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Besuch aus Kanada: Donald MacLeod entdeckt die Spuren seines Vaters in Varel

In einem bewegenden Besuch reist Donald MacLeod aus Kanada nach Varel, um die Erinnerungen an seinen Vater, der dort als kanadischer Soldat nach dem Zweiten Weltkrieg diente, zu erkunden und ein einzigartiges Erinnerungsstück aus der Vergangenheit zu entdecken.

Ein eindrucksvoller Besuch in Varel fand jüngst statt, als Donald MacLeod aus Bedford, Kanada, gemeinsam mit seiner Frau die Stadt bereiste. Ihr Ziel war es, den Spuren seines Vaters, John William MacLeod, nachzugehen, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Varel stationiert war. Dies war nicht nur eine persönliche Reise, sondern auch eine bedeutende Rückverbindung zu einem Teil der Geschichte, der in den Erinnerungen der Familie MacLeod fest verankert ist.

Von Juli 1945 bis April 1946 war John William MacLeod Teil des kanadischen Expeditionskorps und diente in einem Bataillon der „North Nova Scotia Highlanders“, das während dieser Zeit in Varel stationiert war. Holger Frerichs, ein erfahrener Lokalhistoriker, stellte die Verbindung zwischen MacLeod und der Stadt her und begleitete ihn bei seinem Besuch zusammen mit Dr. Andreas von Seggern, der die historische Ausstellung zur Stadtgeschichte leitet.

Ein Überblick über die historischen Stätten

In Begleitung von Frerichs und van Seggern erkundete MacLeod die Orte, die für seinen Vater und seine Kameraden von Bedeutung waren. Hierzu gehörten unter anderem die einstigen Marine- und Bundeswehr-Kasernen am Steinbrückenweg, die von den Soldaten „Caledonia Barracks“ genannt wurden. Ein weiterer bemerkenswerter Ort war das frühere „Deutsche Haus“, heute bekannt als „Friesenhof“, das als Hauptquartier der Highlanders diente und später als „Heather Inn“ ein beliebter Treffpunkt für die kanadischen Soldaten war. Auch die „Deutsche Eiche“ und das „Allee-Hotel“ waren beliebte Aufenthaltsorte für die Truppen.

Zusätzlich besuchten sie die Schlosskirche sowie eine ehemalige Kantine, genannt „Red Torries“, die während der Stationierung von Bedeutung war. Besonders beeindruckend war ein Ausblick von der Vareler Mühle, der MacLeod sichtlich erfreute.

Reichhaltiger Austausch und neues Material

Vor dem Besuch fand ein reger Austausch an Informationen und Materialien statt. MacLeod informierte das Vareler Archiv über interessante Bestände im Regimentsmuseum der „North Nova Scotia Highlanders“. Besonders bemerkenswert sind die 29 Ausgaben einer Zeitschrift namens „The Mayflower“, die zwischen 1945 und 1946 in Varel gedruckt wurden. Diese Zeitschrift sowie das „War Diary“ der Highlanders für den Zeitraum ihrer Anwesenheit in Varel sind nun Teil des Vareler Archivs.

Ein weiteres Highlight seiner Entdeckungen ist ein Gemälde im kanadischen Regimentsmuseum, das den Neumarktplatz im Jahr 1945 zeigt, und das eine wertvolle historische Perspektive bietet. Auch viele Fotos, die die Präsenz der Kanadier in Varel dokumentieren, werden nun aufbewahrt.

Ein persönliches Andenken, das John William MacLeod von seinen Vareler Freunden erhielt, bleibt in der Familie MacLeod unverändert wertvoll. Eine Holztafel mit einer kunstvollen Schnitzerei, die ihm von Robert de Levie und dessen Schwester Ella überreicht wurde, hat bis heute einen besonderen Platz in ihrem Zuhause.

Dieser Besuch unterstreicht nicht nur die familiären Wurzeln von Donald MacLeod, sondern bietet auch einen Blick in die Geschichte Varels und die Verbindungen zwischen den beiden Ländern, die durch den Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Die Erinnerungen und Erlebnisse, die durch solche Besuche aufgefrischt werden, sind von unschätzbarem Wert für das Verständnis der Geschichte.

Für mehr Informationen über die Verbindungen zwischen Varel und der kanadischen Militärgeschichte, sehen Sie den Bericht auf www.nwzonline.de.

Lebt in Hameln und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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