Vogelsbergkreis

Lebensretter gesucht: Röhrig ruft zu mehr Voraushelfern im Vogelsberg auf!

Im Vogelsbergkreis feiern die Ehrenamtlichen des "Voraushelfer"-Programms, gegründet von Hans-Joachim Röhrig, ihren ersten Geburtstag und appellieren eindringlich: Je mehr Helfer aus Firmen und Gemeinden sich melden, desto mehr Leben können sie retten, insbesondere in ländlichen Regionen mit langen Anfahrtswegen!

Die notärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten ist oft eine Herausforderung, die vor allem in Notfällen über Leben und Tod entscheiden kann. Hans-Joachim Röhrig, der Gründer der City-Ambulanz in Alsfeld, setzt sich vehement für das Programm »Voraushelfer« des Vogelsbergkreises ein, welches im August seinen ersten Geburtstag feierte. Er betont: „Mehr Helfer können mehr Leben retten.“

Mit 68 Jahren bringt Röhrig eine beeindruckende Karriere als Rettungsassistent mit, die sich über 25 Jahre erstreckt, während derer er in verschiedenen Bereichen des Rettungsdienstes tätig war, darunter auch im Babynotarztwagen in Gießen. Seine tiefgreifende Erfahrung offenbarte sich, als er erkannte, dass die Hilfsfristen im ländlichen Raum, wo die Wege oft lang sind, nicht ausreichend sind. Um dem entgegenzuwirken, initiierte er das City-Ambulanz-System für die sogenannten „First Responders“, eine Gruppe von Einsatzkräften, die bereit sind, schnell und effektiv zu helfen.

Das Konzept der Voraushelfer

Die Idee hinter dem Voraushelfer-Programm ist einfach: In ländlichen Gebieten, in denen oft nicht sofort ein Rettungsfahrzeug zur Stelle ist, können ehrenamtliche Helfer in der ersten kritischen Phase eines Notfalls eingreifen. „Je mehr Menschen sich in ihren Firmen oder Verwaltungen als Voraushelfer bereit erklären, desto besser“, so Röhrig. Firmen, die Betriebshelfer ausbilden oder sich aktiv für dieses Konzept einsetzen, tragen nicht nur zur Sicherheit ihrer Mitarbeiter bei, sondern fügen auch ihrem Engagement in der Gemeinschaft einen wertvollen Aspekt hinzu.

Zwei eindrucksvolle Beispiele aus Röhrigs Praxis verdeutlichen die Bedeutung des Einsatzes von Voraushelfern in Notfällen. In einem Fall erlebte ein Mann in einem Alsfelder Büro einen Herzinfarkt. Dank des vor Ort ausgebildeten Betriebshelfers konnten sofort Maßnahmen zur Wiederbelebung eingeleitet werden, bevor die First Responders eintrafen und die weitere medizinische Versorgung übernahmen. „Die verkürzte Zeit bis zur Behandlung war entscheidend für das Überleben des Patienten“, ist sich Röhrig sicher.

Ein weiteres Beispiel zeigt, wie der Einsatz von Voraushelfern auch Ängste lindern kann. Bei einem Kind, das sich beim Spielen schwer am Kopf verletzt hatte, waren die Eltern aufgrund der Situation in Panik. Hier konnten Röhrig und sein Sohn helfen, sowohl das Kind als auch die besorgten Eltern zu beruhigen und die erste medizinische Versorgung zu leisten. „Wir sind da, um nicht nur medizinische Hilfe zu leisten, sondern auch um in diesen emotionalen Momenten Sicherheit zu geben“, erläutert er.

Die gratis und rein ehrenamtliche Hilfe der Voraushelfer ist nach Röhrigs Überzeugung unverzichtbar. „Wir arbeiten 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, und das ohne Kosten für die Betroffenen“, sagt er. Röhrig plädiert dafür, das Voraushelfer-Konzept intensiver zu bewerben und noch mehr Menschen zu motivieren, sich als Helfer zur Verfügung zu stellen. „In der ersten kritischen Phase eines Notfalls kommt es auf jede Minute an. Je mehr Helfer wir haben, desto besser können wir Menschen in ihrer verletzlichsten Stunde unterstützen.“

Aktuell gibt es bereits über 450 Voraushelfer im Vogelsbergkreis, doch Röhrig ist überzeugt, dass noch mehr benötigt werden. Besonders in ländlichen Gebieten, wo die Anfahrtszeiten für Rettungsteams länger sind, könnte „ein weiterer Pool an Helfern entscheidende Lebensrettungen ermöglichen“, wie er anmerkt.

Für interessierte Bürger gibt es mehr Informationen über das Voraushelfer-Programm auf der Internetseite des Vogelsbergkreises: www.vogelsbergkreis.de.

Gefüllt mit einer umfassenden Palette von Dienstleistungen, die von leichter Krankentransporte bis zur ambulanten Pflege reichen, wurde die City-Ambulanz durch Röhrig 1998 gegründet. Heute, unter der Leitung seiner Söhne Jakob und Jonas, setzt die Einrichtung auch weiterhin auf das Engagement in der Gemeinschaft, um die medizinische Versorgung nicht nur zu verbessern, sondern auch um die Menschen vor Ort zusammenzubringen.

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