Cuxhaven

Wasserstoff-Zug-Engpass: Cuxhaven-Bremerhaven-Reise wird zur Herausforderung!

Lieferengpass bei Wasserstoff zwingt Deutschlands erste Wasserstoff-Bahn der EVB zur Rückkehr zu Diesel-Zügen zwischen Cuxhaven und Buxtehude – ein alarmierendes Zeichen für die Zukunft der klimafreundlichen Mobilität!

Wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten bei der Wasserstoffversorgung müssen die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) auf der Linie RB33 zwischen Cuxhaven, Bremerhaven und Buxtehude in der Region umschwenken und setzen wieder auf Dieselzüge. Seit dem vergangenen Wochenende fahren fünf Dieselzüge als Ersatz, die nicht alle geplanten Fahrten abdecken können. Die EVB berühmt sich, die erste wasserstoffbetriebene Zugflotte der Welt zu betreiben, doch nun steht sie aufgrund eines Lieferengpasses vor Herausforderungen.

Die Wasserstoffzüge müssen vorübergehend in reduzierter Kapazität betrieben werden, was bedeutet, dass sie nicht mehr als Zugpaare, sondern nur einzeln im Einsatz sind. Dies geschieht, um den Wasserstoffverbrauch zu minimieren, während die EVB auf eine Normalisierung der Lieferungen hofft. Der aktuelle Lieferant plant, ab Mitte der Woche wieder in vollem Umfang zu liefern, doch wann die Einschränkungen endgültig vorbei sein werden, bleibt ungewiss.

Lieferengpass und seine Motive

Der Geschäftsführer der EVB-Gruppe, Christoph Grimm, äußerte sich frustriert über den Lieferanten, der den Engpass schon länger hätte voraussehen können. „In so einem Fall müssen belastbare Ausweichpläne stehen“, betonte Grimm. Bislang stammte der Wasserstoff, der für die Züge benötigt wurde, von Dow Chemical, einem Chemiekonzern, der in Stade ein Werk betreibt. Dort entsteht der Wasserstoff als Nebenprodukt und wird anschließend per Lkw nach Bremervörde transportiert.

Ein langfristiges Ziel der EVB besteht darin, den benötigten Wasserstoff künftig mittels grünem Strom in Bremervörde herzustellen. Bisher gibt es in Deutschland jedoch kaum Produktionskapazitäten für diesen sogenannten „grünen“ Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bis 2030 soll in Deutschland eine Produktionskapazität von zehn Gigawatt aufgebaut werden, momentan beträgt die aktive Kapazität jedoch nur 0,1 Gigawatt, was die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten verstärkt.

Ein weiterer Aspekt, der die ganze Situation kompliziert, ist die technische Seite der Wasserstoffzüge. Nachdem im Dezember 2022 das zweite Netz von Wasserstoffzügen in Betrieb genommen wurde, kam es vermehrt zu Pannen und Zugausfällen. In Reaktion auf diese Probleme bot der örtliche Verkehrsbetrieb sogar Freifahrten und Entschädigungen für die betroffenen Fahrgäste an.

In der Zwischenzeit wächst die Konkurrenz durch batteriebetriebene Züge, die bereits erfolgreich in Schleswig-Holstein eingesetzt werden. Immer mehr Bundesländer entscheiden sich daher ebenfalls für umweltfreundliche Alternativen in Form von Batteriedraisinen, die sich zunehmend als Vorteil erweisen könnten, während sich die Technologie der Wasserstoffzüge noch in der Entwicklungsphase befindet.

Die Notwendigkeit eines reibungslosen Betriebs von Wasserstoffzügen ist nicht nur aus technischer Sicht wichtig, sondern auch für das Gesamtbild der Verkehrswende in Deutschland. Der Kampf gegen den Klimawandel und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen stellen die Branche vor immense Herausforderungen. Umso bedeutsamer ist es, dass die Verantwortlichen der EVB und andere beteiligte Unternehmen zügig Lösungen finden, um ihre innovative Wasserstofftechnologie erfolgreich einzusetzen.

Details zu diesem Vorfall sind noch spärlich, jedoch meldet www.focus.de, dass in Zukunft eine stärkere Unabhängigkeit von Lieferanten angestrebt wird, um ähnliche Engpässe zu vermeiden. Die Situation in Bremervörde könnte also auf lange Sicht auch als Katalysator für Veränderungen in der deutschen Wasserstoffproduktion fungieren und neue Wege für eine nachhaltige Bahnindustrie ebnen.

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