Vogelsbergkreis

Neuer Jahrgang für Pflegeberufe: 16 Absolventen gefeiert in Alsfeld

16 Absolventen wurden in einer festlichen Zeremonie an der Vogelsberger Akademie für Gesundheitsberufe in Alsfeld für ihre bestandenen Prüfungen zu examinierte Pflegefachkräfte geehrt, nachdem sie drei Jahre lang hart gearbeitet hatten und nun bereit sind, einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und zum Gesundheitssystem zu leisten.

In einem feierlichen Rahmen haben 16 junge Absolventen ihren wichtigen Karriereschritt gemacht, indem sie erfolgreich ihr Examen an der Vogelsberger Akademie für Gesundheitsberufe in Alsfeld bestanden haben. Diese Leistung wurde mit strahlenden Gesichtern und großer Freude gefeiert. Nach drei Jahren intensiver Vorbereitung, in denen die Schüler nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten in verschiedenen Pflegebereichen erlernten, halten sie nun stolz ihre Zertifikate in der Hand.

Die Zeremonie war von herzlichen Glückwünschen und Anerkennung geprägt. Patrick Krug, Erster Kreisbeigeordneter, hob in seiner Rede die umfassenden 2200 Theorie-Stunden und über 3000 Stunden praktischer Erfahrung hervor, die die Absolventen während ihrer Ausbildung gesammelt haben. „Sie haben nicht nur verschiedene Einrichtungen der Pflege kennengelernt, sondern auch ein tiefes Verständnis für die unterschiedlichen Pflegerichtungen entwickelt – von der Akutversorgung im Krankenhaus bis hin zur Psychiatrie“, erklärte Krug und dankte den Praxisanleitern für ihre Unterstützung.

Wert der Pflegeausbildung

Volker Röhrig, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Alsfeld, unterstrich die große Bedeutung des Pflegeberufs für die Gesellschaft. „Pflegekräfte sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Ohne ihren Einsatz wäre die Gesundheitsversorgung nicht vorstellbar“, so Röhrig. Während der Ausbildung hatten die jungen Fachkräfte nicht nur fachliche Kompetenzen erlangt, sondern auch die Fähigkeit, in stressigen Situationen gelassen zu bleiben und Verantwortung zu übernehmen.

Die Gratulationen kamen nicht nur von den offiziellen Vertretern, sondern auch von den sozialen Ansprechpartnern wie Beate Tanneberger, Pflegedienstleiterin des Kreiskrankenhauses, und Andrea Rubenbauer, Koordinatorin der Eichhof-Stiftung. Ihre Botschaften betonten die individuelle Leistung jedes Absolventen und luden sie ein, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. „Die Pflegeausbildung vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch grundlegende Werte, wie Mitgefühl und Respekt“, erklärte Karen Heipel, Schul- und Klassenleiterin, und ermutigte die Absolventen, diese Werte in ihrer Pflegepraxis zu leben.

Der Jahrgang 2023 hat dabei einen besonderen Status, da sie das zweite Jahr sind, das nach dem neuen Pflegeberufsgesetz seine Ausbildung abschließt. Diese gesetzliche Neugestaltung trägt dazu bei, die Ausbildung berufsrelevanter und zeitgemäßer zu gestalten.

Ein neuer Lebensabschnitt

Mit dem Erhalt ihrer Examensergebnisse beginnt für die Absolventen ein neuer Lebensabschnitt. Die Freude über den Ausbildungsabschluss wird von der Erkenntnis begleitet, dass das Lernen nie wirklich endet. Viele der frischgebackenen Pflegekräfte sind motiviert, ihre Kenntnisse durch Fort- und Weiterbildungen zu vertiefen. Ihr Wissen soll nicht nur die Theorie umfassen, sondern auch die praktische Erfahrung mitbringen, die das Fundament ihrer zukünftigen Karriere bilden wird.

Die Veranstaltung war nicht nur ein feierlicher Höhepunkt für die Absolventen, sondern auch ein abschließendes Kapitel in einem sehr anspruchsvollen Ausbildungsweg. Die emotionalen Momente während der Zeremonie spiegelten die Herausforderungen und Erfolge der letzten Jahre wider. Der großartige Zusammenhalt unter den Absolventen hat dazu beigetragen, dass sie ihre Prüfungen gemeinsam bestanden haben, was von vielen Anwesenden gewürdigt wurde.

