In Thüringen müssen sich Eltern am Freitag, den 6. März 2025, auf erhebliche Einschränkungen bei der Betreuung ihrer Kinder in kommunalen Kitas einstellen. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat zu einem ganztägigen Warnstreik an etwa 400 Einrichtungen aufgerufen. Diese Maßnahme betrifft besonders die Angehörigen von rund 1.300 Kindergärten im Freistaat, da etwa ein Drittel dieser Einrichtungen in kommunaler Hand ist und damit streikgefährdet.
Die Landeselternsprecherin Juliane Worgt äußerte die Hoffnung, dass in vielen Fällen eine Notbetreuung organisiert werden kann. Eltern sollten sich jedoch direkt bei ihrer Kita informieren, da vorab nicht abzuschätzen ist, wo genau Notbetreuungen eingerichtet werden oder welche Einrichtungen komplett schließen werden. Einrichtungen, die von privaten oder kirchlichen Trägern betrieben werden, sind von dem Streik nicht betroffen.
Details zu geschlossenen Einrichtungen
In Erfurt bleiben am Freitag sechs Kindergärten geschlossen, darunter die Einrichtungen Daberstädter Räuberland, Weltentdecker, Abenteuerland, Pfiffikus, Daberstädter Räubernest und Löwenzahn. Fünf weitere kommunale Kitas in der Stadt haben verkürzte Öffnungszeiten oder bieten lediglich Notbetreuung an. Im Landkreis Weimarer Land bleibt der Kindergarten in Umpferstedt ebenfalls geschlossen.
In Gotha sind am Freitag drei städtische Kindergärten betroffen: das August-Köhler-Kinderhaus, Bummi und Sonnenblume. Auch im Montessori-Kinderhaus in Gotha werden verkürzte Öffnungszeiten erwartet. Die Situation kann sich jedoch kurzfristig ändern, was den Eltern zusätzliche Unsicherheiten beschert.
Hintergründe des Warnstreiks
Die GEW hat den Warnstreik ins Leben gerufen, um auf die prekären Arbeitsbedingungen und den bestehenden Personalmangel in den Kitas aufmerksam zu machen. Während der Streikmaßnahmen bleibt oft ein Teil des Erzieherteams in den Einrichtungen, um eine gewisse Grundversorgung aufrechtzuerhalten, doch ist das nicht in allen Fällen gewährleistet. Eltern müssen bei vollständiger Schließung der Kita selbst für die Betreuung ihrer Kinder sorgen; es besteht kein Anrecht auf Arbeitsfreistellung, was eine zusätzliche Belastung für viele Familien darstellt.
Aktuell laufen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltssteigerung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie mehr freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen bisher als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März 2025 geplant.
Zudem hat die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag bundesweit zu Warnstreiks in Kliniken und Pflegeheimen aufgerufen. Besonders betroffen sind in Thüringen die Ilm-Kreis-Kliniken. Eltern in Thüringen zeigen Verständnis für die Situation, da kontinuierlich auf den Personalmangel in den Kitas hingewiesen wird und bessere Arbeitsbedingungen nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Kindern zugutekommen würden, indem die Betreuungsverhältnisse verbessert werden.
Es bleibt abzuwarten, wie viele Kitas von den Streikmaßnahmen tatsächlich betroffen sein werden und ob die Hoffnungen auf eine organisierte Notbetreuung in Erfüllung gehen. Eltern sind daher gut beraten, sich frühzeitig über die Situation in ihrem jeweiligen Kindergarten zu informieren.
Zusammenfassend berichtet MDR über die Streikpläne, n-tv liefert wichtige Informationen zu den Hintergründen des Streiks und Welt gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in Thüringen.
