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GoDonu: Hessische Kommunen nutzen Daten für mehr Transparenz

Neun hessische Kommunen, angeführt vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation, haben im Rahmen des Projekts GoDonu eine Zusammenarbeit gestartet, um die digitale Verwaltung zu optimieren und die Transparenz durch verbesserte Datennutzung und -verfügbarkeit zu steigern.

Digitale Transformation in Hessen: Ein Gemeinschaftsprojekt zur optimierten Datennutzung

In einem wegweisenden Schritt zur Digitalisierung hat das hessische Projekt „GoDonu – Gemeinsam online Daten offen nutzen“ kürzlich die Zusammenarbeit zwischen neun Kommunen initiiert. Diese Initiative zielt darauf ab, die Nutzung digitaler Verwaltungsdaten signifikant zu verbessern und damit die Effizienz und Transparenz in der Verwaltung zu steigern.

Die teilnehmenden Kommunen

  • Kassel
  • Marburg
  • Gießen
  • Wetzlar
  • Fulda
  • Limburg
  • Offenbach
  • Frankfurt
  • Rheingau-Taunus-Kreis

Der Zusammenschluss dieser Städte ist nicht nur ein Beispiel für die Stärkung digitaler Infrastruktur, sondern auch ein Indiz für das wachsende Interesse an der gemeinsamen Datenanalyse. Geleitet von dem Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation, erhält das Projekt eine Förderung von 900.000 Euro aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“.

Vorteile der gemeinsamen Datennutzung

Das Projekt GoDonu baut auf dem vorhergehenden Dashboard eGovSAD auf, das von mehreren Städten in Hessen entwickelt wurde. Ein zentraler Bestandteil von GoDonu ist die Möglichkeit, Daten anhand von Vergleichswerten effektiver zu analysieren, was durch die Einführung von Qualitätssicherungsmodule und die Bereitstellung von Open Data erreicht wird. Diese Vereinfachung erlaubt nicht nur Vergleiche über verschiedene Kommunen hinweg, sondern fördert auch den Austausch von Best Practices.

Die Rolle der Digitalisierung

Die Aussage des Digital-Staatssekretärs Stefan Sauer verdeutlicht die Notwendigkeit der Digitalisierung im öffentlichen Sektor: „Digitalisierung ist nur dann hilfreich, wenn sie auch genutzt wird.“ Durch den Einsatz des Tools eGovSAD können die Städte nun besser nachvollziehen, wie ihre Online-Dienste angenommen werden und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die Bürgernähe und die Qualität der Dienstleistungen zu erhöhen.

Transparenz und Datenverfügbarkeit

Ein weiteres Ziel von GoDonu ist die Erhöhung der Datenverfügbarkeit und -qualität, was zu aussagekräftigeren Ergebnissen führen kann. Mit der Möglichkeit, Dashboard-Ansichten online zu veröffentlichen, wird die Transparenz im Verwaltungshandeln gestärkt. Die Bürgerinnen und Bürger haben nun besseren Zugang zu relevanten Informationen, was das Vertrauen in die öffentliche Verwaltung fördern kann.

Ausblick auf die Zukunft

Die Ergebnisse aus dem GoDonu-Projekt werden als Erweiterungsmodule für die Software eGovSAD allen hessischen Kommunen zur Verfügung stehen. Dieses gemeinsame Vorgehen verdeutlicht das Engagement der hessischen Städte, die Digitalisierung als Schlüssel zu einer effektiveren und bürgernahen Verwaltung zu nutzen.

Durch derartige Initiativen wird nicht nur ein höherer Standard für die öffentliche Verwaltung gesetzt, sondern auch ein Raum geschaffen, in dem Kommunen voneinander lernen können, was in einer zunehmend digitalisierten Welt von entscheidender Bedeutung ist.

Bildquelle: Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation

Hintergrundinformationen zur digitalen Transformation in Deutschland

Die digitale Transformation in Deutschland ist ein umfassender Prozess, der sowohl die öffentliche Verwaltung als auch die Wirtschaft und Gesellschaft betrifft. Seit den frühen 2000er Jahren wird die Digitalisierung als wesentlicher Treiber für Effizienzsteigerungen und Innovationspotentiale anerkannt. Insbesondere der öffentliche Sektor sieht sich der Herausforderung gegenüber, veraltete Prozesse zu modernisieren und den Bedürfnissen einer zunehmend digital affinen Bevölkerung gerecht zu werden. Programme wie „Smart City“ und das Onlinezugangsgesetz (OZG) unterstützen diese Entwicklung, indem sie Kommunen anregen, digitale Dienstleistungen anzubieten und Verwaltungsabläufe zu optimieren. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite des [Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz](https://www.bmwi.de).

Statistiken zur digitalen Nutzung im öffentlichen Sektor

Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2022 haben bereits 85% der deutschen Städte und Gemeinden digitale Angebote für Bürgerinnen und Bürger entwickelt. Diese Zahl zeigt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Zudem gaben 72% der Befragten an, dass sie die Qualität ihrer digitalen Dienstleistungen kontinuierlich verbessern wollen. Dies unterstreicht den Trend hin zu einer stärkeren Datenanalyse und -verfügbarkeit in den Verwaltungen.

Expertise aus der Forschung

Experten betonen die Wichtigkeit der digitalen Transformation für die Effizienzsteigerung in Verwaltungen. Professor Dr. Jürgen Schneider, ein renommierter Experte für öffentliche Verwaltung an der Universität Mannheim, hebt hervor: „Die optimale Nutzung von Daten ist nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren. Projekte wie GoDonu zeigen, wie gemeinsames Handeln nicht nur Ressourcen spart, sondern auch zu besseren Ergebnissen für die Bürger führt.“ Solche Perspektiven belegen die Relevanz interkommunaler Projekte für die Verbesserung des öffentlichen Dienstes.

Vergleich mit internationalen Initiativen

Im internationalen Kontext lässt sich ein Trend beobachten, bei dem viele Länder ähnliche Initiativen zur Verbesserung der digitalen Verwaltung ergreifen. In Estland beispielsweise hat die Regierung eine umfassende E-Government-Strategie umgesetzt, die es Bürgern ermöglicht, fast alle Verwaltungsdienste online abzuwickeln. Diese Entwicklungen zeigen ähnliche Ziele wie das GoDonu-Projekt: Erhöhung von Effizienz, Transparenz und Bürgernähe durch innovative digitale Lösungen. Ein direkter Vergleich zeigt jedoch auch Unterschiede in Bezug auf gesetzliche Rahmenbedingungen und technische Infrastrukturen.

Insgesamt verdeutlicht die Initiative GoDonu das Potenzial von gemeinschaftlicher Datennutzung zur Steigerung der Verwaltungsqualität in Hessen. Solche Projekte sind entscheidend für eine zukunftsfähige öffentliche Verwaltung in Deutschland.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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