Aurich

Unfälle an Bushaltestellen: Sicherheit muss gesetzlich geregelt werden!

Auricher Busfahrer Stephan Fröhling fordert nach einem schweren Unfall an einer Bushaltestelle im August klare gesetzliche Vorgaben, um die Sicherheit für Fußgänger zu verbessern und weitere tragische Ereignisse zu vermeiden.

Der Straßenverkehr birgt oft unberechenbare Gefahren, insbesondere an Bushaltestellen, wo Kinder und Eltern tagtäglich auf Busse warten. In Aurich hat der Busfahrer und Fahrlehrer Stephan Fröhling, 52, einige besorgniserregende Vorfälle erlebt und ist von der Notwendigkeit neuer Vorschriften überzeugt. „Diese schweren Unfälle müssten nicht passieren“, erklärt er. Schockierende Situationen, wie die eines 13-jährigen Mädchens, das von einem Auto erfasst wurde, könnten möglicherweise durch klarere Vorschriften abgewendet werden.

Es war ein Dienstagmittag im August, als Fröhling mit seinem Schulbus anhielt und die Warnblinkanlage aktivierte. Sekunden später ereignete sich eine Tragödie, als ein Kind hinter dem Bus ins Verkehrsgeschehen trat und von einem Fahrzeug erfasst wurde. Diese beängstigenden Vorfälle sind für Fröhling nicht neu, da er in seiner 14-jährigen Busfahrerlaufbahn selbst schon zweimal ähnliche Beinahe-Unfälle erlebt hat. Er setzt sich vehement dafür ein, dass die bestehenden Regelungen überarbeitet und verbindlicher gestaltet werden.

Die Problematik von Warnblinkern und Geschwindigkeitsvorschriften

Ein wesentlicher Punkt, den Fröhling anspricht, betrifft die Warnblinkanlage. „Der Warnblinker ist nur eine Kann-Regelung, die vom Gesetzgeber lediglich für unübersichtliche Stellen empfohlen wird“, stellt er klar und fordert verbindliche Vorschriften. Der Fahrzeugverkehr, der an einem haltenden Bus vorbeifährt, kann schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn sich viele Fahrer nicht an die Geschwindigkeitsvorgaben halten. Fröhling plädiert dafür, dass Autos beim Heranfahren an einen Bus mit Warnblinklicht anhalten müssen, bis der Bus vollständig zum Stillstand gekommen ist. „Das ist für viele Autofahrer ein völlig unbekanntes Konzept,“ äußert er seine Besorgnis.

Die Geschwindigkeitsregeln sind eindeutig. Wenn ein Bus steht, sollten Fahrzeuge nur mit einer Schrittgeschwindigkeit von 4 bis 7 km/h daran vorbeifahren. „Aber kaum jemand hält sich an diese Vorgabe – es sind oft zügige Fahrten, die die Sicherheit an Bushaltestellen gefährden“, führt Fröhling an. Viele Fahrer sind sich nicht einmal bewusst, wie schnell diese Geschwindigkeitsbegrenzung tatsächlich ist, da zahlreiche Tachometer erst bei 20 km/h beginnen. „Wenn etwas passiert, dann schreien die Leute auf, aber wenige wissen, dass sie beim Vorbeifahren an einem Bus, der mit Warnblinker hält, tatsächlich anhalten sollten“, betont er.

Die Herausforderungen am Straßenverkehr

Ein weiterer Punkt von Fröhling ist die brisante Situation, wenn Busfahrer sich wieder in den Verkehr einfädeln müssen. Oft wird ihnen nicht die nötige Vorfahrt gewährt, was nicht nur frustrierend ist, sondern auch den Fahrplan und somit die Pünktlichkeit beeinträchtigt. „Das Einfädeln kann leicht Minuten kosten, wenn andere Fahrer nicht bereit sind, uns Vorfahrt zu gewähren“, erklärt er. „Leider sieht die Realität so aus: Wer sich einreiht und nicht ordnungsgemäß vorgeht, kann selbst eine Strafe und Punkte in Flensburg erwarten, obwohl er das Vorrecht haben sollte.“ Für Fröhling ist es klar, dass sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern müssen. „Wenn Busfahrer alle fünf Jahre zur Weiterbildung verpflichtet sind, sollten Autofahrer auch regelmäßig geschult werden, wie man sich in der Nähe von Bussen richtig verhält“, fügt er hinzu.

Die Verkehrsdichte in Aurich nimmt stetig zu, und die Menschen scheinen immer weniger Zeit zu haben, was häufig zu riskantem Fahrverhalten führt. Fröhling beobachtet täglich, wie wenig Verständnis viele Autofahrer für das Warten an Busstopps aufbringen. „Oft kommen Sprüche wie: ‚Was macht der Idiot da?‘, wenn ich halbe Minuten vor einem Bus anhält, der Kinder aufnimmt“, erzählt er. Diese mangelnde Sensibilität für die Sicherheitsvorschriften gefährdet nicht nur die Insassen des Busses, sondern auch Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer.

Für Stephan Fröhling ist der Wunsch nach verbesserten rechtlichen Richtlinien nicht nur ein persönlicher Aufruf, sondern ein bedeutendes Anliegen für die Gemeinschaft. „Wir müssen die Sicherheit auf unseren Straßen dringend ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen einleiten“, schlussfolgert er, indem er die Verantwortung für sich und andere Verkehrsteilnehmer in den Mittelpunkt seiner Argumentation stellt.

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