Leer

Jugendliche Extortionisten der Unión Tepito: Chinesische Händler im Visier

In einem gewalttätigen Extortion-Schema des Cártel de la Unión Tepito wurden zwei junge Männer, "El Jerson" und "El Disney", verhaftet, nachdem sie von chinesischen Händlern im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt unter Drohung mit Entführung monatliche "Schutzgebühren" von bis zu 50.000 Pesos erpresst hatten.

In einem besorgniserregenden Moment für die Geschäftsinhaber im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt wurden zwei junge Männer, bekannt als „El Jerson“ und „El Disney“, von den Behörden festgenommen. Ihre vermeintliche Zugehörigkeit zu einer beeindruckend skrupellosen kriminellen Bande, dem Cártel de la Unión Tepito, bringt das schockierende Ausmaß der Extortion und Bedrohung an die Öffentlichkeit. Diese Männer, kaum älter als 25 Jahre, sollen von den chinesischen Händlern unter Androhung von Gewalt und sogar Entführung Schutzgelder in Höhe von bis zu 50.000 Pesos verlangt haben.

Die nationalen Sicherheitsbehörden zeigten sich entschlossen, gegen diese Form der illegalen Machtausübung vorzugehen, die nicht nur die Geschäfte, sondern auch das alltägliche Leben der Anwohner in Mitleidenschaft zieht. Laut dem Journalisten Antonio Nieto, spezialisiert auf Themen des Drogenhandels, haben „El Jerson“ und „El Disney“ durch brutales Vorgehen die chinesische Gemeinschaft im Zentrum eingeschüchtert. Sie wurden beschuldigt, Gewalt anzuwenden und Drohungen auszusprechen, um die „Quoten“ zu sichern, die von der Union Tepito festgelegt wurden.

Ein dunkles Kapitel: Morde und Bedrohungen

Die geschehene Gewalt ist nicht neu in der Region. Ein tragisches Beispiel ist der Mord an zwei kleinen Zwillingen, Alan und Héctor, im Jahr 2020, die aufgrund ihrer Verbindung zur Drogenkriminalität getötet und verstümmelt aufgefunden wurden. Die Behörden verfolgen in dieser Angelegenheit mehrere ermittlungsbasierte Hypothesen, die von Racheakten bis hin zu persönlichen Rivalitäten reichen. Dieses Vereinen von Gewalt und Drogenkriminalität verrät das tief verwurzelte Problem in der Region, in der sich das Verbrechensniveau durch rivalisierende Gruppen wie die Union Tepito weiter zuspitzt.

Die beiden Jungen, 12 und 14 Jahre alt, verdienten sich ihr Brot durch den Verkauf von Süßigkeiten. Der Umstand, dass Kinder in solch grauenvollen Verstrickungen enden, verdeutlicht die Brutalität und Skrupellosigkeit, mit der diese kriminellen Organisationen agieren. Bisher wurden bereits drei Mitglieder der Union Tepito für ihre Taten zu 85 Jahren Haft verurteilt, und es wird erwartet, dass „El Jerson“ und „El Disney“ demnächst hinzugefügt werden.

Zusätzlich beschreibt der Journalist Arturo Sierra die derzeitige Frucht eines Wettstreits zwischen chinesischen und koreanischen Händlern um die Kontrolle der Geschäfte im Zentrum von Mexiko-Stadt. Diese Rivalität unter den Geschäftsinhabern zieht die Aufmerksamkeit der kriminellen Gruppierungen auf sich, die ebenfalls um die Vorherrschaft in den Verbrechen wie Erpressung und Entführungen kämpfen. Einige Händler berichten, dass sie nahezu gezwungen sind, Schutzgelder an die Union Tepito zu zahlen, während andere sich gezwungen sahen, in sicherere Gebiete auszuweichen, um den ständigen Bedrohungen zu entkommen.

Die Einschüchterung der Händler erstreckt sich über alle Bereiche der Geschäftszonen. Überwachungsbilder zeigen die beiden Festgenommenen, die vor Geschäften erscheinen und die Verkäufer zur Zahlung ihrer „Quoten“ drängen. In einem solchen Fall, wo sich ein Verstoß gegen die Zahlungsaufforderung ereignet, drohen ihnen ernsthafte Folgen, einschließlich Entführung oder Schlimmerem. Verdächtigungen weist darauf hin, dass sie unter der Kontrolle von „El Irving“ agierten, einem inhaftierten jungen Mann, der als Anführer einer anderen kriminellen Zelle gilt.

Die Brutalität dieser Verbrechen zeigt, wie tiefgreifend die Macht der kriminellen Banden im Herzen von Mexiko-Stadt ist. Das Ausmaß der Bedrohungen für die Händler und die ständige Angst um die Sicherheit der eigenen Familien und Geschäfte sind Symptome eines weit verbreiteten Problems. In einer Stadt, in der der informelle Handel weit verbreitet ist, wird das Wort „Sicherheit“ zu einem äußerst wertvollen Gut.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"