PolitikRotenburg (Wümme)

Landrat Prietz: Weibliche Amtsbezeichnungen für Gleichbehandlung!

Der CDU-Landrat Marco Prietz sorgt im konservativen Landkreis Rotenburg (Wümme) für Aufregung, indem er die Amtsbezeichnung „Landrätin“ einführt und damit Geschlechtergerechtigkeit in der Verwaltung fördert – eine mutige Entscheidung, die auf gemischte Reaktionen stößt!

In einem bemerkenswerten Schritt hat der Landkreis Rotenburg (Wümme) unter der Leitung von Landrat Marco Prietz eine neue Dienstanweisung verabschiedet, die die Verwendung von weiblichen Amtsbezeichnungen in offiziellen Dokumenten festlegt. Dies geschah inmitten einer überwiegend konservativen Umgebung, was die Reaktionen auf diesen Schritt gemischt ausfallen ließ.

Prietz, der als CDU-Mitglied bekannt ist, hat via Instagram erklärt, dass die Entscheidung aus dem Wunsch hervorgeht, die Lesbarkeit zu verbessern. „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen die weibliche Form“, sagte er. „Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.“ Dies bedeutet, dass selbst wenn ein Mann das Amt des Landrats innehat, er als „Landrätin“ bezeichnet wird.

Reaktionen und Diskussionen

Die Reaktionen auf diese Entscheidung gingen weit auseinander. Während viele Nutzer in den sozialen Medien Prietz für seinen Mut lobten, äußerten andere Verwunderung über diesen neuen Ansatz. Prietz selbst gestand ein, dass es zunächst ungewohnt klingt, aber wies darauf hin, dass es wichtig sei, auch Männern die Möglichkeit zu geben, mit einer Bezeichnung konfrontiert zu werden, die normalerweise Frauen vorbehalten ist. „Warum müssen immer nur Frauen mit der Erklärung zurechtkommen, dass mit männlichen Bezeichnungen auch sie umfasst sind?“, fragte er rhetorisch.

Das Engagement von Prietz in der Kommunalpolitik ist nicht neu. Seit seiner Wahl zum Landrat im Jahr 2021 hat er sich in verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen engagiert, darunter Sportvereine und Freiwillige Feuerwehren. Mit einem klaren Bekenntnis zur Gleichstellung der Geschlechter und zu besseren Sprachgewohnheiten zeigt Prietz, wie wichtig ihm die Frage der Sichtbarkeit in der Verwaltung ist.

Ein ehemaliger Kollege von Prietz, Bernd Wölbern von der SPD, äußerte sich ebenfalls zu dem Thema und bezeichnete Prietz als pragmatisch und strukturiert. “Es geht um Praktikabilität”, erklärte Wölbern, “und die Entscheidung, die weibliche Bezeichnung zu verwenden, spiegelt eine Abwägung wider.”

Besonders interessant ist die Tatsache, dass Prietz bei der Einführung der weiblichen Form auch auf die Tatsache hinwies, dass die Mehrheit der Mitarbeitenden im Landkreis weiblich ist. Mit dem neuen Ansatz will er sprachliche Hürden abbauen und die interne Kommunikation erleichtern. „Die ‚Amtsleitung‘ mag es ja noch geben, aber die ‚Sachbearbeitung‘ bezeichnet dann ja wohl doch eher die Tätigkeit und nicht die Person“, merkte er an.

Letztlich geht es Prietz vor allem darum, dass die Dienstanweisung lesbar bleibt. Durch die Vermeidung von Doppelpunkten und Schrägstrichen soll der Fokus auf den Inhalten der Dokumente liegen. „Wir wollen, dass jeder verstehen kann, was wir sagen“, fügte er hinzu.

Für zukünftige Diskussionen zu Gleichstellung und Sprachgebrauch in der Verwaltung ist die Entscheidung von Prietz sicherlich ein wichtiger Schritt. Bei einem Thema, das weiterhin polarisiert, bleibt abzuwarten, wie andere Landkreise und Institutionen darauf reagieren und ob ähnliches Vorgehen auch in anderen Regionen Nachahmung findet. Wie taz.de berichtet, wird diese Thematik weiterhin ein spannendes Feld der politischen und sozialen Debatte darstellen.

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