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Kampf gegen Massen-Tourismus: Einheimische schlagen Alarm!

Massen-Tourismus bringt Urlaubsorte wie Mallorca und Barcelona an den Rand des Chaos, während Einheimische lautstark um Maßnahmen wie Eintrittspreise und Verboten von Ferienwohnungen kämpfen – das könnte die „ultimativ letzte Lösung“ im Kampf gegen den „Overtourism“ sein!

In beliebten Urlaubsgebieten ist die Frustration der Einheimischen spürbar: Mit dem Ruf „Tourists go home“ zeigen viele, dass sie dem Massenansturm von Reisenden überdrüssig sind. Besonders an Orten wie Mallorca und Barcelona wird der Druck durch den Tourismus immer größer. Die Menschen vor Ort fordern von den Regierungen, Maßnahmen gegen den sogenannten „Overtourism“ zu ergreifen.

Der Professor für Tourismus an der Universität St. Gallen, Christian Laesser, warnt in einem Interview vor den Herausforderungen, die der Massen-Tourismus mit sich bringt. Er erläutert, dass es nicht nur ein vorübergehendes Problem ist, sondern dass es digital verankerte Trends gäbe, die den Massentourismus weiter anheizen. Dazu gehört die Zunahme an günstigen Flugverbindungen, die es breiteren Bevölkerungsschichten ermöglichen, Urlaub zu machen.

Die Ursachen des Problems

In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach Reisen beträchtlich erhöht. Diese werden durch kostengünstige Airlines gefördert, die es ermöglichen, auch mit kleinem Geldbeutel zu fliegen. So hat sich das Reisen von einem Luxus für Wohlhabende zu einer zugänglichen Freizeitaktivität gewandelt. Weiterhin trägt die Vielzahl an Buchungsplattformen wie Airbnb zur massiven Verbreitung von Ferienunterkünften bei, was wiederum den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöht.

Ein zentrales Problem ist, dass durch die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen die Mietpreise in die Höhe schießen. Das führt dazu, dass Einheimische Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Ein weiteres, in Hafenstädten häufig beobachtetes Phänomen sind Kreuzfahrten. Laut Laesser bringen diese Schiffe jeden Tag Tausende von Touristen an Land, was städtische Infrastrukturen überlastet. „Eine Masse von 3000 bis 4000 Passagieren entspricht der Kapazität von 30 bis 40 großen Hotels“, beschreibt er das Dilemma.

Mögliche Lösungen gegen Massen-Tourismus

Angesichts dieser Herausforderungen fragen sich viele: Was kann getan werden, um die Lage zu entschärfen? Einige Städte haben bereits Schritte unternommen. Barcelona beabsichtigt, die Zahl der Ferienwohnungen zu reduzieren, während Venedig Tagestouristen mit Eintrittspreisen zur Kasse bittet. Auch andere Destinationen denken über ähnliche Maßnahmen nach.

Laesser schlägt eine Kombination von Ansätzen vor. „Es ist nicht das Problem der Plattformen, sondern der Raumnutzung“, so der Professor. Die örtlichen Behörden sind gefordert, neue regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa durch die Schaffung von speziellen Hotel-Zonen.

Ein Ansatz, der als „die vielleicht ultimativ letzte und wirksamste Lösung“ bezeichnet wird, ist die Bepreisung des Zugangs zu öffentlichen Räumen, wie es in Venedig bereits gemacht wird. Eine solche Maßnahme würde den Zugang begrenzen und sicherstellen, dass nur wenige Menschen zur gleichen Zeit in stark frequentierte Bereiche gelangen.

Ein weiteres praktikables Modell könnte die Einführung von Vorab-Reservierungen für beliebte Attraktionen sein. Bereits in der Therme Vals oder in der Alhambra ist dies üblich. Ohne rechtzeitige Reservierung bleibt der Zugang verwehrt. „Diese Modelle können dabei helfen, den Ansturm auf überfüllte Orte zu steuern“, erklärt Laesser.

Der Dialog über die richtigen Mittel zur Bekämpfung des Massentourismus bleibt auch weiterhin aktuell, während die Auseinandersetzungen zwischen Touristen und Einheimischen an Intensität zunehmen. Die Maßnahmen, die ergriffen werden, könnten entscheidend für die Zukunft des Reisens und der Lebensqualität der Anwohner sein. Weitere Details zu den Herausforderungen des Tourismus finden sich in einem Artikel auf www.merkur.de.

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