Göttingen

Revolutionärer Saisonstart: Göttingen feiert dramatische Aufführung!

Intensiver Saisonstart am Deutschen Theater Göttingen: In dem fesselnden Stück „La Révolution #1 – Wir schaffen das schon“ wird die explosive Spannung der Französischen Revolution lebendig und stellt brisante Fragen zur heutigen Demokratie – ein eindringlicher Fingerzeig auf die Herausforderungen unserer Zeit!

Das Deutsche Theater in Göttingen hat seine neue Spielzeit mit viel Energie und einem eindrucksvollen Stück eröffnet: „La Révolution #1 – Wir schaffen das schon“. Inspiriert von der Französischen Revolution, wird die Geschichte um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auf der Bühne lebendig und bietet gleichzeitig einen tiefen Einblick in die Herausforderungen, vor denen Demokratien heute stehen.

Das Stück, adaptiert nach dem Text von Joél Pommerat, lässt das Publikum zum Volk werden. Die Zuschauer nehmen Platz auf einer Tribüne, während unten auf der Bühne die Ständevertreter in der entstehenden Nationalversammlung hitzige Debatten führen. Oft hört man sie nicht einander zu, ihre Streitigkeiten eskalieren sogar körperlich. Diese Darstellung ist nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern wirft auch die Frage auf, ob sich die Verhältnisse in modernen Demokratien so sehr geändert haben.

Intensive Auseinandersetzung mit Themen der Demokratie

„La Révolution“ im Deutschen Theater ist ein kraftvolles Stück, das die dramatische Energie und die Verwirrungen einer entscheidenden Zeit einfängt. Das Ensemble überzeugt mit starken Darstellungen, die den Zuschauer mitreißen. Neben der emotionalen Tiefe der Szenen sorgt die Direktheit der Debatten dafür, dass man sich als Teil des Geschehens fühlt – ein eindringlicher Appell zur Mitwirkung in der Demokratie.

Besonders markant ist die Darstellung von Ludwig XVI. durch Volker Muthmann, der den König als unfähig zeigt, mit den Herausforderungen seiner Zeit umzugehen. Umgeben von Beratern und einer übertriebenen Königin Marie Antoinette (Rebecca Klingenberg) wird deutlich, dass der Monarch in einer ganz anderen Welt lebt, während das Volk leidet. Zwischen diesen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten steht der Premierminister, der hilflos zwischen den Fronten vermittelt.

Im Verlauf des Stückes wird das Publikum in die Geschehnisse hineingezogen, bis hin zum Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789. Hier wird die Bedeutung von Revolution und Freiheit für die menschliche Existenz greifbar. Die Erlebnisse der Vergangenheit verschwimmen mit der Gegenwart, besonders wenn man über die aktuellen politischen Bewegungen in Deutschland nachdenkt.

Die herausragenden Redebeiträge der Ständevertreter, insbesondere von Tara Helena Weiß, hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Doch nach der Pause zeigt sich, dass die Energie des ersten Teils nachlässt. Die Rede und die folgenden Szenen verzetteln sich etwas, und es wird schwieriger, den Darstellern zu folgen. Trotz der Stärke des Ensembles fehlt manchmal die nötige Regieführung, um die Darstellung kompakt und nachvollziehbar zu halten.

Schirin Khodadadian, Co-Intendantin am Deutschen Theater, setzt durch multimediale Elemente interessante Akzente, wie die Live-Video-Sequenzen, die das Geschehen im Foyer mit einbeziehen. Diese Anspielungen auf die Gegenwart, wie die TV-Übertragungen, sind aber nicht unkritisch zu betrachten, da sie manchmal überflüssig wirken.

Am Ende des Stückes zeigt sich der König im Kreis der Abgeordneten, während Adel und Kirche unter Druck nachgeben. Es ist ein eindringliches Bild von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, das am Ende siegt. Dieses dramatische Erlebnis macht deutlich, dass die Themen von Revolution und Demokratie heute noch von entscheidender Bedeutung sind.

Nächste Vorstellungen

Wer die Premiere verpasst hat, kann das Stück auch an den kommenden Freitag, dem 13., und Samstag, dem 14. September, jeweils um 19:45 Uhr im DT 1 erleben. Für weitere Informationen und Karten stehen die Telefonnummer 0551/49 69-30 0 sowie die Website dt-goettingen.de zur Verfügung.

Die Premiere von „La Révolution“ ist nicht nur ein Zeichen für einen intensiven Saisonstart am Deutschen Theater in Göttingen, sondern auch ein starkes Signal, dass die demokratischen Werte – trotz aller Bedrohungen – von Bedeutung und Kraft sind. Diese Thematik wird weiterhin die Zuschauer fesseln und zum Nachdenken anregen.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"