Der Tag wird als prägender Moment in Erinnerung bleiben, nicht nur für die Absolventen selbst, sondern auch für die Teams der Ausbildungsstätten, die in den vergangenen Jahren in ihre Ausbildung investiert haben. Jedes Lächeln und jeder Studierende, der mit Stolz die Taufe seiner neuen Karriere als examinierte Pflegefachkraft annimmt, zeigt die wachsende Bedeutung der Pflegeberufe in unserer Gesellschaft.

Die Zukunft der Pflege

Die hohen Anforderungen in der Pflege verlangen weiterhin engagierte und kompetente Fachkräfte. Die Wandel in der Gesellschaft führen zu einer steigenden Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal, und die Absolventen sind gut vorbereitet, die Herausforderungen des Berufs zu meistern. Ihre Ausbildung hat sie nicht nur auf die technischen Aspekte ihrer Arbeit vorbereitet, sondern auch auf die emotionalen und zwischenmenschlichen Dimensionen, die für erfolgreiche Pflege unerlässlich sind.

Der Stellenwert der Pflegeausbildung in Deutschland

In Deutschland wird die Pflegeausbildung zunehmend als essenzieller Bestandteil des Gesundheitswesens anerkannt. Das Pflegeberufsgesetz, das 2020 in Kraft trat, hat das Ziel, die Ausbildungsbedingungen und -inhalte zu verbessern und eine einheitliche Ausbildung für alle Pflegeberufe zu gewährleisten. Es fördert sowohl die praktische als auch die theoretische Ausbildung und legt einen Schwerpunkt auf die interprofessionelle Zusammenarbeit. Damit wird sichergestellt, dass Pflegekräfte nicht nur über notwendiges Fachwissen verfügen, sondern auch in der Lage sind, in einem zunehmend komplexen Gesundheitssystem effektiv zu agieren.

Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Pflegefachkräften aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland steigend. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2021 über 1,1 Millionen Menschen in der stationären und ambulanten Pflege beschäftigt. Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2030 auf rund 1,6 Millionen zunehmen. Die Ausbildung von qualifizierten Pflegekräften ist somit entscheidend, um die Versorgungssituation in den kommenden Jahren sicherzustellen.

Herausforderungen im Pflegeberuf

Die Absolventen sehen sich jedoch auch Herausforderungen gegenüber. Die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche sind häufig belastend. Lange Schichten, Personalmangel und emotionale Belastungen durch die Betreuung von Patienten in schwierigen Lebenslagen prägen den Alltag vieler Pflegekräfte. Laut einer Umfrage der DKG (Deutsche Krankenhausgesellschaft) aus 2022 empfinden rund 80 % der Pflegekräfte ihren Beruf als sehr belastend.

Zudem stehen qualifizierte Pflegekräfte vor der Notwendigkeit, sich kontinuierlich fortzubilden. Der rasante medizinische Fortschritt und sich ständig ändernde Behandlungsstandards erfordern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und lebenslangem Lernen. Dabei sind auch die Arbeitgeber gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die nicht nur eine qualitative Ausbildung, sondern auch die fachliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter unterstützen.

Die Rolle der Pflegekräfte in der Gesellschaft

Die Bedeutung von Pflegekräften für die Gesellschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner für Patienten und deren Angehörige und tragen maßgeblich zur Genesung und zum Wohlbefinden bei. Eine Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung Pflegekräfte als vertrauenswürdig und wichtig für die Gesundheitsversorgung empfindet. Etwa 90 % der Befragten sehen Pflegekräfte als unverzichtbaren Teil des Gesundheitssystems an.

Vermittelt wird auch, dass die Arbeit in der Pflege über die reine medizinische Versorgung hinausgeht. Pflegekräfte müssen Empathie zeigen, Konflikte lösen und oft emotionale Unterstützung bieten. Die Fähigkeit, sich in die Situation der Patienten hineinzuversetzen, ist eine der wichtigsten Qualifikationen, die während der Ausbildung gefördert wird. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, um die komplexen Bedürfnisse der Patienten in einer sich ständig verändernden Umgebung zu verstehen und zu adressieren.

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