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Hohe Energiekosten: Wie sie die Landtagswahlen im Osten beeinflussen

Hohe Energiekosten belasten die Wähler in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, da laut einer Umfrage von Octopus Energy 64% bis 82% der Befragten sie als entscheidenden Faktor für die bevorstehenden Landtagswahlen ansehen, was die Akzeptanz der Klimaschutzmaßnahmen gefährdet.

München (ots)

Im Vorfeld der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg wird das Thema der hohen Energiekosten immer drängender. Eine aktuelle Umfrage von Octopus Energy zeigt auf, dass vier von fünf Befragten in diesen Bundesländern die Strompreise als überteuert empfinden. Besonders stark ist dieser Eindruck ausgeprägt bei den Wählerinnen und Wählern der AfD und BSW, wo die Zahlen noch einmal deutlich höher sind. Die Erhebung ergab, dass rund 64% der Sachsen, 69% der Thüringer und 66% der Brandenburger sagen, dass die hohen Energiepreise ihre Wahlentscheidung beeinflussen werden.

Eine Analyse von Verivox unterstützt diese Gefühle: Die kaufkraftbereinigten Energiekosten im Osten Deutschlands liegen etwa 22% über denen im Westen, wobei Thüringen am stärksten betroffen ist. Diese finanziellen Belastungen zur Deckung von Heiz- und Stromkosten setzen viele Menschen unter Druck und werfen die Frage auf, wie viel man für grundlegende Bedürfnisse wie Essen oder Heizung wirklich zahlen kann.

Energiepreise und Wahlverhalten

In der Umfrage erkennen die meisten Befragten, dass die Kosten der Energiewende in Deutschland ungleich verteilt sind. Insbesondere in Thüringen und Brandenburg sind 78% der Meinung, dass die Finanzierung der Energiewende ungerecht ist. In Sachsen liegt dieser Wert bei 69%. Im bundesweiten Durchschnitt glauben nur 61% der Bürger, dass die Belastungen gerecht verteilt sind.

Dieser Unmut über die hohen Lebenshaltungskosten hat auch Auswirkungen auf die öffentliche Akzeptanz von klimafreundlichen Maßnahmen. In Thüringen fordert etwa die Hälfte der Befragten, dass die Landesregierung die Maßnahmen zum Klimaschutz zurückfahren sollte. Im Gegensatz dazu wünschen sich deutschlandweit nur zwei von fünf Befragten eine Kürzung von Klimaschutzprogrammen. Der Bürgerfrust wächst und beeinflusst zunehmend die politische Stimmung.

Bastian Gierull, der CEO von Octopus Energy, warnt vor den aufkommenden Spannungen: „Im Osten brodelt es bei den hohen Strom- und Heizkosten, und diese stehen in direktem Zusammenhang mit der Akzeptanz der Energiewende sowie den Klimaschutzmaßnahmen der Regierung.“ Er betont, dass trotz der Tatsache, dass erneuerbare Energien wie Wind- und Solarstrom immer günstiger werden, die Preise für die privaten Haushalte in Deutschland nach wie vor inakzeptabel hoch bleiben.

Viele Menschen müssen zwischen ihrer Grundversorgung und dem Kauf von Lebensmitteln entscheiden, was zu einem besorgniserregenden Dilemma führt. Gierull sieht einen klaren Zusammenhang zwischen fallenden Energiepreisen und der allgemeinen Akzeptanz für Klimaschutz: „Es kann nicht sein, dass die Menschen dort, wo der Strom kostengünstig aus erneuerbaren Quellen produziert wird, am meisten bezahlen müssen.“ Das Gegenteil sollte der Fall sein, um ein Umdenken bei der Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen herbeizuführen.

Zur Methodik der Umfrage

Die Umfrage wurde zwischen dem 27. und 29. August 2024 von Civey im Auftrag von Octopus Energy durchgeführt und umfasst über 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 18 Jahren. Die Daten gelten als repräsentativ und bilden die Grundlage für tiefere Einblicke in die Meinung der Bevölkerung zu den aktuellen Herausforderungen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

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