In einem Hochrisikospiel, das von Spannungen überschattet wurde, trafen Frankreich und Israel im Stade de France aufeinander. Während Staatschef Emmanuel Macron auf der Tribüne saß, kam es in der ersten Halbzeit zu einem skandalösen Vorfall: Rund 50 Personen gerieten in eine Rangelei in der Nordkurve. Trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen, die 4.000 Polizisten und 1.600 Sicherheitskräfte umfassten, blieb das Stadion nicht ruhig. Videos zeigen, dass auch Fans mit israelischen Fahnen in die Auseinandersetzung verwickelt waren. Der Vorfall dauerte etwa zwei Minuten, bevor die Sicherheitskräfte eingriffen, wie Radio Köln berichtete.
Sportlich gesehen war das Spiel für die französische Nationalmannschaft ein Desaster. Ohne ihren Superstar Kylian Mbappé schafften es die „Équipe Tricolore“ nicht, über ein enttäuschendes 0:0 hinauszukommen. Trotz des Punktgewinns im Viertelfinale verschlechterte sich die Ausgangsposition im Kampf um den Gruppensieg, da Italien nach einem 1:0-Sieg gegen Belgien den Vorsprung auf drei Punkte ausbaute.
Vor dem Anpfiff: Ruhe vor dem Sturm
Bis zum Anpfiff blieb es in Paris relativ ruhig. Ein massives Polizeiaufgebot sicherte das Stadion bereits seit dem Nachmittag ab. Pariser Polizeichef Laurent Nuñez hatte die Partie als Hochrisikospiel eingestuft, was die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen erklärte. Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen blieben viele Plätze im Stadion leer, und nur schätzungsweise 20.000 Zuschauer verfolgten das Spiel. Unter ihnen waren auch einige israelische Anhänger, die trotz einer Warnung des israelischen Nationalen Sicherheitsrats anreisten.
Demonstrationen und Sicherheitsbedenken
In der Nähe des Stadions kam es zu einer kleinen Demonstration, bei der Hunderte gegen das Fußballspiel unter dem Motto „Man spielt nicht mit dem Genozid“ protestierten. Berichten zufolge war die Lage vor Ort ruhig. Die Sicherheitslage war angesichts der gezielten Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam besorgniserregend. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hatte die Bürger dazu aufgerufen, Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland walten zu lassen und Sport- sowie Kulturveranstaltungen zu meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie Haaretz berichtete.
Die Ereignisse rund um dieses Spiel werfen einen Schatten auf den Fußball und zeigen, wie eng Sport und Politik miteinander verwoben sind. Die Fans, die in der Nordkurve aufeinandertrafen, sind ein Beispiel für die Spannungen, die in der Gesellschaft existieren. Während die Spieler auf dem Platz um den Sieg kämpften, wurde die Atmosphäre im Stadion von Unruhe und Besorgnis geprägt. Die Frage bleibt: Wie wird sich die Sicherheitslage bei zukünftigen Spielen entwickeln, und welche Maßnahmen sind notwendig, um solche Vorfälle zu verhindern?