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Polizei Osnabrück wechselt zu WhatsApp: Neue Wege der Bürgerkommunikation

Die Polizeidirektion Osnabrück hat als erste Polizeibehörde in Deutschland den Schritt gewagt, sich von der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) zu trennen, um ab dem 1. September über WhatsApp eine effektivere und bürgernahe Kommunikation mit den rund 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in der Region zu gewährleisten.

Die Polizeidirektion Osnabrück sorgt für Aufsehen, indem sie sich von der Social-Media-Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, abwendet. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Wandel in der Kommunikation zwischen Polizei und Bürgern, wobei betroffene Accounts in einer weitläufigen Region von den Ausläufern des Teutoburger Waldes bis zu den malerischen Ostfriesischen Inseln gelöscht werden.

Die Entscheidung, sich von X zu trennen, geschieht nicht ohne Grund. Die Nutzung von dieser Plattform ist in den letzten Jahren einem Wandel unterzogen worden, der für die Polizeidirektion einige Herausforderungen mit sich bringt. Ein zentraler Punkt ist, dass die Kommunikationswege, die zuvor gut funktionierten, sich verändert haben und die Erreichbarkeit und Benutzerfreundlichkeit leidet. Dies führt dazu, dass die Polizeidirektion Osnabrück endlich neue, effizientere Wege der Kommunikation erkunden möchte.

Alternative Strategien zur Krisenkommunikation

Die Einführung des WhatsApp-Channels stellt einen zukunftsweisenden Schritt dar, der vor allem bei größeren Einsätzen, darunter auch amoklaartige und terroristische Bedrohungen, eine wichtigere Rolle in der polizeilichen Kommunikation einnimmt. Präsident Michael Maßmann erläutert: “Die Kommunikation und das Nutzungsverhalten auf X haben sich verändert. Wir sehen für uns als Polizeidirektion nicht mehr den absoluten Mehrwert und satteln um.”

Die neue Kommunikationsstrategie hat das Ziel, die 1,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Polizeidirektion schneller und direkter zu informieren. Seit dem 1. September können die Anliegen der Polizei über leicht zu findende WhatsApp-Kanäle verfolgt werden, die speziell für jede der Polizeiinspektionen eingerichtet wurden. Diese Channels sind unter den Namen “Polizei Osnabrück”, “Polizei Leer/Emden”, “Polizei Aurich/Wittmund” und “Polizei Emsland/Grafschaft Bentheim” auffindbar und genießen bereits als Teil eines landesweiten Politversuchs großen Zuspruch.

Fokus auf die Online-Präsenz

Zusätzlich zu WhatsApp nutzt die Polizeidirektion bereits mehrere Jahre lang Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Dies zeigt, dass die Behörde darum bemüht ist, dort präsent zu sein, wo die Bürger sich aufhalten. Marco Ellermann, der Sprecher der Polizeidirektion, betont: “Wir müssen dort präsent und ansprechbar sein, wo die Menschen sind.” Dies unterstreicht den dynamischen Charakter der Social-Media-Kommunikation, die ständige Marktbeobachtung und Anpassung erfordert.

Mit diesem konsequenten Schritt Richtung WhatsApp und weg von X zeigt die Polizeidirektion Osnabrück nicht nur ein Gespür für aktuelle Trends, sondern auch den Willen, die Kommunikation an die Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger anzupassen. Der Wandel ist nicht nur eine strategische Entscheidung, sondern spiegelt auch eine moderne Auffassung wider, wie Polizei und Öffentlichkeit miteinander in Kontakt treten sollten.

Die Polizeidirektion Osnabrück ist damit die erste Polizeidirektion in Deutschland, die diesen innovativen Weg geht. Der Druck und die Anforderungen an die Polizei, sich zeitgemäß zu präsentieren und effektiv zu kommunizieren, sind höher denn je. Der Schritt weg von X und hin zu neuen Kommunikationsplattformen könnte Vorbildcharakter für andere Behörden haben und könnte die Art und Weise verändern, wie Polizeiarbeit zukünftig wahrgenommen wird.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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