In der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Neuendorf wird mit größter Sorgfalt für die Sicherheit der freiwilligen Feuerwehrleute gesorgt. Holger Drews ist einer der neun engagierten Mitarbeiter, die dafür verantwortlich sind, überlebenswichtige Ausrüstungsgegenstände zu prüfen. Seine Arbeit beginnt mit einer Atemschutzmaske, die aufwendig getestet wird. In einem speziellen Verfahren werden die Masken auf Druckdichtigkeit geprüft, ein Vorgang, der etwa vier Minuten in Anspruch nimmt. „Das gibt unseren Kameraden die Sicherheit, die sie brauchen, um gefährliche Einsätze zu meistern“, erklärt Drews.
Die FTZ ist vergleichbar mit einem technischen Prüfzentrum, wie der Automobilclub Dekra, doch hier stehen die Bedürfnisse der Feuerwehren im Fokus. Neben Atemschutzmasken werden auch Funkgeräte, Fahrzeuge und Schläuche auf ihre Funktionstauglichkeit geprüft. Ein besonderes Merkmal der Einrichtung sind die zwei großen Wechsellader-Lastkraftwagen, die mit verschiedenen Einsatzcontainern ausgerüstet werden. Diese Container sind schnell vor Ort, wenn bei einem Einsatz Ausrüstung benötigt wird, und sie stellen sicher, dass alle Feuerwehren immer den notwendigen Materialstand haben.
Vielfalt der Prüfungen
DieFTZ kümmert sich nicht nur um Atemschutzmasken, sondern auch um eine Vielzahl von weiteren Geräten. Im Lager werden Feuerwehrschläuche auf ihre Sicherheit getestet. Diese werden in einer Maschine auf Druckfestigkeit geprüft. Ein 20 Meter langer Schlauch, der im Einsatz mit Wasser gefüllt etwa 100 Kilogramm wiegt, wird mit bis zu 16 Bar Druck getestet. Zum Vergleich: Im regulären Einsatz liegen die Druckverhältnisse normalerweise bei acht bis zehn Bar. Diese Tests garantieren, dass die Schläuche auch unter extremen Bedingungen funktionieren und keine Gefahr für die Feuerwehrleute darstellen.
Ein spezifisches Problem, das die Feuerwehr zunehmend beschäftigt, ist der Umgang mit Elektrofahrzeugen. „Die Löschung von Batteriebränden ist eine besondere Herausforderung“, sagt Thomas Müller, der für das Rettungswesen in der Kreisverwaltung zuständig ist. „Eine Autobatterie lässt sich nicht einfach mit Wasser löschen; sie muss für mindestens 72 Stunden unter Wasser getaucht werden, damit sie als vollständig gelöscht gilt.“ Dies führt zu zusätzlichen Herausforderungen, da Elektroautos teilweise schwer zu identifizieren sind, was die Einsatzkräfte vor unerwartete Probleme bei der Brandbekämpfung stellt.
Der intime Umgang mit jeder einzelnen Atemschutzmaske ist ein weiterer entscheidender Aspekt der Prüfungsprozesse. Diese werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert, bevor sie einer umfangreichen Kontrolle unterzogen werden. Holger Drews erläutert, dass jede Maske, die nicht den strengen Sicherheitsstandards entspricht, aussortiert wird. „Jeder Feuerwehrmann hat seine eigene Maske, die per Strichcode erfasst ist.“ Hierdurch wird sichergestellt, dass alle Männer und Frauen im Einsatz gut geschützt sind.
Einsatzbereitschaft hat höchste Priorität
Nach jeder Einsatzphase müssen alle Materialien, die die verschiedenen 183 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis benutzt haben, überprüft werden. „Es gibt rund um die Uhr einen Bereitschaftsdienst“, berichtet Müller. Auch am Wochenende und außerhalb regulärer Arbeitszeiten stehen die Mitarbeiter bereit, um sicherzustellen, dass alle Ausrüstungsgegenstände nach jedem Einsatz in Top-Zustand zurück in die Feuerwehrzentralen gelangen können.
Dabei wird die FTZ nicht nur für ihre Prüfungsstätten, sondern auch für ihren effizienten Umgang mit den Einsatzmitteln geschätzt. „Es ist oft ein Hand-in-Hand-Arbeiten, um die Sicherheit der Feuerwehren zu gewährleisten“, so Müller stolz. All diese Maßnahmen und Prüfungen sind nicht nur wichtig für die Funktionalität der Ausrüstung, sie sind auch entscheidend für den Schutz der Menschen, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ihr unermüdlicher Einsatz sorgt dafür, dass die Feuerwehren im Landkreis optimal vorbereitet sind, um Leben zu retten.