Im Herzen von Görlitz, im beliebten Camillo-Kino, fand am vergangenen Samstag ein aufregendes Event statt: die erste Verleihung der Neiße-Q-Short-Awards. Diese besondere Veranstaltung, die im Rahmen der Queer Cinema Week gefeiert wurde, zeichnete zwei herausragende Kurzfilme aus. Die Filme „A la Carta“ aus Spanien und „Queen Size“ aus Frankreich wurden jeweils mit 1.500 Euro prämiert. Die Mitwirkenden der Filme waren sogar virtuell zugeschaltet, um diesen besonderen Moment zu teilen, wie Sächsische.de berichtete.
Doch während die Preise verliehen wurden, schwebte eine dunkle Wolke über dem Kino. Die Betreiber des Camillo-Kinos machen sich ernsthafte Sorgen um die Zukunft ihrer Institution. Jedes Jahr zu Beginn des Jahres stehen sie vor der Bedrohung der Insolvenz, da die dringend benötigten Fördermittel erst im Laufe des Jahres bereitgestellt werden. Nach der sächsischen Landtagswahl ist die Unsicherheit noch größer, da die Haushaltspläne für den Freistaat und die Kommunen noch nicht genehmigt wurden. Um die laufenden Kosten zu decken, benötigt der Verein Filmclub von der Rolle `94 dringend 40.000 Euro, um die Gehälter der Mitarbeiter und die Miete für das Kino und die Flintarie, einen Treffpunkt für Frauen in Görlitz, zu sichern.
Ein Appell an die Gemeinschaft
Um die finanzielle Lücke zu schließen, hat der Verein eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Der Spendenaufruf hat bereits erste Erfolge gezeigt: Über 1.755 Euro sind bereits eingegangen. „Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv werden, um unsere Aktivitäten fortzuführen“, so die Verantwortlichen. Die Flintarie ist ein wichtiger Ort für Frauen in der Region und trägt zur kulturellen Vielfalt bei. Die Betreiber hoffen, dass die Gemeinschaft zusammenkommt, um das Kino und seine Angebote zu unterstützen.
Die Queer Cinema Week, die noch bis zum 13. November im Camillo-Kino läuft, bietet eine Plattform für wichtige Themen und Geschichten, die oft im Mainstream-Kino übersehen werden. Die Auszeichnung der Kurzfilme ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der die kulturelle Landschaft in Gefahr ist. Die Verleihung der Neiße-Q-Short-Awards ist nicht nur eine Feier der Kreativität, sondern auch ein Aufruf zur Unterstützung eines Kinos, das für Vielfalt und Inklusion steht, wie auch Sächsische.de berichtete.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen, vor denen das Camillo-Kino steht, sind nicht nur eine lokale Angelegenheit. Sie spiegeln die Kämpfe vieler kleiner Kinos wider, die um ihre Existenz kämpfen. Die Betreiber setzen alles daran, die kulturelle Vielfalt in Görlitz zu bewahren und die Gemeinschaft zusammenzubringen. „Wir sind optimistisch, dass wir die nötigen Mittel aufbringen können, um unsere Türen offen zu halten“, sagen sie. Die Hoffnung auf Unterstützung aus der Bevölkerung bleibt bestehen, denn ohne die Hilfe der Gemeinschaft könnte der Verlust eines solch wichtigen kulturellen Ortes Realität werden.
Die Preisverleihung und die damit verbundene Spendenaktion sind ein eindringlicher Appell an alle, die die Bedeutung von Kunst und Kultur erkennen. Jeder Euro zählt, um das Camillo-Kino und seine wertvollen Angebote zu erhalten. Unterstützen Sie die Initiative und helfen Sie, die kulturelle Vielfalt in Görlitz zu bewahren!
