Die Theaterlandschaft in Sachsen bietet im Januar 2025 ein spannendes Programm, das sowohl historische als auch zeitgenössische Themen behandelt. Auf dem Spielplan stehen eindrucksvolle Inszenierungen, die die kulturelle Vielfalt der Region widerspiegeln und wichtige gesellschaftliche Fragen aufgreifen.
Am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen wird das Stück „Hercy“ am 25. Januar um 19:30 Uhr aufgeführt. Die Bearbeitung von Lubina Hajduk-Veljkovićowa thematisiert die Geschichte der sorbischen Beatband Hercy aus den 60er-Jahren und verbindet musikalische Bezüge zur Zeit, als die Beatles und die Rolling Stones die Welt eroberten. Diese Gruppe bildete sich parallel zur kulturellen Entwicklung in der Lausitz, inmitten strenger DDR-Regeln, die die freie Entfaltung einschränkten. Das Stück thematisiert die Begeisterung für Musik und das Streben nach Freiheit, während die Protagonisten an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stoßen. Die einzigartige Inszenierung schöpft aus den Erinnerungen der Band und verwendet originale Live-Musik von Hercy, was der Aufführung Authentizität verleiht.
Vielfältige Spielpläne in Dresden und Bautzen
Das Theater Junge Generation in Dresden präsentiert bereits am 11. Januar um 19 Uhr „Der Koch und der halbe Soldat“. In dieser Inszenierung, die Elemente aus den Büchern von Benny Lindelauf verbindet, wird das Thema Krieg vor allem in Bezug auf jüngere Generationen beleuchtet. Die Veranstaltung dauert 90 Minuten und findet ohne Pause statt.
Ein weiteres Stück im Leseprogramm ist „Droge Faust“ an der Bürgerbühne in Dresden, das am 10. und 22. Januar jeweils um 19:30 Uhr aufgeführt wird. Diese Inszenierung befasst sich mit dem Einfluss von Drogen, inspiriert von Goethes „Faust“. Sie beleuchtet die Realität und Wahrnehmung von Drogen und deren Auswirkung auf das Leben.
Am 10. Januar wird das Stück „Peter Pan“ am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen aufgeführt, mit mehreren weiteren Terminen im Januar. Die Aufführung behandelt die Themen des Erwachsenwerdens und die Sehnsucht nach der Jugend.
Ein Blick auf die Musikszene und ihre Bedeutung
Die sorbische Musikkultur hat in der Region eine bewegte Geschichte. In der DDR erlebte sie durch politische und ideologische Reglementierungen Anpassungsdruck, gleichzeitig fand jedoch eine Professionalisierung statt, die der sorbischen Musik eine Plattform bot. Mit der Gründung der Domowina im Jahr 1949 und dem darauf folgenden Aufschwung der sorbischen Kultur wurde eine Vielzahl von Veranstaltungen ins Leben gerufen, die zur Stärkung der musischen Identität der Sorben beitrugen.
Die entstehende Beatkultur der 60er-Jahre, aus der auch die Band Hercy hervor ging, spiegelt die Antwort der Sorben auf die Herausforderungen ihrer Zeit wider. Sowohl die institutionelle Förderung von sorbischer Musik als auch die Bemühungen von Künstlern und Komponisten führten zu einer Wiederbelebung der kulturellen Ausdrucksformen. Diese Aspekte sind auch zentrale Elemente des Stücks „Hercy“, das am 25. Januar auf die Bühne gebracht wird.
