Der Sommer ist endgültig vorbei, und die Erinnerungen an sonnige Tage am Wasser verblassen langsam. Während dieser Übergang für viele eine Zeit der Entspannung bedeutet, stehen Lars Michen und seine Kollegen von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) vor einer neuen Herausforderung. Sie betreuen normalerweise die Badestellen in der Feldberger Seenlandschaft und am Lichtenberger Strand, wo sie das ganze Jahr über für die Sicherheit von Schwimmern sorgen.
Wir haben das Glück, mit Lars Michen zu sprechen, der uns einen Einblick gibt, wie sich die Arbeit eines Rettungsschwimmers nach der Badesaison verändert. „Ich sehe es mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, erklärt Michen. Der emotionale Dualismus kommt von der Erfüllung, die sein Job mit sich bringt, aber auch von den Herausforderungen, die nun auf ihn zukommen werden.
Neue Aufgaben in der Drinnenwelt
Nach der Sommersaison heißt es für die Rettungsschwimmer: „Umstellung ist das Stichwort“! Die klare Ablenkung eines Strandes wird durch neue, oft komplexere Aufgaben ersetzt. Michen berichtet, dass es jetzt darum geht, Menschen auf den Themenbereich Erste Hilfe zu sensibilisieren. Anstatt sich ständig auf das Badegeschehen konzentrieren zu müssen, beschäftigt er sich nun mit Fortbildungen. Diese können zwar auch anstrengend sein, bringen jedoch eine ganz andere Art von Erfüllung mit sich.
Die DLRG-Ortsgruppe Neubrandenburg hat sich auf diese Herausforderung eingestellt und bietet Erste-Hilfe-Kurse an. Und Lars Michen ist nicht nur einfach ein Rettungsschwimmer, sondern auch ein ausgebildeter und zertifizierter Erste-Hilfe-Ausbilder. Dies ermöglicht ihm, in Schulen, Firmen und anderen Einrichtungen Kurse abzuhalten, in denen Teilnehmer lernen, im Notfall richtig zu reagieren.
Ein breit gefächertes Publikum
Die Teilnehmer kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Pädagogen, Erzieher, Sicherheitsmitarbeiter und Pflegekräfte nutzen die Gelegenheit, wertvolle Kenntnisse zu erwerben. Michen, der bereits als Lehrer tätig war und als Versicherungskaufmann mit Fokus auf Krankenversicherung ausgebildet ist, bringt eine bemerkenswerte Vielseitigkeit mit. Diese Fähigkeiten sind äußerst vorteilhaft, um den Kursinhalten zu vermitteln – und gesellen sich in gewissem Maße zu seinem Erfahrungsreichtum aus der Rettungssanitäter-Ausbildung.
Die Kurse beginnen in der Regel um 8 Uhr morgens und dauern bis etwa 15.30 Uhr. Dabei sind neun Lerneinheiten zu absolvieren, in denen grundlegende Maßnahmen wie die stabile Seitenlage, die Helmabnahme bei Motorradunfällen und die Wiederbelebung erlernt werden. „Die Absolventen sind danach in der Lage, Notfälle zu erkennen und entsprechend zu handeln“, erklärt Michen. Zusätzlich bringt er ein spezielles Defibrillator-Schulungsgerät mit, um den Teilnehmern ein umfassendes Bildungserlebnis zu bieten.
Wer Interesse an einem Erste-Hilfe-Kurs hat, kann sich über die DLRG-Internetseite informieren. Dort gibt es alle nötigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten. Die Kurse sind nicht nur praktisch, sie können prompt helfen, Leben zu retten. Lars Michen hebt hervor, dass es nie zu früh ist, sich mit Erster Hilfe auseinanderzusetzen. Schließlich sind solche Kenntnisse nicht nur für den Beruf von Bedeutung, sondern auch für private Situationen. „Man weiß nie, wann man seine Fähigkeiten einmal gebrauchen kann“, schließt er nachdenklich.