Mecklenburg-VorpommernMecklenburgische SeenplatteNeubrandenburgSchwerin

Sirenen-Test in MV: Warum Neubrandenburg in Gefahr ist!

Am bundesweiten Warntag am Donnerstag blieben in Mecklenburg-Vorpommern viele Sirenen stumm, während die Stadt Schwerin ihre Warninfrastruktur ausbaute, Neubrandenburg jedoch ohne feste Sirenen dasteht und Experten einen flächendeckenden Wiederaufbau fordern – denn im Katastrophenfall könnte die Kommunikation sonst komplett zusammenbrechen!

In Mecklenburg-Vorpommern steht der diesjährige bundesweite Warntag an, bei dem um 11.00 Uhr die Sirenen erklingen sollen. Dennoch gibt es erhebliche Lücken im Sirenennetz des Bundeslandes. Während beispielsweise in Schwerin 17 neue festinstallierte Sirenen aufgestellt wurden, gibt es in Neubrandenburg, einer Stadt mit über 60.000 Einwohnern, keine solche Warnvorrichtung. Stattdessen verfügt die dortige Feuerwehr über lediglich zwei mobile Sirenen mit einer begrenzten Reichweite von 500 Metern.

Eine Sprecherin der Stadt erklärt, dass der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in der Vergangenheit die Anschaffung fester Sirenen nicht für notwendig hielt. Angesichts der sich verändernden Bedrohungslage, besonders im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt, sei jedoch eine Neubewertung dieser Entscheidung geplant. „Es wird sicher Gespräche geben, um die Sicherheitslage zu überprüfen“, so die Sprecherin.

Aktuelle Entwicklungen in Greifswald

In Greifswald wird der Aufbau eines umfassenden Sirenennetzes vorangetrieben. Dort sind bereits elf neue Sirenen in Planung, die mit Sprachausgaben ausgestattet sind, um die Bevölkerung im Ernstfall vor Gefahren wie Unwettern oder Industrieunfällen zu warnen. Man hofft, die Sirenen bald testen zu können.

Nach der Wende wurden viele Sirenen in Städten mit Berufsfeuerwehren abgebaut, da die Feuerwehrleute mittlerweile elektronisch alarmiert wurden. Experten empfehlen nun, ein flächendeckendes Netz wiederherzustellen, um im Falle von Stromausfällen oder militärischen Angriffen eine zuverlässige Warnung zu gewährleisten.

Grenzen des Mobilfunk-Warnsystems

Zusätzlich zu den Sirenen wird das Mobilfunk-Warnsystem Cell Broadcast vorgestellt, das direkt Warnnachrichten auf Handys sendet. Allerdings ist dieses System noch nicht ausgereift. Innenminister Christian Pegel (SPD) informiert darüber, dass ältere Mobilgeräte oft keine Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen können. Er appelliert an die Bevölkerung, auf Nachbarn zu achten, die möglicherweise nicht mit der neuesten Technik ausgestattet sind oder Sirenen nicht hören können.

Die Vielfalt der Warnsysteme in Deutschland umfasst neben mobilen Warn-Apps wie „Nina“ oder „Katwarn“ auch stationäre Sirenen, Radiodurchsagen und Lautsprecherdurchsagen. Diese sollten im Idealfall Hand in Hand arbeiten, um die Bevölkerung im Notfall schnell und effektiv zu informieren.

Am Warntag wird ein einminütiger Dauerton zu hören sein, der Entwarnung signalisiert, gefolgt von einem auf- und abschwellenden Heulton als Probealarm. Laut dem Innenministerium waren beim letzten Warntag etwa 1.600 Sirenen im Land einsatzbereit, wobei diese Zahl bald auf rund 1.700 steigen wird. Im Fokus steht die zielgerichtete Nutzung von Fördermitteln, um Sirenen an wichtigen Standorten zu installieren. Diese Standorte sind entscheidend, um möglichst viele Menschen zu erreichen und spezifische Gefahrenbereiche zu berücksichtigen.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"