Offenbach

Kontroversen um Radstreifen: CDU und FREIE WÄHLER fordern Stopp in Offenbach

CDU und FREIE WÄHLER fordern aufgrund enttäuschender Verkehrszählungen und negativer Auswirkungen auf den Autoverkehr die sofortige Einstellung des Radstreifen-Tests auf der Waldstraße in Offenbach, der seit über einem Jahr läuft.

Der Testbetrieb eines beidseitigen Radstreifens auf der Waldstraße in Offenbach wird zunehmend als problematisch wahrgenommen. Während die Initiatoren des Projekts vor einem Jahr, darunter der damalige Hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und die Offenbacher Mobilitätsdezernentin Sabine Groß, optimistisch starteten, haben sich die Erwartungen der CDU und der FREIEN WÄHLER als unerfüllt herausgestellt. Die beiden Parteien fordern nun die sofortige Einstellung des Testbetriebs und kritisieren die ausbleibenden Fortschritte in der Verkehrsentwicklung.

Die Gründe für die Forderung nach einem sofortigen Stopp sind überzeugend. Laut Andreas Bruszynski von der CDU und Dennis Lehmann von den FREIEN WÄHLERN zeigen die Verkehrszählungen, dass der Radverkehr in diesem Bereich lediglich einen maximalen Anteil von 3 % ausmacht. „Nach einem Jahr Probebetrieb ist jedoch keinerlei Nutzen für die Verkehrsentwicklung erkennbar,“ betont Bruszynski. Die letzten Zählungen, die im September 2023 und Mai 2024 durchgeführt wurden, untermauern diese Einschätzung. Zudem kritisieren die Politiker, dass die Erhebungen ausschließlich in den Sommermonaten stattfanden, was die Ergebnisse stark verzerrt.

Alternativen zu wenig angenommen

Ein weiterer Punkt, der die Opposition bewegt, ist die Nutzung der Waldstraße selbst. Die Verkehrspolitiker weisen darauf hin, dass Radfahrer die Waldstraße kaum nutzen. Dies sei insbesondere auf die existierenden Fahrradstraßen, wie die Senefelderstraße oder die Tempelseestraße, zurückzuführen. Auf diesen Straßen ist der Radverkehr besser integriert und hat Vorrang, was die Nutzung der Waldstraße als Radweg in Frage stellt.

Bruszynski und Lehmann plädieren bereits seit der Einführung des Projekts dafür, die bestehenden Fahrradstraßen weiter zu verbessern. Ihrer Ansicht nach wäre eine Ertüchtigung dieser Straßen nicht nur einfacher, sondern auch effektiver im Hinblick auf die Förderung des Radverkehrs in Offenbach.

Rückstaus und negative Effekte für Autofahrer

Abgesehen von den Schwierigkeiten im Radverkehrsbereich zeigt sich auch eine negative Auswirkung auf den Autoverkehr. Die Annahme der Hochschule Darmstadt, dass der Kraftfahrzeugverkehr durch die neuen Regelungen nicht beeinträchtigt würde, hat sich als falsch erwiesen. Stattdessen kommt es auf der Waldstraße zu Rückstaus in beiden Fahrtrichtungen, insbesondere zwischen der Bismarckstraße und der Christian-Pleß/Friedensstraße. In Anbetracht dieser Entwicklungen fordern die CDU und FREIE WÄHLER eine sachgerechte Verkehrsplanung, die auch den Bedürfnissen der Autofahrer Rechnung trägt.

Die Oppositionsparteien haben nun ein formelles Anliegen zur nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung eingereicht, um den Testbetrieb des Radstreifens umgehend zu beenden. Mit diesem Antrag möchten sie die Stadt dazu bewegen, ihre Verkehrspolitik zu überdenken und eine ausgewogenere Lösung zu finden, die den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern gerecht wird.

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