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Insolvenz: Solarpark-Entwickler aus Jever in finanzieller Not

Die Fellensiek Projektmanagement GmbH aus Jever hat am 3. September 2024 Insolvenz angemeldet, nachdem sich die Inbetriebnahme der größten Photovoltaik-Dachanlage Deutschlands verzögert hat, was zu finanziellen Forderungen in Millionenhöhe eines Investors geführt hat.

Das deutsche Unternehmen für erneuerbare Energien, die Fellensiek Projektmanagement GmbH & Co. KG, hat am 3. September 2024 ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. Der insolvente Projektentwickler, ansässig in Jever, hat sich auf den Bau von Solarparks spezialisiert und sieht sich aktuell mit erheblichem Druck durch einen Investor konfrontiert.

Die Insolvenz des Unternehmens kommt in einer Zeit, in der viele Branchen in Deutschland von wirtschaftlichen Schwierigkeiten betroffen sind. Nachdem bereits im August mehrere Unternehmen Insolvenz anmelden mussten, darunter eine traditionsreiche Papierfabrik und bekannte Hersteller von Grillzubehör und Bratwürsten, schlägt nun auch die Pleitewelle in der Branche der erneuerbaren Energien zu.

Größte PV-Dachanlage in Gefahr

Ein zentrales Problem, das zur Insolvenz beiträgt, ist die Verzögerung beim Bau eines der größten Solarparks des Landes – den 7 C Solarparken. Die geplante Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 MW sollte auf dem Dach eines Unternehmens errichtet werden, das die Fellensiek Projektmanagement GmbH mit der Durchführung des Projekts beauftragt hatte. Die verspätete Inbetriebnahme hat den Investor verärgert, der nun Entschädigungen in Millionenhöhe fordert, da der versprochene Strom nicht wie vereinbart ins niederländische Stromnetz eingespeist werden kann.

Die Anforderungen des Investors belasten das Unternehmen erheblich. Insolvenzverwalter Christian Kaufmann, der von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt wurde, steht nun vor der Herausforderung, Lösungen für den insolventen Betrieb zu finden. Er will Gespräche mit potenziellen Investoren führen, die an den Photovoltaik-Projekten interessiert sind.

Wechsel der Geschäftsstrategie

Die Fellensiek Projektmanagement GmbH wurde 2012 gegründet und hatte ursprünglich den Fokus auf Windenergie gelegt. In den letzten Jahren hat das Unternehmen jedoch sein Geschäft auf Photovoltaikanlagen auf Unternehmensdächern ausgeweitet, was sich als lukratives Geschäftsfeld herausgestellt hat. Neben den Solarprojekten engagiert sich die FPM auch in der Planung von Windenergie- und Immobilienprojekten in der Umgebung von Jever.

Das Unternehmen blickt auch auf internationale Ambitionen zurück: Bereits 2017 wurde eine Gesellschaft in Spanien gegründet mit dem Ziel, dort einen 50-MW-Solarpark zu realisieren. Die Herausforderungen, die die aktuelle Insolvenz mit sich bringt, könnten nun einen entscheidenden Einfluss auf die Umsetzung künftiger Projekte haben und die strategische Richtung des Unternehmens maßgeblich verändern.

Die Situation zeigt, wie schnell Unsicherheiten und finanziellen Druck in der Branche für erneuerbare Energien entstehen können. Während Unternehmen in diesem Bereich eine entscheidende Rolle im Kontext des Klimawandels und der Energiewende spielen, verdeutlicht der Fall Fellensiek die fragilen Strukturen, die in der Branche bestehen. Investoren und Stakeholder müssen jetzt reagieren und eventuell neue Wege finden, um die Projekte und insbesondere die bedeutende Photovoltaikanlage zu sichern.

Wie sich die Lage für Fellensiek Projektmanagement weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Die Bemühungen des Insolvenzverwalters, das Unternehmen zu stabilisieren und mögliche Käufer für die Projekte zu finden, werden in den kommenden Wochen entscheidend sein, um die Zukunft des Unternehmens und seiner Solarprojekte zu sichern.

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