Halle (Saale)Leer

Halle im Lohnkeller: 18% Arbeiten für unter 14 Euro pro Stunde!

In Halle würde ein höherer Mindestlohn von 14 Euro pro Stunde rund 20.800 Jobs aufwerten und gegen Niedriglöhne kämpfen, während Gewerkschaften und der Kanzler Olaf Scholz Druck machen, um mehr Lohngerechtigkeit und ein Leben ohne staatliche Unterstützung zu ermöglichen!

In Halle (Saale könnten mehr als 20.000 Jobs von einem erhöhten Mindestlohn profitieren. Laut einer neuesten Studie des Pestel-Instituts verdienen etwa 7.800 Beschäftigte in der Stadt aktuell nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Ein Anstieg auf 14 Euro pro Stunde könnte die Einkommen in rund 20.800 Stellen erheblich anheben. Das bedeutet, dass 18 Prozent aller Jobs in Halle derzeit noch unter dieser Lohnschwelle liegen.

In diesem Kontext fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) einen höheren gesetzlichen Mindestlohn. „Es arbeiten zu viele Menschen zum Niedriglohn. Das muss sich ändern“, erklärt Christian Ullmann, Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Die Gewerkschaft sieht in der Aufstockung des Mindestlohns von 12,41 Euro auf 14 Euro einen entscheidenden Schritt zur Bekämpfung der Armut. Ullmann betont, dass der Mindestlohn nur als unterste Haltelinie betrachtet werden sollte. Um wirklich fair zu verdienen, seien Tariflöhne notwendig.

Politische Unterstützung

Politische Unterstützung erhält die Gewerkschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich ebenfalls für eine Erhöhung des Mindestlohns stark gemacht hat. Scholz plant eine schrittweise Erhöhung, zuerst auf 14 Euro, gefolgt von einem weiteren Anstieg auf 15 Euro. „Die Erhöhung des Mindestlohns wäre ein wichtiges Signal für mehr Lohngerechtigkeit“, so Ullmann. Auch der Anstieg auf 15 Euro würde laut Pestel-Institut das Einkommen in etwa 27.100 Stellen deutlich verbessern.

Die NGG hebt hervor, dass es bei dieser Diskussion nicht um eine „Lohn-Lotterie“ gehe. Es sei entscheidend, den Leuten eine Existenz zu sichern und zu verhindern, dass sie auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Der Geschäftsführer fordert, dass der gesetzliche Mindestlohn ausreichen müsse, um ein Leben ohne zusätzliche Sozialleistungen zu ermöglichen. Laut EU-Recht sollten Vollzeitbeschäftigte mindestens 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung handeln, um ein würdevolles Leben führen zu können.

Die nächste Erhöhung des Mindestlohns steht bereits fest: Ab Januar 2024 wird der Mindestlohn um 41 Cent auf 12,82 Euro steigen. Diese Maßnahme wurde von der Mindestlohnkommission beschlossen, gegen den Willen der Gewerkschaften, wodurch der Forderung nach einer sofortigen Anpassung an ein gerechtes Maß entgegengewirkt wird, betont Ullmann. Selbst die EU-Mindestlohnrichtlinie legt nahe, dass der Mindestlohn in Deutschland bereits jetzt bei circa 14 Euro liegen sollte.

Mehr zu diesem Thema findet sich auf www.hallanzeiger.de. Unter den aktuellen Umständen wird auch erwartet, dass die Bundesregierung ihr Augenmerk darauf richten muss, die Tarifbindung zu erhöhen, um mehr Menschen von Tarifverträgen profitieren zu lassen. Das ist entscheidend für eine gerechtere Verteilung der Löhne in der Region, fordert die NGG.

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