Rügen

Bürgermeister aus Vorpommern fordern schnellen Bahnausbau in Berlin

Protest in Vorpommern: Bürgermeister fordern mit einem eindringlichen Brief an Kanzler Olaf Scholz den dringend benötigten Bahnausbau zur Anbindung Rügens und rufen zur Demo in Berlin auf - die Zeit drängt!

In den letzten Wochen hat die Diskussion um den Bahnausbau in Vorpommern deutlich an Intensität gewonnen. Die Bürgermeister aus mehreren Städten der Region, darunter Greifswald und Stralsund, fordern vehement die Bundesregierung auf, ihre früheren Zusagen zum zeitnahen Ausbau der Vorpommern-Magistrale einzuhalten. Dieser Ausbau ist nicht nur für die lokale Infrastruktur von Bedeutung, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Ein mehr als 500 Millionen Euro schweres Projekt umfasst den Ausbau der Bahnstrecke von Berlin bis zur Insel Rügen, mit einer geplanten Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Ursprünglich hatte der Bund diesen zügigen Ausbau während der Diskussionen um das umstrittene LNG-Terminal auf Rügen in Aussicht gestellt. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, rufen die Bürgermeister zu einer Demonstration am Dienstag vor dem Kanzleramt in Berlin auf. Unterstützt werden sie dabei von dem Verein Usedomer Eisenbahnfreunde.

Wichtige Verkehrsverbindung

Die Vorpommern-Magistrale führt durch zentrale Orte wie Angermünde, Prenzlau, Pasewalk, Anklam und Greifswald und ist somit ein wesentlicher Bestandteil des Verkehrsnetzes in Nordostdeutschland. In einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz nennen die Bürgermeister den proklamierten Zeitplan „einen klaren Wortbruch“, sollte der Ausbau nicht wie versprochen vorangetrieben werden.

Die Bürgermeister kritisieren nicht nur den mutmaßlichen Verlust der zugesagten Investitionen, sondern betonen auch die potenziellen negativen Auswirkungen auf Tourismus und Wirtschaft in der Region. „Ein erfolgreicher Ausbau könnte die regionale Entwicklung erheblich fördern, insbesondere bei der Ansiedlung neuer Unternehmen und der Gewinnung von Fachkräften“, heißt es in ihrem Schreiben.

Angst vor Verzögerungen

Die Bürgermeister äußern zudem Bedenken bezüglich der Finanzierungssituation der Deutschen Bahn. Sie fürchten, dass unzureichende Investitionsmittel dazu führen könnten, dass der Ausbau der Vorpommern-Magistrale auf der Prioritätenliste weiter nach unten rutscht. Bisher habe es auf das Schreiben, das Anfang September verschickt wurde, keine Antwort gegeben, berichten die Verantwortlichen.

Die Oberbürgermeister von Greifswald, Stralsund, Anklam und Pasewalk haben sich gemeinsam für ein schnelles Vorgehen ausgesprochen, um den Bahnausbau zu sichern. Für die geplante Protestaktion nach Berlin werden bereits spezielle Busse organisiert, um möglichst viele Bürger und Interessierte zur Kundgebung zu bewegen. Diese Mobilisierung zeigt, wie ernst die Situation in der Region genommen wird und dass die Bürger sowie ihre Vertreter aktiv für ihre Belange eintreten.

Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Region Vorpommern verstärkt Aufmerksamkeit benötigt, um in der nationalen Verkehrspolitik nicht in den Hintergrund gedrängt zu werden. Der geplante Ausbauschritt könnte durch den Druck aus dem lokalen Kontext entscheidend sein, um die Infrastruktur für die Zukunft zu stärken. Mehr Details zu diesem Thema sind hier zu finden.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"