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Kassel-Calden: Hessens Flughafen kämpft im Winter ums Überleben!

Der Kassel-Calden Flughafen in Hessen, der mit 280 Millionen Euro teuer gebaut wurde, verzeichnet im Winter nur sechs Flüge in drei Monaten, während er mit jährlichen Verlusten von 5 Millionen Euro kämpft und die Hoffnung auf wirtschaftliche Stabilität durch die anhaltende Airline-Abwanderung schwindet.

Der Kassel-Calden Flughafen, der als zweitgrößter Flughafen in Hessen bekannt ist, sieht sich einer ernsten Krise gegenüber. In den kommenden Monaten wird das Flugangebot auf ein Minimum reduziert, was den Reiseverkehr erheblich einschränkt. Statt der gewohnten regem Aktivitäten wird der Flughafen in der Wintersaison kaum beachtet – insgesamt sind nur sechs Flüge von November bis Februar geplant.

Das Angebot für die Reisenden ist mager: Einmal nach Antalya am 1. November, ein weiterer Flug nach Madeira am 7. November, gefolgt von einer langen Pause, bevor ein Flug nach Kuusamo (Finnland) am 16. Dezember das Jahr schließt. Der nächste Flug nach Kuusamo erfolgt dann erst am 7. Januar 2025, während der Januar mit einem weiteren Flug nach Tromsö (Norwegen) ausklingen soll.

Flughafensituation und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Ab Februar wird ein wöchentlicher Flug nach Gran Canaria angeboten, jedoch hängt dies stark davon ab, ob die tschechische Fluggesellschaft Smartwings das Angebot tatsächlich aufrechterhält. Erst kürzlich hat die Billigfluglinie Sundair den Flug nach Kassel-Calden aus dem Programm genommen, da sich der Betrieb für das Unternehmen nicht rechnet.

Zahlreiche Sonderreisen sind erst ab April geplant, zu denen auch Flüge nach Rom und Barcelona zählen. Ein signifikante Zahl von Cargo-Maschinen, die ursprünglich vorgesehen waren, bleibt leider aus, da trotz der Planung von 300 Transportflügen pro Jahr keine realisiert werden können.

Der Flughafen selbst ist eine große Anlage mit einer Fläche von 9000 Quadratmetern, die mit zehn Check-in-Schaltern und drei Sicherheitsschleusen ausgestattet ist. Trotz dieser Infrastruktur sind die Wartehallen verwaist, da das aktuelle Angebot kaum den Bedürfnissen der Fluggäste gerecht wird. Dies steht in starkem Kontrast zu der Anzahl von 1000 Beschäftigten, die für einen regelrechten Betrieb eingesetzt werden.

Die Kosten für den Flughafen belaufen sich auf insgesamt 280 Millionen Euro, die seit seiner Eröffnung kontinuierlich in Form von Verlusten wieder eingefahren werden. Im Jahr 2023 summierten sich die Verluste auf 5 Millionen Euro, und über die Jahre hinweg hat sich ein Defizit von insgesamt 60 Millionen Euro ergeben. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass der Flughafen bis 2020 kostendeckend arbeitet, was sich als illusorisch herausstellte.

Mit 68 Prozent ist das Land Hessen der Hauptgesellschafter des Flughafens und hält am aktuellen Status fest, obwohl die wirtschaftliche Lage angespannt ist. Die Flughafendirektion betont, dass die Verhandlungen mit den Fluggesellschaften oftmals stocken und der Markt für Regionalflughäfen angesichts der zunehmenden Wettbewerbssituation herausfordernd ist.

Die politische Brisanz des Flughafens zeigt sich, da er im Koalitionspapier als „ein wichtiges nordhessisches Infrastrukturprojekt“ deklariert wurde, was die Bedeutung des Standorts unterstreicht. Für Nordhessen, ein strukturschwaches Gebiet, könnte der Flughafen als Fördermittel dienen, jedoch sind die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Volkswagen-Krise und deren Auswirkungen auf die Region ebenfalls nicht zu unterschätzen.

In einer offiziellen Mitteilung erklärte Flughafen-Direktor Lars Ernst, dass die schwierigen Marktbedingungen und die stockenden Verhandlungen mit Airlines maßgeblich zu der betreffenden Situation beigetragen haben. Der Flughafen Kassel-Calden wird somit zum Symbol für den Kampf regionaler Flughafeninfrastruktur in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit.

Informationen zu den genauen Hintergründen und weiteren Entwicklungsplänen sind weiterhin gefragt, um ein umfassendes Bild der Flughafenlage zu erhalten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf m.bild.de.

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