Gießen

Schicksal des Geisterhauses: Abriss oder Rettung für Kelkheim?

Kelkheim steht vor der Entscheidung: CDU sorgt mit Abrissantrag für das verwahrloste „Geisterhaus“ für Aufregung, während privatwirtschaftliche Sanierungsversuche um Unterstützung kämpfen – welches Schicksal erwartet das denkmalgeschützte Gebäude?

In Kelkheim herrscht derzeit große Diskussion um das sogenannte „Geisterhaus“ an der Hauptstraße. Dieses alte Gebäude steht seit längerem im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit, da eine Sanierung oder ein Umbau zu einem Bürgertreff nicht möglich scheint. Der Grund dafür sind fehlende Fördergelder, die für ein solches Projekt nötig wären. Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank) hat aufgrund von Mängeln in der Barrierefreiheit im Erdgeschoss des Hauses einen Stopp verhängt.

Die Kosten für die angestrebte Sanierung belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro, was die Stadt ohne diese finanziellen Mittel nicht stemmen kann. In einem kürzlich abgehaltenen Bauausschuss kündigte Thomas Horn von der CDU an, einen Antrag auf Abriss des Hauses stellen zu wollen. Dies dürfte auf politischer Ebene auf großes Interesse stoßen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht.

Debatte um Denkmalschutz

Die Frage, ob der Abriss tatsächlich durchgeführt werden kann, hängt unter anderem von der Entscheidung anderer politischer Akteure ab. Beispielsweise hat die FDP noch keine klare Position dazu bezogen. SPD-Chef Michael Hellenschmidt hat sich jedoch für den Erhalt des historischen Bauwerks ausgesprochen. In einer Anfrage an den Magistrat möchten die Sozialdemokraten klären, ob eventuell andere Fördermittel für den Erhalt zur Verfügung stehen.

In der Diskussion um die Förderprogramme wurde das Bundesprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ ins Spiel gebracht. Dieses Programm könnte möglicherweise einen finanziellen Rückhalt bieten, um das „Geisterhaus“ zu erhalten. Die SPD sieht darin eine wichtige Möglichkeit, um das historische Erbe der Stadt zu bewahren. Der Bürgermeister hingegen wies darauf hin, dass die Stadt zunächst auf das Programm „Lebendige Zentren“ abgezielt hat, bei dem bis zu 800.000 Euro Zuschuss in Aussicht stehen.

Kurze Fristen und private Interessenten

Allerdings gibt es auch Meinungen, die einen Abriss unterstützen, vor allem aus der CDU, die darin eine wirtschaftliche Notwendigkeit sieht. „Das Gebäude ist baufällig. Wenn nichts unternommen wird, muss die Stadt die Verkehrssicherheit gewährleisten“, machte Horn deutlich. Es wird somit klar, dass hier ein Spannungsfeld zwischen der Erhaltung traditioneller Werte und den praktischen Anforderungen der Stadtentwicklung besteht.

Interessanterweise zeigen sich inzwischen drei private Interessenten, die bereit wären, das „Geisterhaus“ zu übernehmen und sanieren. Diese Entwicklung könnte die Stadt in eine bessere Position bringen, sollten sich die Interessenten tatsächlich um den Erhalt des Hauses kümmern wollen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese potenziellen Retter durchsetzen können.

Insgesamt ist die Situation um das Geisterhaus ein gutes Beispiel dafür, wie komplex die Themen Denkmalschutz, Stadtentwicklung und öffentliche Finanzierung miteinander verknüpft sind. Der Ausgang dieser Diskussion wird im Kelkheimer Stadtbild sicherlich spürbar sein, egal welche Entscheidung letztlich getroffen wird. Für weitere Informationen zu diesem Thema und den aktuellen Entwicklungen lohnt sich ein Blick auf die Berichterstattung auf www.fr.de.

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