suchten.

Diese Anpassung hat zur Entstehung neuer Ausdrucksformen und Techniken geführt. In vielen Krautermärkten oder auch im Einzelhandel lag der Fokus auf alltäglichen Dingen, was die Menschen dazu brachte, Schönheit und Bedeutung in ihrer unmittelbaren Umgebung zu suchen. Es entstand eine Art Rückbesinnung auf die Einfachheit und das Wesentliche, was in Illmanns stillen Kompositionen deutlich wird.

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