Wismar (ots)
Am Samstag, den 14. September 2024, kam es in der Innenstadt von Wismar zu mehreren Versammlungen, die sowohl durch Genehmigungen als auch durch spontane Aufrufe geprägt waren. Um etwa 14:30 Uhr begann eine angemeldete Versammlung zum Christopher Street Day (CSD) auf dem Wismarer Marktplatz, die mit einer Teilnehmerzahl von bis zu 2100 Menschen eindrucksvoll ausfiel.
Die Route führte vom Marktplatz über den Wismarer Bahnhof und um den Altstadtkern zurück zum Ausgangspunkt. Diese Veranstaltung war nicht nur ein Zeichen für Vielfalt, sondern auch ein Hinweis auf die zunehmende Unterstützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft in der Region.
Gegendemo und Spannungen
Parallel zu der großen Versammlung fand im Lindengarten eine nicht angemeldete Gegenversammlung statt, die durch Social-Media-Aufrufe mobilisiert wurde. Zu Spitzenzeiten versammelten sich hier etwa 200 Personen. Es kam bereits im Vorfeld der offiziellen Veranstaltungen zu Konfrontationen zwischen Anhängern beider Seiten. Die Polizei war gezwungen einzugreifen, um die gemeldeten Auseinandersetzungen zu schlichten.
Besorgniserregend war ein Vorfall am Wismarer Bahnhof, wo ein 30-Jähriger während dieser Spannungen mit einer Stange auf einen Polizeibeamten einschlug, was zu leichten Verletzungen des Beamten führte. Dieser Angreifer wurde daraufhin in Gewahrsam genommen, und gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.
Die Polizeikräfte, einschließlich Spezialisten des Polizeipräsidiums Rostock sowie der Landesbereitschaftspolizei und der Landeswasserschutzpolizei, begleiteten die Versammlungen und sorgten für Ordnung. Laut Angaben der Polizei waren etwa 200 Einsatzkräfte vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten und potenzielle Konflikte zu verhindern.
Sicherheit bei den Versammlungen
Zusätzlich wurden im Vorfeld der Versammlung bei zwei Jugendlichen, die auf dem Weg zur Gegenversammlung waren, eine Schreckschusswaffe und ein sogenanntes Butterflymesser sichergestellt. Dies führte ebenfalls zur Einleitung von Ermittlungsverfahren, und die Eltern der betreffenden Jugendlichen wurden informiert.
Diese Ereignisse verdeutlichen nicht nur die unterschiedlichen Meinungen in der Stadt, sondern auch die Herausforderungen, die bei solchen Versammlungen auftreten können. Die Einsatzkräfte hatten die schwierige Aufgabe, den Ablauf der Veranstaltungen zu schützen und gleichzeitig die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Insgesamt wurde das Versammlungsgeschehen um 17:45 Uhr beendet und die Lage beruhigte sich im Laufe des Nachmittags. Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen lohnt sich ein Blick auf die Berichterstattung, wie sie beispielsweise www.presseportal.de bietet.