In Görlitz, Sachsen, laufen derzeit Ermittlungen gegen drei Personen nach einem brutalen Angriff auf eine Kommunalpolitikerin der Linken sowie zwei weitere Personen. Der Vorfall ereignete sich vor etwas mehr als einer Woche, als bis zu zehn vermummte Angreifer, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden, eine Gruppe attackierten. Bei dem Übergriff kamen Schutzhandschuhe und Pyrotechnik zum Einsatz. Die verletzten Personen, darunter eine 20-Jährige, eine 21-Jährige und ein 27-Jähriger, mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Die Ermittlungsbehörden haben die Wohnorte der Verdächtigen durchsucht. Nach Angaben des Landeskriminalamts Sachsen wurden am Montagmorgen insgesamt zehn Objekte durchsucht. Bisherige Ermittlungen deuten darauf hin, dass drei männliche Beschuldigte aktiv an dem Angriff beteiligt waren. Ein Datenträger wurde beschlagnahmt, dessen Auswertung jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Staatsanwaltschaft Görlitz prüft mittlerweile einen Haftantrag gegen einen der Beschuldigten.
Angreifer aus rechtsextremer Szene
Laut einer anderen Quelle wurden die Angreifer als rechtsextrem eingeordnet und sollen insgesamt zwischen sechs und acht Personen umfasst haben. Während des Angriffs wurden fünf bis sechs Menschen attackiert. Die beiden vorübergehend in polizeiliche Obhut genommenen Tatverdächtigen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die Sonderkommission Rechtsextremismus (Soko Rex) hat die Ermittlungen übernommen. Unter den Verletzten ist auch Samara Schrenk, Mitglied des Görlitzer Kreisvorstands der Linken und Vorsitzende des Bündnisses „Klare Kante“. Schrenk berichtete, dass die Angreifer auf eine Freundin von ihr eingetraten seien, die bereits am Boden lag. Görlitz‘ Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) verurteilte die Gewalt und betonte, dass Hass und Gewalt keinen Platz in der Stadt haben.