In den letzten zwei Jahren haben einige der einflussreichsten Unternehmer Kolumbiens signifikante staatliche Aufträge im Wert von über 1 Billion Pesos erhalten. Diese Aufträge stehen in engem Zusammenhang mit Präsident Gustavo Petro, dessen Versprechen, die Bevorzugung von Großunternehmen in der öffentlichen Beschaffung zu beenden, zunehmend in den Hintergrund tritt. Eine aktuelle Untersuchung von El Espectador hat eine Verflechtung zwischen diesen Unternehmern und dem Präsidenten aufgedeckt, die schwerwiegende Fragen aufwirft.
Unter den genannten Unternehmern stehen Danilo Romero Gómez und Íngrid Carolina Plata aufgrund ihrer Nähe zu Petro an oberster Stelle. Romero, ein langjähriger Freund des Präsidenten, hat nicht nur dessen politische Kampagnen finanziell unterstützt, sondern war auch an einer Immobilientransaktion beteiligt, die die Verbindung zwischen ihnen verstärkt.
Romero und Petro kennen sich aus der Zeit, als Romero bei einer hochkarätigen Immobilienverkäufen eine Wohnung für 510 Millionen Pesos erwarb. Diese langanhaltende Verbindung hat die politische Karriere des Präsidenten nachhaltig geprägt.
Nahe Beziehungen und staatliche Aufträge
Íngrid Carolina Plata, die enge Beziehungen zur ersten Dame Verónica Alcocer pflegt, hat in ihrer Rolle als Staatsauftragnehmerin enorme Einnahmen generiert. Ihre beiden Aufträge, die zusammen 552 Millionen Pesos ausmachten, umfassten die Verwaltung der Präsidialresidenzen, was für Unruhe sorgte, vor allem angesichts ihrer geringen akademischen Anforderungen für öffentliche Aufträge.
Ein weiterer Unternehmer, Orlando Cabeza Peñaranda, ist der Besitzer von Helistar, einer Luftverkehrsgesellschaft, die bedeutende Verträge mit staatlichen Institutionen wie dem Militär und Ecopetrol abgeschlossen hat. Besonders in der letzten Ausschreibung erhielt Helistar einen lukrativen Vertrag über 580 Millionen Pesos für die Bereitstellung von Hubschraubertransportdiensten.
Zusätzlich ist Euclides Torres in dieser Diskussion hervorzuheben, da er als Bindeglied zwischen Politik und Wirtschaft in der Region Karibik fungiert. Seine Firma, die Sicherheitsdienstleistungen bereitstellt, sicherte sich mehr als einhundert Verträge im Gesamtwert von 2.614 Millionen Pesos seit dem Amtsantritt von Präsident Petro.
Die Verbindungen dieser Unternehmer zu Gustavo Petro werfen nicht nur Fragen zu ethischen Standards auf, sondern auch zur Fairness der Vergabe von Staatsaufträgen. El Espectador hat festgestellt, dass die Superintendencia de Industria y Comercio bereits eine Untersuchung eingeleitet hat, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu prüfen.
Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit ist auch der Unternehmer Xavier Vendrell, der durch seine zahlreichen geschäftlichen Aktivitäten in Kolumbien mit einem Wert von 516 Millionen Euro in den Fokus geriet. Trotz seiner vehementen Leugnung werden seine Verbindungen zu Petro und die politische Unterstützung, die er dem Präsidenten gegeben hat, weiterhin untersucht. Zu diesen Verbindungen zählt auch Manuel Grau Pujadas, der häufig an der Seite der ersten Dame reist und die Interessen von Smart Rooms vertritt, was die Kontroversen um staatliche Aufträge weiter anheizt.